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28.02.2019, 09:30 Uhr
Revolut: Banking, wie es sein sollte
Das Startup aus London lockt auch in der Schweiz mit einer modernen App und vielen raffinierten, kostenlosen Leistungen. Wir haben Bank und Kreditkarte auf den Zahn gefühlt.
Die Kreditkarte: Ein kleines Stück Plastik mit einem Chip, das in der Herstellung fast nichts kostet. Sie ermöglicht Geldtransfers, die de facto überhaupt nichts kosten. Die Kreditkarte erlaubt es dem Herausgeber, horrende Gebühren, Wucherzinsen und andere Einnahmen zu generieren, ohne dass jemand einen Finger krumm macht. Kurz, eine typische Kreditkarte ist eine wahre Freude! (Ausser für den, der sie benutzt.)
Doch über diesem Geschäft ziehen dunkle Wolken auf, und die Sturmfront hat einen Namen: Revolut. Das Jungunternehmen aus London sagt den klassischen Banken und ihren Kreditkarten den Kampf an und überzeugt mit frischen Ideen. Die Karten sind flexibler, reich an praktischen Funktionen und vor allem sehr viel günstiger, als fast alles, was zurzeit in diesem Bereich mitmischt. Zu jeder kostenlosen Karte gehört ausserdem ein kostenloses Konto, mit dem Geld überweisen, verteilt oder gespart werden kann.
Allerdings stimmt die Bezeichnung «Kreditkarte» nicht ganz, denn Kredite gibt es (noch) keine; stattdessen handelt es sich um Prepaid-Karten von Visa, die vorab aufgeladen werden. Das führt zu einem sehr lockeren und schnellen Umgang mit dem Dienst, weil eine Bonitätsprüfung und der ganze Papierkrieg entfallen: Zwischen der Anmeldung in der App und der Aushändigung einer virtuellen Kreditkarte vergehen keine zehn Minuten – und zwar egal, wie spät es gerade ist.
Echte und virtuelle Kreditkarten
Sobald Sie den Anmeldeprozess abgeschlossen haben, erhalten Sie eine virtuelle Kreditkarte, die so gut ist wie jede andere auch. Sie trägt Ihren Namen, eine Nummer, besitzt ein Ablaufdatum und den dreistelligen Sicherheitscode. In der Schweiz stammen die Karten immer von Visa, in einigen anderen Ländern von Mastercard. Das spielt jedoch in der Praxis fast nie eine Rolle. Sie können jetzt Geld auf diese Karte laden und sie sofort fürs Onlineshopping nutzen, sobald die Überweisung verbucht ist. Darauf kommen wir noch im Detail zu sprechen.
Neben maximal fünf virtuellen Karten können Sie direkt in der App (wo auch sonst?) bis zu drei Karten aus klassischem Plastik bestellen. Die erste Karte ist kostenlos, die beiden anderen kosten jeweils einmalig Fr. 6.99. Doch egal, wie viele Karten Sie hüten: Alle bedienen sich aus ein und demselben Konto.
Diese Karten werden das einzige stoffliche Objekt sein, das Sie von Revolut erhalten. Denn das Unternehmen ist zwar seit Kurzem im Besitz einer litauischen Bankenlizenz, aber es gibt keine einzige Filiale oder Berater, keine Prospekte, keine gedruckten Kontoauszüge … nichts. Selbst auf der Website unter revolut.com sehen Sie lediglich Informationen zu den Produkten und Diensten in Englisch. Über den Chat finden Sie jedoch den Kontakt zu Menschen, die Ihnen bei Fragen oder Problemen weiterhelfen – in Englisch, notabene.
Kosten und Wechselkurse
Zu den besten Argumenten von Revolut zählen die überschaubare Kostenstruktur und die extrem günstigen Preise: Im Basispaket sind alle Leistungen gratis – angefangen von der ersten Plastikkarte über die Nutzung der App bis hin zu den meisten Geldtransfers. Auch die Kontoführung ist kostenlos.
Ausserdem profitieren Sie im Ausland von den bestmöglichen Wechselkursen. Revolut verwendet in jedem Fall den Interbankenkurs – also jenen Kurs, den die Banken für den Handel unter sich veranschlagen. Wenn Sie in den USA in US-Dollar bezahlen, wird stets der bestmögliche Umrechnungskurs zum Franken verwendet, wobei der Kurs fast sekundengenau eingefroren wird. Mehr noch: Wenn der US-Dollar gerade schwächelt und Sie sich ein Polster für die nächsten Ferien anlegen möchten, können Sie innerhalb von Sekunden ein Dollar-Konto hinzufügen und zum aktuellen Kurs füttern – und auch das ganz ohne Kosten.
