Schreck lass nach im Doppel
30.05.2023, 15:42 Uhr
Wie Google und Microsoft mich kürzlich massiv veräppelten
Das waren neulich gleich zweimal ein paar Schrecksekunden: «Oh, Hilfe! Wo ist mein Google Authenticator?». Und «Oh, nein, hat Outlook alle meine Aufgaben gelöscht?».
Ich befürworte die Nutzung von 2FA (Zwei-Faktor-Authentifizierung) sehr und wende sie auch selbst an, sofern möglich. Hierfür verwende ich den Google Authenticator, der bei vielen Android-Smartphones dabei ist. In ihm schlummern alle möglichen Einmal-Codes für Konten, die ich privat verwende. Das sind inzwischen ungefähr zwei Dutzend Einträge, die minütlich neu generiert werden. Ohne diese wäre ich quasi aufgeschmissen. (OK, nicht ganz: Ich habe natürlich separat noch Notfallcodes gespeichert).
Vor ein paar Tagen geschah aber dies: Ich wollte mich in mein Lieblings-MMO einloggen, freute mich schon auf die baldige Begegnung mit dem «Good King Moogle Mog», griff zum Smartphone, um den Google Authenticator zu öffnen und wurde bleich: An der Stelle, an der ich auf meinem Homescreen die Verknüpfung zum Authenticator erwartete, klaffte eine bedrohlich wirkende Lücke. Hatte ich die Verknüpfung versehentlich gelöscht? Schnell die App-Schublade vom unteren Displayrand her geöffnet: Auch da war das seit Jahren bekannte, prominente graue Google-G für den Authenticator nicht zu entdecken.
Schon kündigte sich ein Schweissausbruch an. «Einmal tief durchatmen, Gaby» befahl ich mir. Ich tippte in die App-Suchfunktion die Zeichenfolge Auth ein, worauf mich ein mir unbekanntes Symbol begrüsste: ein Sternchen-förmiges Icon in den bekannten Google-Farben. Wie es sich herausstellte, handelt es sich dabei um die neue Version des Google Authenticators, der auch einen Sync mit dem Google-Konto erlaubt.
Falls es Ihnen also auch so geht: Ihr Authenticator ist nicht verschwunden. Er sieht nur anders aus. Es macht einem nur keine Freude, wenn beim Update einer so wichtigen App auch gleich das Icon vom Homescreen entfernt wird.
Outlooks Aufgaben-Streich
Wenn Sie nun denken, Google sei das einzige Unternehmen, das mich mit solchen Streichen trollt, dann irren Sie sich. Vorletzte Woche war es Outlook. Ich trage in diesem meine Artikel-Abgabetermine in Form von Aufgaben ein. Damit bin ich immer im Bilde, welche Artikel als nächstes fällig werden.
Doch vorletzten Freitag dies, in der rechten Spalte, im grauen Bereich über dem Kalender, sollten meine Aufgaben stehen:
Gähnende Leere! Da wird man am Morgen in Nullkommanichts wach.
Dieses Problem erledigte sich aber zum Glück auch schnell, indem ich Outlook einmal beendete und wieder neu startete.
So sehr ich über diese zwei Schreckmomente im Nachhinein schmunzle, so gut zeigen die Beispiele, wie sehr ich mich im privaten und beruflichen Alltag auf solche Apps und Anwendungen verlasse. Ich hoffe nur, die Industrie hat für mich nicht noch mehr solche Sperenzchen auf Lager.
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