DAB+
07.09.2022, 18:46 Uhr
Digitaler Radioempfang breitet sich aus – UKW immer noch wichtiger
Immer mehr Menschen in Deutschland haben Zugang zu digitalem Radioempfang – die Mehrheit setzt aber noch immer auf das klassische UKW. Wann UKW in der Schweiz abgeschaltet wird und unseren PCtipp TechTalk zum Thema finden Sie hier.
«Nach wie vor gibt etwas mehr als die Hälfte der Personen ab 14 Jahren das analoge UKW-Radio als meistgenutzte Empfangsart an, der Trend ist aber mit minus 13 Prozentpunkten in fünf Jahren deutlich rückläufig», heisst es in der am Mittwoch veröffentlichten Studie «Audio Trends 2022 – Digitalisierungsbericht der Medienanstalten». Bei den 14- bis 19-Jährigen sowie bei den 30- bis 39-Jährigen dominiere bereits jetzt knapp die Radionutzung in digitaler Qualität.
Jeder dritte Bewohner der Bundesrepublik (33,5 Prozent) lebt in einem Haushalt, in dem mindestens ein Digitalradio vorhanden ist. Die Zahl der DAB+-Radios legte im vergangenen Jahr um zehn Prozent von 21,7 Millionen auf 23,9 Millionen Geräte zu. Dieser Wert liegt zwar noch weit hinter den UKW-Radios (120,7 Millionen), allerdings schrumpft die Zahl der UKW-Empfänger leicht um ein Prozent.
Stark im Aufwind sind auch Empfänger, die für Web-Radio genutzt werden. Sie legen um 23 Prozent auf 13,7 Millionen Geräte zu.
Der Anstieg der Empfänger mit DAB+ oder Internet-Radio wird unter anderem durch die Digitalradiopflicht im Auto begünstigt. Der Studie zufolge verfügt inzwischen jedes vierte Autoradio mit digitalem Empfang über DAB+ und/oder Internet.
Bei der Versorgung mit DAB+-Radios hat in den Bundesländern nun Nordrhein-Westfalen den langjährigen Spitzenreiter Bayern von Platz 1 verdrängt. Im bevölkerungsreichsten Bundesland NRW sind inzwischen 2,8 Millionen Haushalte mit DAB+ versorgt, in Bayern sind es knapp 2,3 Millionen.
Schaut man allerdings auf den prozentualen Anteil der Bevölkerung, haben die Bayern weiterhin die Nase vorn: Dort beträgt der Anteil der Haushalte mit DAB+ 36 Prozent, gefolgt von Sachsen-Anhalt mit 35,2 Prozent und Baden-Württemberg mit 33,7 Prozent. NRW kommt hier auf 33 Prozent.
DAB+ in der Schweiz
Die Schweizer Radioveranstalter haben beschlossen, die UKW-Verbreitung am 31. Dezember 2024 einzustellen. In der Schweiz sind mittlerweile drei von vier gehörten Radiominuten digital, wie die Arbeitsgruppe «Digitale Migration» im Halbjahresbericht zur Radionutzung, der am 25. August 2022 veröffentlicht wurde, berichtet.
Die digitale Radionutzung sei in allen Sprachregionen und in allen Altersklassen angekommen. Die Radionutzung über DAB+ und das Internet machen drei Viertel der Gesamtradionutzung aus.
Junge ziehen IP-Radio vor, ältere hören am liebsten via DAB+. Im Auto werden inzwischen 62 von 100 Minuten über digitalem Weg empfangen. Radiohörerinnen und -Hörer empfingen im Frühjahr 2022 von 100 Radiominuten pro Tag durchschnittlich 75 Minuten auf digitalem Weg. Die digitale Radionutzung ist in den letzten Jahren deutlich angestiegen: von 49 % im Herbst 2015 auf 75 % im Frühjahr 2022. Gleichzeitig hat sich die UKW-Nutzung halbiert und ist von 51 % auf 25 % gesunken. Mehr Informationen zum Thema finden Sie auf der Seite des BAKOM.
Was Sie bei der Anschaffung eines DAB+-Geräts beachten sollten, erfahren Sie in diesem PCtipp TechTalk.
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