News 19.03.2013, 10:50 Uhr

Der Überwachungsstaat Internet

Die Privatsphäre sei im Internet überhaupt nicht mehr geschützt, meint Security-Guru Bruce Schneier. Deshalb gelte: Wer sich im Web bewegt, wird beobachtet. Punkt.
Dies schreibt der IT-Security-Spezialist in einer Kolumne für das CNN-Onlineportal und führt unter anderem die «heimliche» Geliebte des über die Affäre gestolperten CIA-Chefs und Ex-Generals David Petraeus auf. Obwohl sie sehr vorsichtig war und Petraeus nur über allgemein zugängliche Hotelcomputer kontaktierte, konnte ihr Klarname bald einmal eruiert werden. Denn die Datenspuren der Computernutzung wurden mit den Informationen der verschiedenen Hotels korreliert. Am Schluss war klar, dass es sich um Paula Broadwell handeln musste.
«Das Internet ist ein Überwachungsstaat», lautet Schneiers Fazit des Vorfalls. Dienste wie Google und Facebook würden jeden unserer Schritte im Web verfolgen und im Falle von Facebook sogar mit unseren Offline-Aktivitäten, insbesondere dem Kaufverhalten, in Verbindung bringen.
User von iPhones und iPads stehen in Schneiers Augen besonders unter Bewachung. Hersteller Apple verfolge die User buchstäblich auf Schritt und Tritt, denn die Geräte liefern nicht nur Surfdaten, sondern dank GPS auch Positionsinfos. Schliesslich werde das Heer von Überwachungskameras im öffentlichen Raum immer grösser - und intelligenter.
«Wir haben es also mit einer allumfassenden Überwachung zu tun: Wir alle werden beobachtet, ständig, und die Daten werde für immer und ewig aufbewahrt», konstatiert Schneier. So sehe ein Überwachungsstaat aus, der sogar effizienter funktioniere, als das, was sich George Orwell habe erträumen können.
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