Aldi testet in London einen Supermarkt ohne Kasse

Aldi testet in London einen Supermarkt ohne Kasse nach dem Vorbild von Amazon Go. Kunden benötigen für den Einkauf lediglich eine App, die sie beim Eintritt scannen. Im Laden registriert Technologie, wer welche Waren mitgenommen hat. Der Preis wird nach Verlassen des Geschäfts per App abgebucht. «Wir sind immer bestrebt, neu zu definieren, was es bedeutet, ein Discounter zu sein, und die in diesem Test verwendete Technologie wird uns eine Fülle von Erkenntnissen liefern», sagte der Chef von Aldi in Grossbritannien und Irland, Giles Hurley, einer Mitteilung zufolge.

In welcher Filiale genau die Tests laufen, wollte Aldi nicht verraten. Zuerst sollen Mitarbeiter des deutschen Handelsriesen die Technologie prüfen, in einem weiteren Schritt dann auch Kunden. Auch der britische Wettbewerber Tesco lässt bereits an seinem Hauptsitz kassenlose Geschäfte von Mitarbeitenden testen und setzt dabei auf Amazon-Technologie.

Aldi ist mit mehr als 920 Geschäften die fünftgrösste Supermarktkette in Grossbritannien. Vergangenes Jahr hatte der Discounter erstmals angeboten, online gekaufte Waren vor Ort abzuholen («Click and Collect»), mittlerweile ist dies in mehr als 200 Läden landesweit möglich.

Amazon hatte im März in London unter dem Namen Amazon Fresh erstmals in Europa ein Geschäft ohne Kasse eröffnet. In den USA hat der Online-Handelsriese inzwischen gut zwei Dutzend solcher Läden, die dort Amazon Go heissen.

In der Schweiz hatte zuletzt die Migros unter der Marke Voi in einem Pilotbetrieb in Bern einen sogenannten Voi Cube lanciert. Auch die Kioskbetreiberin Valora sammelt seit längerem mit dem kassenlosen Einkaufen Erfahrungen und bietet in der Avec Box 24/7-Zutritt und Zugang via App (PCtipp berichtete).