News 25.05.2004, 08:00 Uhr

Neue Gebühren für DVD-Rohlinge

Ab dem 1. Juni ändern die Schweizer Verwertungsgesellschaften die Urheberrechtsvergütung für DVD-Rohlinge. Für Endkunden hat dies sowohl negative als auch positive Folgen.
Alle Importeure und Hersteller von CD/DVD-Rohlingen müssen für ihre Produkte eine Urheberrechtsvergütung an die fünf Schweizer Verwertungsgesellschaften SUISA [1], ProLitteris [2], Suissimage [3], SSA [4] und Swissperform [5] entrichten. Diese geben die Einnahmen anschliessend an ihre Mitglieder weiter. Mit den Gebühren bezahlen die Hersteller spätere Privatkopien von urheberrechtlich geschützten Werken. Sie sind pauschal: Das heisst, es wird nicht unterschieden, ob Benutzer einen gekauften DVD-Rohling wirklich zum Brennen von Film-/Musik-Kopien oder nur für eigenen Daten verwenden. Für die Zusatzgebühren aufkommen, muss schlussendlich der Endanwender. Er zahlt mit dem Preis für die Rohlinge auch gleich den Vergütungsanspruch der Verwertungsgesellschaften.
Bislang galt für die verschiedenen Datenträger folgende Urheberrechtsvergütung:
33 Rappen pro Stunde für CD-R/-RW Audio
6 Rappen pro 525 MB für CD-R/-RW Data
Keine Gebühren für DVD-R
184 Rappen pro 4,7 GB für DVD-RAM, DVD+R/+RW und DVD-RW
Laut SUISA bemängelten mehrere Hersteller von DVD-Plus-Hardware das aktuelle System, da DVD-Rohlinge des Typs -R als einzige gebührenlos waren. Auch die Verwertungsgesellschaften sind mit der bisherigen Regelung nicht ganz zufrieden, da die unvergüteten Rohlinge verständlicherweise am meisten Absatz finden. Ab dem 1. Juni 2004 wird deshalb dieses Ungleichgewicht abgeschafft. Für CD-Rohlinge ändert sich dabei nichts. Die Gebühren betragen weiterhin 33 Rappen (CD-R Audio) bzw. 6 Rappen (CD-R/-RW Data). Anders sieht es für die verschiedenen DVD-Medien aus. Hier kostet die Urheberrechtsvergütung künftig:
55 Rappen pro 4,7 GB für DVD-R und DVD+R
105 Rappen pro 4,7 GB für DVD-RW, DVD+RW und DVD-RAM
Was bedeuten die Änderung für den Endkunden? Laut SUISA wird die neue Urheberrechtsvergütung mit grösster Wahrscheinlichkeit an den Endbenutzer weitergereicht. Dies bestätigte auch die Firma TDK gegenüber dem PCtipp. Die günstigen DVD-R-Spindeln sucht man damit in Zukunft vergeblich in den Läden. Schon allein für eine Zwanzigerspindel fallen ab Juni über zehn Franken an Gebühren an. Im Gegenzug werden voraussichtlich die Preise für DVD+R und wiederbeschreibbare DVDs (-/+RW und RAM) deutlich sinken. Die Händler erhalten hier schliesslich einen Spielraum von 129 bzw. 79 Rappen.



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