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03.12.2012, 09:39 Uhr
Verleger planen Angriff auf Google
Nachdem letzte Woche im deutschen Bundestag über das Leistungsschutzrecht diskutiert wurde, wollen auch Schweizer Verleger Geld von Google für ihre Inhalte.
Die deutschen Politiker diskutierten darüber, ob Newsaggregatoren gezwungen werden sollen, in Verhandlungen mit Presseverlagen einzutreten, um deren Artikel in ihre Indizes aufnehmen zu können. Dies führt am Ende wohl darauf hinaus, dass Unternehmen wie Google bezahlen müssen, damit «FAZ»-, «Spiegel»- oder «Bild»-Artikel weiterhin auf news.google.ch auftauchen. Die Debatte unter den deutschen Politikern verlief heftig – allerdings ohne Ergebnis. Die Initiative wird nun in Ausschüssen und bei einer Anhörung weiter beraten.
Ob die Initiative angenommen wird oder nicht hat auch grosse Auswirkungen auf die Schweiz. «Wenn der Leistungsschutz angenommen wird, ist dies auch für die Schweiz ein sehr starkes Signal. Denn wir haben ein ähnliches Rechtssystem wie Deutschland», sagt Martin Ettlinger, Rechtskonsulent des Verbands für Schweizer Medien. Dann würde man auch in der Schweiz versuchen, Nachrichtenaggregatoren an Auflagen für die Darstellung von Medieninhalten zu knüpfen.
Google wehrt sich
Google ist damit natürlich nicht einverstanden und hat eine Kampagne gestartet, die sich «Verteidige dein Netz. Finde weiterhin, was Du suchst» nennt und die Menschen auffordert, sich per Unterschrift gegen den Leistungsschutz auszusprechen.
Dass aber Google selbstlos handelt, ist anzuzweifeln. In den USA beispielsweise hat der Suchmaschinist der Zorn der Wettbewerbsbehörde (FTC) auf sich gezogen, weil vermutet wird, dass Google bei den Suchresultaten die eigenen kommerziellen Produkte höher listet als Konkurrenzprodukte. Die FTC sieht einen Missbrauch der Marktbeherrschenden Stellung von Google und wie die Agentur Bloomberg diese Woche berichtete, traf sich sogar Google Gründer Larry Page mit der FTC um die Situation zu klären.
Autor(in)
Fabian
Vogt
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