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08.03.2011, 08:41 Uhr
Entscheidung: OpenOffice oder LibreOffice?
Wer nicht die teure Office-Suite von Microsoft kaufen wollte, hat bislang auf das kostenlose OpenOffice.org gesetzt. Jetzt gibt es davon einen vielversprechenden Ableger namens LibreOffice. PCtipp vergleicht die beiden Gratisprogramme und ernennt das Vielversprechendste.
Die beliebte kostenlose Suite OpenOffice.org hat eine bewegte Geschichte: Sun übernahm im Jahr 1999 das kommerzielle Büropaket StarOffice und veröffentlichte ein Jahr später parallel dazu OpenOffice.org unter einer Open-Source-Lizenz . Im Januar 2010 wurde Sun Eigentum des Datenbankspezialisten Oracle. Dieser ist nun der Hauptsponsor von OpenOffice.org.
Gegen Ende 2010 spaltete sich eine grössere Entwicklergruppe von OpenOffice.org ab. Sie versammelte sich unter der Schirmherrschaft der neuen The Document Foundation. Diese hat das Ziel, die freien Office-Formate zu fördern und aus dem Programmcode von OpenOffice.org eine neue, «wirklich freie» Büro-Suite abseits von Oracles Diktat zu entwickeln. Da Oracle die Marke OpenOffice.org besitzt, musste ein anderer Name her: LibreOffice.
Beide Parteien haben fast gleichzeitig neue Versionen ihrer Office-Suiten veröffentlicht: Am 25. Januar erschien LibreOffice 3.3.0, einen Tag später OpenOffice.org 3.3.0. Mittlerweile gibt es von LibreOffice die Version 3.3.1. Wir haben die Pakete genau angeschaut und sagen, auf welches Sie in Zukunft setzen sollten.
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Das bieten die Suiten
Was bieten die Suiten?
OpenOffice.org und LibreOffice gleichen sich in der Version 3.3.0 noch sehr. Beide Pakete umfassen mehrere Werkzeuge: Textverarbeitung (Writer), Tabellenkalkulation (Calc), Datenbank (Base), Zeichenprogramm (Draw), Präsentation (Impress) und Formeleditor (Math). Alle Neuerungen in OpenOffice.org wurden auch in LibreOffice übernommen. So haben die Entwickler den Code entschlackt sowie Start- und Arbeitstempo beschleunigt.
Der Nutzer kann seinen Dokumenten neu erweiterte Eigenschaften zuweisen. Beim Erstellen von PDF-Dateien lassen sich Standardschriften wie Times, Helvetica, Courier etc. einbetten. Oracle hat zudem die neue schmale Schrift Liberation spendiert. Sie ähnelt Arial Narrow und findet sich auch in LibreOffice.
Jedes Dokumentfenster verfügt ausserdem über eine einheitliche Suchleiste. Der Druckdialog wurde optimiert und mit einer Miniaturvorschau ausgerüstet, Screen 1.
Screen 2: Per Rechtsklick finden Sie bequem Wortentsprechungen
Sehr praktisch: Mit dem komplett überarbeiteten Thesaurus lassen sich per Rechtsklick auf ein Wort rasch Synonyme finden oder das Thesaurusfenster für weitere Optionen öffnen, Screen 2.
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Wie in Word und Excel verpassen Sie brisanten Dokumenten ...
Wie in Word und Excel verpassen Sie brisanten Dokumenten ein Passwort, das je nach Bedarf ein unerlaubtes Öffnen oder Bearbeiten verhindert. Und wie Excel 2010 unterstützt jetzt auch die Tabellenkalkulation Calc von OpenOffice.org und LibreOffice über 1 Million Zeilen statt wie bisher 65536. Calc verbessert darüber hinaus den Import von Daten im CSV-Format (Comma Separated Value).
Das ist aber noch nicht alles: Calc-Diagramme erweitert der Benutzer auf Wunsch mit Zeichenobjekten, Screen 3 A. Diagramme lassen sich auch hierarchisch gruppieren, wurden modernisiert und sehen als 3D-Elemente schöner aus. Zwecks besserer Übersicht verpassen Sie den Arbeitsblättern Screen 3 B individuelle Farben und blenden je nach Wunsch die Gitternetzlinien per Symbol, Screen C ein oder aus. Datenfilter und Datenpilot für Pivotfunktionen wurden ebenfalls überarbeitet.