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App und Anmeldung
App und Anmeldung
«Mit Geld spielt man nicht!», lautet ein Ratschlag, der gerne mit ernster Miene und erhobenem Mahnfinger erteilt wird. Von wegen: Mit der Revolut-App macht die Verwaltung des Guthabens, das Budgetieren und Sparen plötzlich Spass. Und das sollte es auch, denn die ganze Zusammenarbeit mit Revolut wird ausschliesslich über diese eine App für iOS und Android abgewickelt.
Eröffnung des Kontos
Natürlich wird das Konto direkt in der App eröffnet. Beim ersten Start wird die App ausserdem an die Mobilnummer gebunden. Dadurch werden alle anderen Revolut-Anwender in Ihrem Adressbuch automatisch aufgespürt, sodass weitere Funktionen möglich werden. Dazu gehören Transfers von Guthaben innerhalb einer Sekunde oder die Möglichkeit, eine Rechnung im Restaurant gleichmässig zu verteilen.
Die Anmeldung dauert etwa zehn Minuten. Zu diesem Prozess gehört auch, dass Sie sich ausweisen. Diese Vorgabe der Bankenregulierung ist unter dem Begriff «Know Your Customer» bekannt und soll dabei helfen, gegen Betrug und Korruption vorzugehen. Doch auch diese Hürde ist leicht zu nehmen: Während der Einrichtung fotografieren Sie die Vorder- und Rückseite Ihres Ausweises und schiessen ausserdem ein Selfie. Alle drei Fotos werden an Revolut übertragen; die Freigabe selbst dauert dann nur noch wenige Minuten.
Plastikkarte bestellen
Wählen Sie während der Einrichtung die virtuelle Kreditkarte, die sofort zum Gebrauch bereitsteht. In einem zweiten Schritt sollten Sie eine echte Karte bestellen: Tippen Sie in der App ganz unten auf den Bereich «Karten» und anschliessend oben rechts auf das Pluszeichen. Tippen Sie auf die Schaltfläche «Physisch». Verwenden Sie für den Versand die kostenlose Option ganz unten, wenn Sie es nicht eilig haben.
Geld aufladen
Egal, ob Sie mit der virtuellen oder der physischen Karte arbeiten: Jetzt brauchen Sie zuerst einmal ein Guthaben. Um dieses aufzustocken, tippen Sie ganz unten links auf den Bereich «Konten» und anschliessend auf das Pluszeichen in der linken oberen Ecke. Geben Sie im nächsten Bildschirm die gewünschte Summe ein und tippen Sie auf die Fläche mit der gewünschten Zahlungsmethode.
Wenn Sie es nicht erwarten können, mit der Karte herumzuspielen, laden Sie den gewünschten Betrag mit einer Kreditkarte auf das Revolut-Konto – das dauert nur einen Augenblick. Doch eine Kreditkarte, die eine andere füttert, wirkt sinnbefreit. Ausserdem ist der Spass ein teurer: In einem ersten Test habe ich 200 Franken von einer Visa-Karte auf das Revolut-Konto transferiert, was zu einer Belastung von Fr. 207.75 auf der Visa-Karte führte!
Kostenlos sind hingegen Banktransfers, die in der Schweiz gerade erst seit Dezember 2018 möglich sind. Dazu wählen Sie im Bildschirm mit der Zahlungsmethode den Punkt «Überweisung». Übertragen Sie die gewünschte Summe auf das Revolut-Konto bei der Credit Suisse, indem Sie die angezeigte IBAN verwenden. Doch Vorsicht: Diese IBAN gilt für alle Revolut-Kunden in der Schweiz. Deshalb ist es unbedingt nötig, dass Sie eine Mitteilung an den Empfänger eingeben, die aus Ihrer persönlichen Revolut-Nummer besteht – nur so landet das Geld auf Ihrem Konto.
Tipp: Üblicherweise genügt es, als Empfänger «Revolut LTD» einzugeben. Falls die Maske im Onlinebanking auf die Angabe einer Ortschaft beharrt, geben Sie «E14 4HD London» ein.
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Das kann die Karte
Das kann die Karte
Sehen wir uns an, was Sie mit der Karte alles anstellen können. Einige Dinge sind für eine Kreditkarte selbstverständlich, viele andere aber nicht.
