CES 2017: Auf diese Hardware freuen wir uns

Autos sind die neuen Smartphones

Autos sind die neuen Smartphones

Was wäre die CES ohne Autos? Wurden einst an der CES in Las Vegas noch neue Technik-Revolutionen wie der DVD-Player vorgestellt, sucht man in der «vernetzten Welt von heute» derartige Neuerungen in der Unterhaltungselektronik vergeblich. Grund: Auch die Autos werden immer mehr zu fahrbaren Computern, und die Autoindustrie erschliesst sich je länger je mehr einem neuen, technikinteressierten Zielpublikum, das ihr Auto längst nicht mehr nur als Mittel zum Zweck betrachtet. Möglich machen das zahlreiche Sensoren, Software, Konnektivität und Machine Learning.

Selbstfahrende Intelligenz

Gemeinsam mit dem Grafikkartenhersteller Nvidia will Audi ein selbstfahrendes Auto mit künstlicher Intelligenz entwickeln. Dafür sollen in den USA mehrere Ampeln mit entsprechender Sendetechnik ausgestattet werden. Dadurch werden Autos erstmals in der Lage sein, in Echtzeit Verkehrsinformationen auszutauschen. Man erhofft sich dadurch auch einen besseren Verkehrsfluss und eine Reduktion der Abgase.
Die Welt der Autos und Computer rücken näher zusammen: Nividia versorgt Audi mit KI

Erkennung der Insassen

An diesen Erfolg anknüpfen will das US-Start-up Faraday mit dem FF 91. Das elektrische Auto ist darauf getrimmt, das Fahrverhalten seines Besitzers zu analysieren und automatisch Fahrprofile zu erstellen. Beschleunigen kann das Gefährt von 0 auf 100 in 2,39 Sekunden und schafft es mit der Batterie auf eine Distanz von ungefähr 700 Kilometern. Speziell ist auch das «3D Lidar»-Lasersystem, das mit Displays und Kameras beim Parkieren hilft. Der Fahrer wird mithilfe von Biometrie erkannt – ein Autoschlüssel ist nicht mehr erforderlich. Kameras im Innern erkennen aber auch Passagiere. Dadurch kann das Infotainment-System automatisch Sitz und Temperatur auf die einzelnen Fahrgäste anpassen.
Der Faraday FF 91 ist von einem chinesischen Milliardär finanziert

Das holografische Display

BMW und Toyota haben ähnliche Ideen vorgestellt. Beim «BMW i Inside Future» soll die Konsole in der Mitte den Fahrer nicht mehr ablenken. Das Konzept tönt aber sehr futuristisch: Die Klimaanlage oder die Navigation eines Auto-Cockpits könnte in ein paar Jahren über eine holografische Oberfläche bedient werden. Die im Raum schwebende Anzeige wird wie gewöhnlich mit den Fingern bedient. Das sogenannte HoloActive-Touch-System projiziert die Informationen von Board-Computer und Navigation mittels mehrerer Spiegel in die Luft. Das Prinzip ähnelt jenem eines Head-up-Displays, jedoch ohne Glas als Berührungsfläche. Die Touch-Wand wird mittels Gestensteuerung über einen Kamerasensor bedient, während Ultraschall die haptische Resonanz erzeugt.
BMW will ein holografisches Touch-Display ins Auto bringen
Tops: Intelligente Parkassistenz-Systeme werden immer mehr an Bedeutung gewinnen. Dafür sprechen Beispiele von BMW und Mercedes. Wahrscheinlich werden wir in ein paar Jahren dafür nur noch das Smartphone zücken müssen. Zumindest in Amerika wird es auf den längeren Highways bald einfacher sein, sich auf automatische Geschwindigkeitssysteme zu verlassen, die direkt mit den Verkehrsinformationen kommunizieren.
Flops: Autos werden zu Computern auf Rädern. Der jährliche Fortschritt ist beachtlich. Bis zum vollständig selbstgesteuerten Auto wird es aber nach wie vor fünf bis sechs Jahre dauern. Darum steht auch auf einmal stärker das Interieur der Fahrzeuge im Vordergrund, welches Grundlage für autonome Systeme bildet.

Bildergalerie
Das von einem chinesischen Milliardär finanzierte Autounternehmen Faraday Future demonstrierte mit dem FF 91 ein interessantes Tech-Highlight: Speziell ist das «3D Lidar»-Lasersystem, das mit Displays und Kameras beim Parkieren hilft


Autor(in) Simon Gröflin



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