Forschung
29.02.2024, 08:00 Uhr
"Wunderspray" macht Fingerabdrücke sichtbar
Der Spray sorgt für Fluoreszenz unter dem Einfluss von blauem Licht. Di neuen Farbstoffe sind vielseitig einsetzbar.
(Quelle: bath.ac.uk)
Das Hantieren mit Pinsel und feinem Graphitpulver an Tatorten zum Aufspüren von Fingerabdrücken hat ein Ende. Forscher der University of Bath und der Shanghai Normal University haben ein Spray entwickelt, das diese verräterischen Täterspuren sekundenschnell sichtbar macht. Sie leuchten unter dem Einfluss von blauem Licht, weil die versprühte Farbe fluoresziert. Mit "verräterischen" Farben haben die Forscher in Bath bereits Erfahrung. Gemeinsam mit der North East Forestry University haben sie bereits einen phosphoreszierenden Fälschungsschutz aus Lignin entwickelt (pressetext berichtete).
Quallen liefern Rohstoff
Diesmal setzen die Experten auf gelbe und rote Farbstoffe, die sie aus einem fluoreszierenden Protein herstellten, das in Quallen vorkommt. Dieses "Green Fluorescent Protein" wird bereits häufig zur Visualisierung biologischer Prozesse verwendet. Die Pigmente lagern sich selektiv an die negativ geladenen Schweisspartikel an, die zurückbleiben, wenn Finger sich auf beliebige Untergrüne pressen. Diese werden erst sichtbar, wenn Grafit oder eben das neue Spray sich darauf festsetzen. Das Verfahren funktioniert auch bei Andrücken, die bereits älter sind, heisst es.
Die neuen Farbstoffe sind den Wissenschaftlern nach ungiftig und biologisch verträglich, sodass die Schweisspartikel nicht verändert werden und für eine anschliessende DNA-Analyse noch nutzbar sind. Das Spray ist so fein, dass es die Form der Abdrücke nicht verändert. Es macht sogar Spuren auf rauen Untergründen sichtbar, etwa auf Ziegelsteinen.
Suche nach weiteren Farben
"Dieses System ist sicherer, nachhaltiger und funktioniert schneller als bestehende Technologien", sagt Tony James von der Hochschule in Bath. "Da zwei verschiedene Farben verfügbar sind, kann das Spray auf verschiedenfarbigen Oberflächen verwendet werden. Wir hoffen, dass wir künftig weitere Farben herstellen können. "Wir arbeiten jetzt mit einigen Unternehmen zusammen, um unsere Farbstoffe zum Verkauf anzubieten", so Chusen Huang von der Universität in Schanghai. (pressetext.com)
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