Die virtuelle Karte
Ihre virtuelle Visa-Karte erkennen Sie in der Übersicht am Wort «Virtual». Auf der Vorderseite sehen Sie ausserdem die Nummer, den Sicherheitscode und das Ablaufdatum. Diese Karte können Sie wie jede andere Kreditkarte fürs Onlineshopping verwenden.
Dabei sind wir nur einmal auf ein Problem gestossen, als wir die Karte beim Musikdienst Spotify hinterlegen wollten. Spotify verwendet verschiedene Massnahmen, die sicherstellen, dass nur im eigenen Land mit den jeweiligen Preisen abgerechnet wird. Die Revolut-Karte ist aber in England registriert und wurde deshalb zurückgewiesen. Hingegen konnten wir die Karte problemlos bei PayPal hinterlegen, das wiederum von Spotify akzeptiert wurde.
Tipp: Sie können die Karte jederzeit sperren und entsperren: Rufen Sie dazu die Karte im Bereich «Karten» auf und tippen Sie einfach auf die Schaltfläche «Karte sperren». Wenn also zum Beispiel die Karte bei einem Dienst hinterlegt ist, der gehackt wurde, sperren Sie die Karte und bestellen Sie eine neue – die Sie dann allerdings bei allen anderen Diensten ebenfalls neu hinterlegen müssen.
Sichere physische Karte
Die Standardkarte aus Plastik wird im echten Leben dazu verwendet, um zu bezahlen – ganz so, wie Sie es sich gewohnt sind. Jede Karte ist NFC-fähig, kann also für kontaktloses Bezahlen verwendet werden. Aus Sicherheitsgründen muss bei der ersten Verwendung in jedem Fall die PIN eingegeben werden. Apple Pay wird von Revolut in der Schweiz noch nicht unterstützt, das soll sich allerdings schon bald ändern. Dabei erfolgt die Abrechnung rasend schnell: Manchmal signalisiert die Apple Watch den Transfer, noch bevor die Bestätigung am Kassen-Terminal angezeigt wird.
Auch Bargeldbezüge an Automaten sind möglich, und das zu sehr attraktiven Konditionen. Pro Monat können Sie mit der Standardkarte 200 Franken kostenlos beziehen – obwohl auch Revolut dafür bezahlen muss. Alles, was über diesen Freibetrag hinausläuft, wird mit 2 Prozent der abgehobenen Summe verrechnet. Dazu kommen eventuell Gebühren, die der Betreiber des Geldautomaten für die Abhebung verlangt. In den USA sind das zum Beispiel 3 bis 5 Dollar pro Bezug.
Kleines Detail am Rande: Wenn Sie die Karte in einen Geldautomaten in der Schweiz stecken, wechselt die Sprache der Menüführung automatisch zu Englisch. Allerdings sind Sie bereits bestens gerüstet, wenn Sie wissen, was «Remove Card» bedeutet. Bei einigen Terminals werden Sie ausserdem gefragt, ob Sie in Franken oder in Pfund bezahlen möchten; innerhalb der Schweiz verwenden Sie dabei natürlich immer den Franken.
Tipp: In der Schweiz und erst recht im Ausland ist die Regel ganz einfach: Bezahlen Sie immer in der lokalen Währung, dann wird Ihnen Revolut den bestmöglichen Interbankenkurs belasten. Denn die Betreiber der Terminals verwenden gerne einen eigenen Umrechnungkurs, der für sie ein wenig einträglicher ist.
Bei der physischen Karte gehen die Sicherheitsmerkmale sogar noch weiter. So lässt sich die Karte mit einem Tippen sperren, wenn Sie sie verlegt haben und fürchten, dass sie abhandengekommen ist. Wenn Sie dann die Karte zwei Tage später zwischen zwei Sofakissen finden, wird sie einfach wieder aktiviert. Noch besser ist die Möglichkeit, die Karte vom Onlinehandel auszuschliessen – denn dafür verwenden Sie am besten die virtuelle Karte. Ein unehrlicher Finder wird also mit der Karte nichts bestellen können. Noch radikaler ist die Möglichkeit, eine Benutzung zu verweigern, wenn Karte und Smartphone ganz offensichtlich voneinander getrennt sind – allerdings müssen Sie es dann zulassen, dass Ihre Position bei jeder Verwendung von Revolut über GPS geprüft wird.
