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28.02.2012, 15:49 Uhr
Sind Autos à la K.I.T.T. bald Realität?
Fahren uns unsere Autos zukünftig selbstständig an den Bestimmungsort? Die Zeichen, dass diese Sci-Fi-Vision zur Realität wird, stehen gut. Wäre da nur nicht das Problem «Mensch».
Nicht erst seit David Hasselhoff in der US-Kultserie «Knight Rider», die das sprechende Auto «K.I.T.T.» zur Verbrechensverfolgung benutzte, sind sich die Sci-Fi-Autoren und Filmemacher bekanntlich einig: Das Auto der Zukunft fährt ohne Mensch. Aber nicht nur die Geschichtenerzähler, auch Experten glauben daran: Google investiert Millionen in die Entwicklung alternativer Fahrmöglichkeiten, das US-Verteidigungsministerium organisierte bereits führerlose Autorennen und Cédric Pradalier, vom Institut für Robotik und intelligente Systeme der ETH, sagt: «Von der Technik her könnten wir heute schon das Steuern in den meisten Situationen den Maschinen überlassen, nur würde ein solches Auto Millionen kosten.»
Pradalier arbeitet momentan an einem Projekt, an dessen Ende im Sommer 2015 ein Auto herauskommen soll, das mit Kameras gelenkt wird. Das Auto sieht durch diese zum Beispiel den Abstand zu einer Parklücke und verhält sich entsprechend. Solche Kameras gibt es bereits heute bei Luxusausführungen von Autos, nur sind diese für den Menschen – nicht die Maschine – visuelle Hilfen. Das Fahrzeug selber zu automatisieren, ist der eine Zugang, wie das Auto unabhängig vom Menschen werden kann. Das Fahrzeug von aussen kontrollieren lassen, der andere.
Werden Verkehrspolizisten überflüssig?
Peter Stone, der an der Universität von Texas Computerwissenschaften unterrichtet, arbeitet an einem Projekt, das virtuelle Verkehrskontrolleure an die Stelle von «echten» Stoppschildern und Verkehrspolizisten setzt. Als Demosystem haben Stone und seine Arbeitsgruppe ein Projekt gewählt, das physisch fahrerlose Autos sicher über Kreuzungen bringen soll. Jeder Kreuzung ist dabei ein (virtueller) Manager zugeordnet, der den Verkehr auf dem mathematisch effizientesten Weg lenkt. Und jedes Auto hat eine Software implementiert, die mit den Managern der vorausliegenden Kreuzungen kommuniziert. «Wenn ein Auto in die Nähe einer Kreuzung kommt, meldet es sich und sagt 'Ich will hier durch'. Der Manager sagt dann 'ja' oder 'nein'. Er merkt sich, wann sich welches Auto angemeldet hat und passt auf, dass er keinem Auto unerlaubterweise einen Passierschein gibt», erklärt Stone den Ablauf.
Es tut sich also einiges im Bereich der Autotechnologie, doch trotzdem ist es unklar, ob der Mensch jemals das Steuer ganz den Maschinen überlassen wird. Das Hauptproblem ist dabei nicht die teure Technik, sondern die menschliche Natur. Denn obwohl laut Statistik 90 Prozent aller Verkehrsunfälle auf menschliches Versagen zurückzuführen sind, werden für Maschinen andere Massstäbe angesetzt: «Damit wir den Maschinen erlauben, dass sie sich selbst steuern, müssten sie mindestens gleich sicher sein wie die Flugzeuge heutzutage», sagt Cédric Pradalier.
Dies sei auch der Grund, warum bis zum heutigen Tag niemand darauf aus ist, dem Mensch die gesamte Kontrolle über das Fahrzeug zu entziehen. «Gäbe es einen Unfall, würden vermutlich die Hersteller zur Rechenschaft gezogen werden. Und keiner von ihnen will dieses Risiko übernehmen», sagt Pradalier. Es liegt also sowohl an den Konsumenten als auch an den Produzenten, dass das führerlose Auto noch eine Weile lang Science-Fiction bleiben wird. Pradalier findet das schade und kritisiert unsere eher paradoxe Einstellung der Technik gegenüber: «Die Leute werden diese Autos erst akzeptieren, wenn sie 100 Prozent sicher sind. Gleichzeitig haben sie aber keine Sicherheitsbedenken, sich nach zwei Gläsern Wein noch ans Steuer zu setzen.»
Peter Stone, der an der Universität von Texas Computerwissenschaften unterrichtet, arbeitet an einem Projekt, das virtuelle Verkehrskontrolleure an die Stelle von «echten» Stoppschildern und Verkehrspolizisten setzt. Als Demosystem haben Stone und seine Arbeitsgruppe ein Projekt gewählt, das physisch fahrerlose Autos sicher über Kreuzungen bringen soll. Jeder Kreuzung ist dabei ein (virtueller) Manager zugeordnet, der den Verkehr auf dem mathematisch effizientesten Weg lenkt. Und jedes Auto hat eine Software implementiert, die mit den Managern der vorausliegenden Kreuzungen kommuniziert. «Wenn ein Auto in die Nähe einer Kreuzung kommt, meldet es sich und sagt 'Ich will hier durch'. Der Manager sagt dann 'ja' oder 'nein'. Er merkt sich, wann sich welches Auto angemeldet hat und passt auf, dass er keinem Auto unerlaubterweise einen Passierschein gibt», erklärt Stone den Ablauf.
Es tut sich also einiges im Bereich der Autotechnologie, doch trotzdem ist es unklar, ob der Mensch jemals das Steuer ganz den Maschinen überlassen wird. Das Hauptproblem ist dabei nicht die teure Technik, sondern die menschliche Natur. Denn obwohl laut Statistik 90 Prozent aller Verkehrsunfälle auf menschliches Versagen zurückzuführen sind, werden für Maschinen andere Massstäbe angesetzt: «Damit wir den Maschinen erlauben, dass sie sich selbst steuern, müssten sie mindestens gleich sicher sein wie die Flugzeuge heutzutage», sagt Cédric Pradalier.
Dies sei auch der Grund, warum bis zum heutigen Tag niemand darauf aus ist, dem Mensch die gesamte Kontrolle über das Fahrzeug zu entziehen. «Gäbe es einen Unfall, würden vermutlich die Hersteller zur Rechenschaft gezogen werden. Und keiner von ihnen will dieses Risiko übernehmen», sagt Pradalier. Es liegt also sowohl an den Konsumenten als auch an den Produzenten, dass das führerlose Auto noch eine Weile lang Science-Fiction bleiben wird. Pradalier findet das schade und kritisiert unsere eher paradoxe Einstellung der Technik gegenüber: «Die Leute werden diese Autos erst akzeptieren, wenn sie 100 Prozent sicher sind. Gleichzeitig haben sie aber keine Sicherheitsbedenken, sich nach zwei Gläsern Wein noch ans Steuer zu setzen.»
Autor(in)
Fabian
Vogt
29.02.2012
01.03.2012