Das Präsentationswerkzeug Impress bietet jetzt bessere Möglichkeiten zur Gestaltung der Folie.
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Neues in LibreOffice
Neues in LibreOffice
Das neue LibreOffice setzt all dem noch einiges drauf: So profitiert der Anwender von besseren Import- und Exportfiltern für Lotus Word Pro, Microsoft Works, Wordperfect, Excel, DBF und ODS. Im Zeichenprogramm Draw bearbeiten Sie auch SVG-Dateien (Scalable Vector Graphics), Screen 4.
LibreOffice verzichtet auf den «Schnellstarter» im Infobereich von Windows neben der Uhr. Wer ihn zurückhaben will, öffnet die Datei quickstart.exe unter C:\Programme\LibreOffice 3\program\ von Hand und aktiviert die Option dauerhaft.
In LibreOffice Calc sind erweiterte Kompatibilitätseinstellungen verfügbar, sei es für die Tastenkombinationen oder für Zellbezüge in Formeln. Ausserdem wurden für
die Zellumrandungen zusätzliche Linienstile eingebaut, zum Beispiel gepunktet und gestrichelt.
die Zellumrandungen zusätzliche Linienstile eingebaut, zum Beispiel gepunktet und gestrichelt.
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Im Writer ist die Gestaltung von Titelseiten ...
Im Writer ist die Gestaltung von Titelseiten jetzt einfacher geworden. Wer eine Impress-Präsentation vorführt, sieht eine Rednerkonsole auf dem Bildschirm. Diese zeigt nützliche Infos an, wie etwa die verstrichene Zeit und die Vorschau auf die nächste Folie, Screen 5.
LibreOffice plant darüber hinaus, experimentelle, teils noch unausgereifte Funktionen auszuliefern. Wer diese nutzen will, kann sie über eine Einstellung unter Extras/Optionen/LibreOffice/Allgemein einschalten.
Tipp: In diesem Artikel stehen zahlreiche Screenshots der vielen Neuerungen von LibreOffice und OpenOffice.org bereit.
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Installation und Umstieg
Installation & Umstieg
Beide Office-Suiten zeigen beim ersten Start einen Registrierungsassistenten, verzichten aber auf den Registrierzwang. Nach der Installation können Sie jeweils den Ordner «Installation Files» löschen, der auf dem Desktop liegen bleibt. Die automatisch erstellte Programmverknüpfung OpenOffice.org 3.3 respektive LibreOffice 3.3 ruft bei beiden eine Startoberfläche auf, in der Sie ein Textdokument, eine Tabelle, eine Zeichnung etc. erstellen können. Die einzelnen Anwendungen Writer, Calc & Co. lassen sich aber über das Windows-Startmenü auch separat öffnen.
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Datenübernahme
Datenübernahme
Dokumente tauschen Sie problemlos zwischen OpenOffice.org und LibreOffice aus; denn beide verwenden standardmässig das identische Open-Document-Format.
Möchten Sie die Vorlagen sowie Einträge aus Autokorrektur, Autotext und Wörterbuch von OpenOffice.org nach LibreOffice übernehmen, gehen Sie wie folgt vor: Schliessen Sie alle Fenster von LibreOffice und OpenOffice.org. Drücken Sie nun Windowstaste+R, tippen Sie %appdata% ein und drücken Sie Enter. Hier finden Sie die Ordner OpenOffice.org und LibreOffice. Öffnen Sie beide und wechseln Sie zum Unterordner \user. Kopieren Sie die Ordner autocorr, autotext, templates und wordbook. Fügen Sie diese im Fenster mit den LibreOffice-Daten an derselben Stelle wieder ein. Lassen Sie die Daten überschreiben.
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unser Fazit
Fazit
Wir gehen davon aus, dass sich OpenOffice.org in Zukunft stärker an den Zielen von Oracle orientieren wird. LibreOffice wird sich nach und nach in eine eigene Richtung entwickeln. Auf diesem Weg hat es sehr starke Begleiter: Sowohl die Linux-Spezialisten RedHat, Novell und Canonical (Ubuntu) als auch Internetgigant Google haben der The Document Foundation ihre tat- und finanzkräftige Unterstützung zugesichert. Dies spricht alles für den Umstieg auf LibreOffice.
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