Tipp: Wenn Sie die physische Karte erhalten, sollten Sie zuerst die Einstellungen zur Sicherheit prüfen. So ist zum Beispiel das kontaktlose Bezahlen mit NFC am Werk deaktiviert – doch darauf werden Sie bestimmt nicht verzichten wollen.
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Die App
Die App
Es wird also eine ganze Menge geboten. Doch der grösste Spassfaktor ist die hervorragend gestaltete App. Eigentlich macht sie meistens nichts anderes, als den Geldhaufen auf Ihrem Konto zu verschieben, aufzuteilen oder zu benennen. Doch die weitreichende Kontrolle, die Ihnen die App gibt, führt zu einer ganz neuen Betrachtung des virtuellen Geldes. Die Möglichkeiten sind so vielseitig, dass wir hier nur einen Teil beschreiben können.
Überweisungen
Da das Revolut-Konto über die Mobilnummer identifiziert wird, werden im Bereich «Zahlungen» alle Personen angezeigt, die in Ihrem Adressbuch gespeichert sind und ebenfalls Revolut benutzen. Tippen Sie auf eine Person und wählen Sie «Geld senden», um einen Betrag innerhalb von Sekunden zu überweisen – kostenlos, versteht sich.
Das ist praktisch, aber auch ein zusätzliches Sicherheitsnetz: Wenn ich mit meiner sehr-viel-besseren Hälfte in den Ferien bin und einer von uns die Karte verliert, dann ist diese Karte in wenigen Sekunden gesperrt. Fünf Sekunden später ist ausserdem das eigene Guthaben auf das Konto des Partners transferiert, der fortan über die ganze Ferienkasse gebietet – zumindest solange, bis die neue Karte da ist.
Nur zu gerne würden wir auch das Sackgeld der Kinder über eine Revolut-Karte auszahlen, aber eine solche Karte gibt es erst ab 18 Jahren. Revolut arbeitet jedoch an der «Youth»-Karte, die von den Eltern gefüllt und von den Kindern geleert werden kann. Die Karte und die zugehörige App sollen irgendwann dieses Jahr kommen.
Analysen
Tippen Sie den Bereich «Analysen» an und sehen Sie, wo Ihr Geld geblieben ist. Dabei unterteilt die App automatisch in «Kategorien» (etwa Restaurants), Händler (Migros, Google etc.) und Länder. Wischen Sie über dem Frankenbetrag nach links oder rechts, um durch die Monate zu blättern. Unter «Länder» sehen Sie jedoch nicht zwingend die Länder, die Sie bereist haben, denn Netflix wird zum Beispiel automatisch den Niederlanden zugerechnet, weil der Dienst dort in Europa angesiedelt ist.
Vaults
Besser wäre: Sparschwein. Sie legen beliebige Vaults an, die an einen bestimmten Zweck gebunden sind, zum Beispiel «Ferien». Diese Vaults füttern Sie mit einmaligen Zahlungen, Daueraufträgen oder mit virtuellem Kleingeld: Wenn Sie einen Kaffee für Fr. 4.20 bezahlen, werden automatisch 80 Rappen in den Vault überwiesen. Wenn das zu lange dauert, kann der Restbetrag automatisch bis zum Zehnfachen multipliziert werden.
Kryptowährungen
Sie können innerhalb der App jederzeit verschiedene Kryptowährungen an- und verkaufen – allerdings werden Sie sehr deutlich darauf hingewiesen, dass im schlimmsten Fall der Totalverlust droht. Diese Funktion steht eigentlich nur Besitzern der Premium-Karten zur Verfügung – oder Anwendern, die drei Freunde erfolgreich zu Revolut eingeladen haben. Allerdings tauchte bei mir nach einiger Zeit und nach nur einer Vermittlung bereits die Freigabe auf. Revolut scheint diese Leistungen recht locker zu sehen.
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So verdient Revolut Geld
So verdient Revolut Geld
So viele Dienstleitungen, und fast alles ist gratis? Das führt zur berechtigten Frage, wie Revolut überhaupt Geld verdient – abgesehen von den Einkünften der Kreditkartentransaktionen, die aber nur den Händler interessieren müssen. Tatsächlich bietet das junge Unternehmen auch Dienstleistungen an, die kostenpflichtig sind.
