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27.03.2008, 16:16 Uhr
Computerkrise statt «Bankenkrise»
Cyberkriminelle verbreiten Panik-Mails zum Thema «Bankenkrise der Schweizer Banken». Das darin angepriesene Interview-Plugin ist ein Trojanisches Pferd.
Was könnte die Schweizer Seele zu panikartigen Klicks verleiten? Das müssen sich Virenschreiber und Botnetz-Betreiber wohl gefragt haben. Sicher, da wären zum Beispiel angebliche Atomexplosionen. Aber das hatten wir ja schon, siehe Artikel vom 13.03.2008 - sogar zweimal.
Oder wie wäre es mit einer fetten Bankenkrise, die wohl das gesamte Wirtschaftsleben ins Wanken brächte? Bingo! Darum spammten die Cyberkriminellen nun eine passende Nachricht an unzählige Schweizer E-Mail-Adressen.
Oder wie wäre es mit einer fetten Bankenkrise, die wohl das gesamte Wirtschaftsleben ins Wanken brächte? Bingo! Darum spammten die Cyberkriminellen nun eine passende Nachricht an unzählige Schweizer E-Mail-Adressen.
Der Betreff lautete, inklusive Schreibfehler: «Eine Bankenkrise der Schweizer Banken ist unvermeindlich». Im Mailtext ist die Rede von einem Interview eines amerikanischen Finanzsachverständigen, der angeblich Informationen habe, dass den Schweizer Grossbanken UBS und CS im Sommer ein «Geschäftszusammenbruch» bevorstehe; siehe auch Screenshot, links.
Natürlich ist der Mailtext kompletter Mumpitz. Der Grund, warum die Mail tatsächlich verschickt wurde, steckt im Link, der angeboten wird:
Zitat: «Das Interview dauert ungefähr eine Stunde und ist in englischem Original gestaltet.
http://58.22.XXX.XXX/ch/
Wir bitten Sie nach Einsicht Ihre Meinung dazu in unserem Blog zu hinterlassen»
http://58.22.XXX.XXX/ch/
Wir bitten Sie nach Einsicht Ihre Meinung dazu in unserem Blog zu hinterlassen»
Klickt man auf die URL, landet man auf einer Webseite, die angeblich ein LiveVideo enthält.
Die Spam-Mail lockt auf eine Webseite wie diese
Dafür sei aber die Installation eines Plugins erforderlich, das man von einer URL wie http://58.22.XXX.XXX/ch/iPIX-install.exe herunter laden solle:
Bei dieser knapp 80 KB kleinen Datei handelt es sich jedoch - wen wundert's - um ein Trojanisches Pferd. Es öffnet Angreifern Türen oder manipuliert die Netzwerkeinstellungen zum Zwecke von Phishing. Fast jeder Trojaner lädt noch weitere Komponenten herunter, um den PC in ein Botnetz einzubinden, das später für weiteren Spam und für sonstige kriminelle Zwecke missbraucht wird. Die Schädlingsdatei wurde anfangs noch nicht von vielen Virenscannern erkannt. Wir gehen davon aus, dass die Virenschreiber die Datei verschlüsselt und neu verpackt haben.
Wie immer, gilt auch hier: Klicken Sie auf keine Links in unerwarteten Mails. Je panischer oder verlockender ein Text in einer Spam-Mail klingt, desto grösser ist die Wahrscheinlichkeit, dass man Ihnen einen Schädling andrehen will.
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