Kommentar
03.12.2012, 13:08 Uhr
Kommentar: zu viel versprochen
Seit Ende November ist das erste LTE-Netz der Schweiz aktiv. Wir haben es ausprobiert.
Seit Ende November ist das erste LTE-Netz der Schweiz aktiv. Swisscom verspricht beim Mobilfunknetz der vierten Generation (4G) eine Abdeckung von 20 Prozent und Download-Raten von bis zu 100 Mbit pro Sekunde. Beides sind aber absolut theoretische Werte. Die Voraussetzungen, LTE zu nutzen, schliessen weit über 90 Prozent der Bevölkerung aus. Denn es genügt nicht, ein LTE-fähiges Smartphone zu besitzen und in einer der 26 mit 4G versorgten Gemeinden unterwegs zu sein. Swisscom-Kunden müssen sich für den monatlich 169 Franken teuren Tarif Infinity XL entscheiden, um die maximale Surfgeschwindigkeit zu erreichen. Wer weniger zahlt, profitiert zwar ebenfalls von der grösseren Kapazität und schnelleren Latenzzeiten, doch die Bandbreite wird künstlich gedrosselt.
Aber selbst, wo 100 Mbit draufsteht, ist nicht 100 Mbit drin. Im Test mit dem HTC One XL erreichten wir die Maximalgeschwindigkeit nie. Im Gegenteil: Es war weder in Winterthur noch in Zürich möglich, auf dem ganzen Stadtgebiet mit 4G zu surfen. Swisscom hat es bis jetzt noch nicht geschafft, das Netz flächendeckend einzuführen. Doch selbst mit LTE-Verbindung erreichten wir im bestmöglichen Fall eine Download-Rate von maximal 22,3 Mbit/s – das ist gerade mal doppelt so schnell wie im 3G-Netz mit dem iPhone 5. Immerhin: Die Upload-Geschwindigkeit mit 4G war mit 8,4 Mbit/s zehn Mal flinker. Das hilft zum Beispiel beim Hochladen von Fotos auf Facebook.
Dennoch ist das LTE-Erlebnis insgesamt enttäuschend und teuer. Für 169 Franken bietet Swisscom nicht die versprochene Geschwindigkeit. Das ist, wie wenn Sie in einem Restaurant eine teure Flasche Rotwein bestellen und der Kellner nur ein Glas davon ausschenkt. Das Umsteigen auf ein LTE-fähgies Gerät oder den teuren Vertrag lohnt sich deshalb vorerst nicht. Erst wenn Swisscom eine gute Abdeckung bietet und den Preis senkt, wird LTE attraktiv. Aber bevor die Konkurrenten Orange und Sunrise im nächsten Jahr ebenfalls im Markt präsent sind, wird das nicht passieren.
Hintergrundinformationen: alles Wichtige zu LTE
Aber selbst, wo 100 Mbit draufsteht, ist nicht 100 Mbit drin. Im Test mit dem HTC One XL erreichten wir die Maximalgeschwindigkeit nie. Im Gegenteil: Es war weder in Winterthur noch in Zürich möglich, auf dem ganzen Stadtgebiet mit 4G zu surfen. Swisscom hat es bis jetzt noch nicht geschafft, das Netz flächendeckend einzuführen. Doch selbst mit LTE-Verbindung erreichten wir im bestmöglichen Fall eine Download-Rate von maximal 22,3 Mbit/s – das ist gerade mal doppelt so schnell wie im 3G-Netz mit dem iPhone 5. Immerhin: Die Upload-Geschwindigkeit mit 4G war mit 8,4 Mbit/s zehn Mal flinker. Das hilft zum Beispiel beim Hochladen von Fotos auf Facebook.
Dennoch ist das LTE-Erlebnis insgesamt enttäuschend und teuer. Für 169 Franken bietet Swisscom nicht die versprochene Geschwindigkeit. Das ist, wie wenn Sie in einem Restaurant eine teure Flasche Rotwein bestellen und der Kellner nur ein Glas davon ausschenkt. Das Umsteigen auf ein LTE-fähgies Gerät oder den teuren Vertrag lohnt sich deshalb vorerst nicht. Erst wenn Swisscom eine gute Abdeckung bietet und den Preis senkt, wird LTE attraktiv. Aber bevor die Konkurrenten Orange und Sunrise im nächsten Jahr ebenfalls im Markt präsent sind, wird das nicht passieren.
Hintergrundinformationen: alles Wichtige zu LTE
Autor(in)
Reto
Vogt
03.12.2012
03.12.2012