Dazu gehören zwei weitere Karten, die «Premium» für Fr. 8.99 im Monat und die todschicke «Metal» für Fr. 15.99 im Monat. Während Erstere weiterhin aus Plastik ist, besteht die «Metal» aus – Sie ahnen es bereits – Metall, kommt in edlem Schwarz und zeigt auf der Vorderseite nur gerade den Namen des Inhabers. Dagegen wirkt jede Goldkarte geradezu billig. Allerdings bedeutet das auch, dass die gehobenen Karten pro Jahr etwa 108 Franken respektive etwa 192 Franken kosten – und damit deutlich mehr als konventionelle Kreditkarten.
Beide Karten können Sie bestellen, indem Sie in der App ganz unten auf den Bereich «Mehr» und dann auf die Schaltfläche «Upgraden» tippen. Ob es sich lohnt, ist natürlich Ermessenssache. Die Unterschiede zeigen sich vor allem bei den Freibezügen am Geldautomaten. Neu ist der vereinfachte Zutritt zu Flughafen-Lounges hinzugekommen. Dazu gibt es günstigere Geräte- und Reiseversicherungen; aber das ist in der Schweiz wohl schwer zu verkaufen, denn wir sind schliesslich ein einig Volk von Überversicherten. Ausserdem steht rund um die Uhr ein Concierge zur Verfügung, der zum Beispiel Reservationen in Restaurants bucht – was immer das wert sein mag.
Eine besonders interessante Premium-Funktion sind die Kreditkartennummern, die nach einer erfolgreichen Transaktion gleich wieder ungültig werden. Sie empfehlen sich immer dann, wenn Sie beim zwielichtigen Händler Ihres Vertrauens einkaufen und möchten, dass die Kreditkarte nach der Bezahlung zu virtuellem Staub zerfällt. Revolut bietet aber auch Dienstleistungen an, die sich an Firmen richten und bis zu 1000 Pfund pro Monat kosten. Alle diese Angaben und Vergleiche finden Sie unter revolut.com/our-pricing-plans.
Auswirkungen auf unseren Haushalt
Jeder Mensch bringt seine eigenen Ansichten zu Internet, Kreditkarten und dergleichen mit. Deshalb sind die folgenden Ausführungen nur eine persönliche Schilderung, aber keinesfalls eine Empfehlung.
Etwa einen Tag, nachdem ich die Revolut-App ausprobiert habe, war der Fall klar: Das ist es, was meine Frau und ich für die täglichen Finanzen wollen. Seither sind drei Monate vergangen, in denen am Ende des Monats ein bestimmter Betrag per Dauerauftrag auf unsere Revolut-Karten geladen wird. Gleichzeitig setzte bei uns das grosse Kontensterben ein: Allein drei Rücklagen-Konten der PostFinance wurden aufgelöst und auf den Revolut-Konten in Vaults gebündelt. Ein PostFinance-Konto blieb bestehen, weil es sehr viel einfacher ist, die monatlichen Rechnungen damit zu begleichen, statt mit Revolut.
Für Revolut gibt es einige gute Gründe, aber der wichtigste für uns ist die absolute Kontrolle, wo das Geld hinfliesst. (In vielen Familien die Frage schlechthin.) Revolut zeigt jederzeit, wer wann welche Summe erhalten hat, zeigt die Statistiken, ordnet die Auslagen zu Gruppen und zeigt sogar den Ort der Transaktion auf der Karte. Wenn am Ende des Monats etwas übrigbleibt, wandert der Betrag in einen Vault. Und natürlich verwenden wir Revolut untereinander, um uns gegenseitig auszuhelfen, ohne dabei die Übersicht zu verlieren.
Revolut hat bei unseren Finanzabläufen sehr viel verändert und das immer nur zum Besseren. Gleichzeitig stieg aber auch der Unmut über die Schweizer Banken, die in der ganzen Welt sprichwörtlich sind. Doch unterdessen sind die meisten unserer Geldhäuser zu fetten und faulen Haufen geworden, die bei jeder Gelegenheit die hohle Hand machen, ohne eine echte Dienstleistung zu erbringen.
Fazit: Kontrolle ist alles
Kurz, Revolut bietet eine Fülle an Möglichkeiten, die meistens keinen Rappen kosten. Der Dienst zeigt auf, welche Zukunft auf die Finanzbranche zukommt, vor allem beim täglichen Bedarf. Weil jede Transaktion transparent verläuft und innerhalb einer Sekunde angezeigt wird, vermittelt Revolut trotz abstraktem Plastikgeld das Gefühl der absoluten Kontrolle über die eigenen Finanzen – und das schaffen bei klassischen Banken weder Hochglanzprospekte noch die Banker selbst.
28.02.2019
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