Verleger planen Angriff auf Google
Eigene Interessen im Vordergrund
Eigene Interessen im Vordergrund
Die Befürworter des Leistungsschutzes, hauptsächlich verlagsnahe Kreise, wollen ihrerseits auch nur die eigenen Interessen schützen: Weil die Anzeigenvolumina zurückgehen und auch Auflagen sinken, suchen die Verlage nach neuen Ertragsmodellen. Im Online-Bereich läge zwar Potenzial, doch im letzten Jahr konnte sich Google 44 Prozent der Ausgaben für Online-Werbung sichern, Tendenz steigend. Nun wird argumentiert, dass Google, Nachrichten-Apps und automatische Übersichtsseiten ihrerseits profitieren, da sie quasi «freien» Content der Verlage verkaufen. Dem will das LSR einen Riegel schieben.
Ob das LSR nicht ein Schuss ins eigene Knie der Verlage ist, darüber wird heftig debattiert. Denn Google bringt viele Besucher auf die News-Seiten der Verlage. Davon profitieren wiederum die Medien, deren Bekanntheitsgrad steigt und die durch Klickzahlen Anzeigekunden locken können.
Schweizer Verleger wollen ebenfalls Leistungsschutzrecht diskutieren
Wie Ringier-CEO Mark Walder in einem Interview mit der SonntagsZeitung bekannt gab, wollen sich nun auch die Schweizer Verleger - die im Verband Schweizer Medien organisiert sind - gegen Google vorgehen. Dies weil der Suchgigant von journalistischen Inhalten profitiert, ohne die Medienhäuser dafür zu entschädigen. Dies ist nach den Worten von Walder «eine moderne Art des Diebstahls in digitaler Form».
Google fördere indirekt das Zeitungssterben. Bereits nächste Woche werde der Verband Schweizer Medien das Thema Leistungsschutzrecht angehen, sagte Walder.
Die SP setzt auf eine «Google-Steuer»
Die SP hingegen plant eine Art «Google-Steuer», mit der Suchmaschinen Abgaben auf ihren erzeugten Datenverkehr entrichten müssen Zusammen mit einer Erhöhung der Inseratetarife sollen so mehrere hundert Millionen Franken generiert werden. Davon sollen Medien profitieren können, die sich an einem Förderprogramm beteiligen, welches unter anderem die Verpflichtung zur Ausbildung des Personals vorsieht, wie Nationalrat Hans-Jürg Fehr dem Magazin Edito&Klartext sagt.
Autor(in)
Fabian
Vogt
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