Inzwischen tummeln sich Hunderte von Spielen im Playstation Store. Doch neben den grossen Produktionen wie zuletzt Mass Effect: Andromeda, Ghost Recon: Wildlands oder Horizon: Zero Dawn finden sich dort auch viele versteckte Perlen – ohne grosses Budget, aber dafür mit umso mehr Spielspass. Für kleines Geld bekommen PlayStation-Gamer hier oftmals ein alternatives und gerade deshalb besonderes Erlebnis. Genau aus diesem Grund präsentiert PCtipp in diesem Artikel zehn «Hidden Gems», die man sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte.

Das finnische Entwicklerteam Housemarque zeichnet sich für einige der kompromisslosesten Action-Umsetzungen der jüngeren Vergangenheit verantwortlich. Wer einmal einen wahren Pixelrausch erleben möchte, der sollte sich an Super Stardust oder Dead Nation probieren. Die aktuelle Empfehlung aus der Feder der Arcade-Fans lautet allerdings Alienation. Mit den zwei Analog-Sticks ballern sich vor Waffen strotzende Space Marines durch Alien-Horden. Dank eines einfachen Loot- und XP-Systems erinnert das Spiel leicht an Diablo 3, bietet aber weitaus flottere Action. Besonders empfehlenswert im Koop-Modus mit bis zu vier Spielern!

Die beiden Teile der Banner Saga-Reihe stellen eine nahezu perfekte Verquickung von Strategie- und Rollenspielkunst dar. Während bei manchen Taktikspielen die Geschichte auf der Strecke bleibt, setzt Entwickler Stoic auf eindrucksvolle Comic-Sequenzen und tiefe Charaktere. Die Schlachten wiederum fordern enorm und bieten eine Fülle taktischer Kniffe. 

Normalerweise gelten ja Neuveröffentlichungen bewährter Klassiker als reine Geldmache. Im Falle des Japan-Rollenspiels Odin Sphere: Leifthrasir ist das aber nicht der Fall. Das Abenteuer von NIS America erschien bereits 2008 auf der PlayStation 2 und 2016 noch einmal für die aktuelle PlayStation-Generation. Odin Sphere bietet alles, was man sich von einem RPG aus Fernost wünscht: Liebevoll gezeichnete Anime-Charaktere, eine prunkvolle Story und ein taktisch forderndes und dennoch erstklassig spielbares Kampfsystem.

Hinter dem Actionspiel Transistor steckt Supergiant Games, die Entwickler des Indie-Hits Bastion. Das Action-Rollenspiel sticht besonders durch sein raffiniertes Kampfsystem hervor. Heldin Red hält kurzerhand die Zeit an und plant in aller Ruhe ihre nächsten Aktionen.  Dadurch gewinnen die Duelle merklich an Tiefe und Taktik hinzu. Angesichts des schnellen Gameplays und des knackigen Schwierigkeitsgrades ist diese Hilfe auch dringend notwendig. Transistor entpuppt sich als ungeheuer intelligentes Stück Software.

Sieben Jahre nach dem Erfolgstitel Braid veröffentlicht Jonathan Blow sein zweites Spiel. In The Witness stecken über fünf Millionen US-Dollar Entwicklungskosten und so verbirgt sich hinter dem Open-World-Puzzler weit mehr, als man auf den ersten Blick erahnt. Das Abenteuer beginnt auf einer Insel voller Geheimnisse. Offenbar ist den dort lebenden Menschen etwas zugestossen. Um dies aufzuklären, muss man allerdings kniffelige Schieberätsel lösen und die Welt für sich entdecken. Die Kombination aus Erkunden und den durchaus fordernden Aufgaben macht in The Witness den Reiz aus.

Während der Protagonist in The Witness durch ein herrlich buntes Inselparadies streunt, geht es in Downwell weitaus düsterer zu. Der kleine Pixel-Held nämlich fällt einen scheinbar nicht enden wollenden Schacht herunter und erforscht so die Geheimnisse der Tiefe. Downwell präsentiert sich als süchtig machende Mischung aus Ballerei und Plattformer mit knackigem Schwierigkeitsgrad und teils arg hektischer Pixel-Optik.

Griffige Knobelspiele gibt es gerade im Indie-Bereich wie Sand am Meer, doch nur wenige reichen an die Genialität eines Portal heran. Dem von Facepalm entwickelten Puzzle-Plattformer The Swapper gelingt dieses Kunststück allerdings fast. In dem Science-Fiction-Spiel absolviert man als Astronauten kniffelige Rätsel und klont sich zum Lösen dieser Kopfnüsse kurzerhand selbst. Dank der cleveren Mechanismen und der gelungenen Level motiviert The Swapper enorm, ohne einen zu frustrieren.

Videospiele müssen nicht immer Spass machen. Das von 11 Bit Studios entwickelte This War of Mine bringt einen nicht nur spielerisch, sondern auch moralisch an die Grenzen. This War of Mine: The Little One glorifiziert den Krieg nicht wie manches Actionspiel. Stattdessen präsentiert es ihn als alltäglichen Kampf um das Überleben, bei dem Ethik und Menschlichkeit auf der Strecke bleiben. Das Action-Rollenspiel berührt mit seiner realistischen Darstellungsweise und geizt nicht mit Zwickmühlen und Entscheidungsmöglichkeiten.

Ubisofts Weltkriegs-Adventure Valiant Hearts schlägt in eine ganz ähnliche Kerbe wie This War of Mine: The Little Ones. Das Download-Spiel erzählt die Geschichte von gleich vier Charakteren und ihrer Schicksale während des Ersten Weltkriegs. Trotz hübscher Comic-Grafik baut Valiant Hearts vor allem auf Emotionalität und fesselt einen mit toll gezeichneten Charakteren vor den Bildschirm. Dass die Puzzles zuweilen etwas arg simpel ausfallen, lässt sich in diesem Fall durchaus verschmerzen.

Nach einem anfänglichen Hype um das Fadenmännchen Yarny ging Unravel schnell unter. Es wurde ruhig um das vom schwedischen Studio Coldwood Interactive entwickelte Geschicklichkeitsspiel. Unravel verknüpft wortwörtlich die Lebensgeschichte einer alten Dame mit emotionalen Momenten und spielerisch fordernden Knobelaufgaben. Der aus Faden bestehende Yarny muss im Verlauf viele Gefahren überwinden und bastelt aus sich selbst Brücken und Seilzüge oder schwingt sich an Vorsprüngen entlang. Unravel ist ein bezauberndes Spiel und zieht einen nicht zuletzt dank des knuffigen Protagonisten und der tollen Grafik in die virtuelle Welt hinein.