News 06.03.2019, 13:17 Uhr

Salt, Sunrise, Swisscom: der grosse Roaming-Vergleich

Das Trio der Grossen der Schweizer Telekom-Landschaft hat seine Roaming-Tarife drastisch gesenkt oder gar Pauschal-Abos lanciert. Wir vergleichen.
Nachdem EU-Bürger im europäischen Ausland gar keine Extrakosten mehr zu entrichten haben, war es nur eine Frage der Zeit, bis die hiesigen Anbieter nachziehen. Zu gross die Gefahr, dass sich Schweizer einfach eine Prepaid-Karte bei europäischen Anbietern kaufen.
Bei Swisscom fährt man innerhalb Europas am günstigsten

Swisscom

Am schnellsten war der Branchenprimus Swisscom: Dort wurde der Mobiltarif inOne mobile Go lanciert, der das bisherige inOne-System ersetzt hat. Zum Preis von 80 Franken monatlich (60 Franken als Internetkunde der Swisscom) erhält man unlimitierte Mobiltelefonie, SMS und eine Daten-Flatrate für die Schweiz sowie EU/Westeuropa. Im Ausland verhält es sich so, dass das ausserschweizerische Datenvolumen 40 Gigabyte pro Monat umfasst – anschliessend wird die Geschwindigkeit gedrosselt. In der Praxis ist dies allerdings relativ viel, wenn auch keine tatsächliche Flatrate. Für ein Plus von 70 Franken, das in 150 Franken monatlich (130 Franken für Internetkunden) resultiert, werden noch Kanada und die USA zu dieser Flatrate hinzugefügt. (Vorsicht: Nicht alle Überseegebiete sind hier mit eingeschlossen.) Die Telefonie-Flatrate schliesst jeweils Anrufe innerhalb des befindlichen Landes oder in die Schweiz mit ein.
Preis für Europa-Flat: 60/80 Franken
Preis für Europa-/Nordamerika-Flat: 130/150 Franken
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Salt 

Salt ist der Preissieger bei der Global-Flat

Salt

Als zweiter Player folgte Salt und lancierte keine neuen Tarifpläne, sondern modifizierte das bestehende Abonnement Salt Plus Europe. Dieses enthält neben der üblichen Schweiz-Flatrate eine ebensolche Flatrate (Telefonie, SMS, Daten) für EU/Westeuropa sowie Nordamerika (USA, Kanada, teilweise ohne Überseegebiete wie z.B. Puerto Rico). Eine Obergrenze, nach der die Bandbreite gedrosselt wird, existiert per se nicht. Jedoch weist Salt auf die Einhaltung des Fair-Usage-Prinzips hin – die SIM kann z.B. nicht für ein LTE-Modem verwendet werden, das von einem ganzen Haushalt verwendet wird. In der Regel spricht man hier von 100 GB monatlich. Der Kostenpunkt für dieses Abonnement liegt bei nur Fr. 89.95. Derzeit läuft bei Salt eine befristete Promo-Aktion, die das Abo gar für nur Fr. 69.95 monatlich offeriert. Die Telefonie-Flatrate schliesst jeweils Anrufe innerhalb des befindlichen Landes oder in die Schweiz mit ein.
Preis für Flat EU/Westeuropa/USA: Fr. 89.95
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Sunrise

Sunrise hat attraktive Datenpakete und berücksichtigt exotische Destinationen häufiger als die Konkurrenz
Quelle: Sunrise

Sunrise

Diese Woche zog auch Sunrise beim Roaming nach und renovierte zwei seiner bestehenden Abonnements mit Flatrates fürs Ausland. Dies ist zum einen das Abonnement Freedom Swiss Neighbors, das neben einer Schweiz-Flat – nomen est omen – eine Surf-, Telefonie- und SMS-Flatrate für die Schweizer Nachbarländer Deutschland, Liechtenstein, Österreich, Italien und Frankreich beinhaltet. Auch dort ist die Flat im Ausland nur theoretisch: Nach einem Verbrauch von 40 Gigabyte wird die Bandbreite auf 256 KB/s (128 KB/s Upload) gedrosselt. Dafür werden 95 Franken monatlich fällig (85 Franken, wenn man bereits anderweitig Kunde von Sunrise ist). Die Telefonie-Flatrate schliesst jeweils Anrufe innerhalb des befindlichen Landes oder in die Schweiz mit ein.
Daneben gibt es bei Sunrise das Abo Freedom Europe&US, das insgesamt 46 Länder mit einschliesst. Während die Konkurrenz einige ausschliesst, sind bei Sunrise zum Beispiel im Falle der USA die Überseegebiete wie Puerto Rico explizit mit eingeschlossen. Allerdings gibts auch hier eine Limite von 40 GB, bevor die Bandbreite auf 256 KB/s (128 KB/s Upload) gedrosselt wird. Hier werden allerdings dann 130 Franken pro Monat fällig (oder 117 Franken für Sunrise-Home-Kunden)
Preis für Neighbor-Flat: 95 Franken (85 Franken für Sunrise-One-Kunden)
Preis für Europe-/US-Flat: 130 Franken (117 Franken für Sunrise-One-Kunden)
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Fazit 

Fazit 

Zuerst muss etwas Grundsätzliches vorweggenommen werden: Alle diese Abonnements lohnen sich effektiv nur für Personen, die regelmässig ins EU-Ausland oder nach Nordamerika reisen. Für Personen, die allenfalls mal ein verlängertes Wochenende oder ein-, zweimal im Jahr in diesen Ländern Urlaub machen, sind Swiss-Flats im Verbund mit einzelnen Datenpaketen günstiger.
Denn Datenpakete, die in der Regel 30 Tage gültig sind, kosten für 1 GB zwischen Fr. 18.95 (Salt für 1 GB) und Fr. 19.90 (Swisscom). Bei Sunrise sind 2 GB das kleinste Paket, dieses beläuft sich auf Fr. 29.90. Auch gibt es z.B. bei Salt ein 5-GB-Paket für Fr. 68.95 oder eine auf 30 Tage begrenzte Flatrate für Nachbarländer bei Sunrise für Fr. 69.90. Gemessen an der Ersparnis, die man mit einem günstigen Schweiz-Abo während des Jahres hat, sind selbst dies günstige Tarife.
Bei häufig reisenden Personen kommt es auf die Destination an. Beschränkt man sich auf EU/Westeuropa, fährt man mit dem inOne Go von der Swisscom am preiswertesten. Stehen allerdings Nordamerikareisen regelmässig auf dem Plan, ist Salt mit seinem Kampfpreis nicht zu schlagen. Sunrise leidet etwas darunter, keinen Europa-Only-Roaming-Tarif anzubieten – der Neighbor-Preisplan ist etwas zu kostspielig. Dafür zeigt sich der Anbieter grosszügig, wenn es um exotischere Destinationen, respektive Überseegebiete einiger Länder geht. Wer also explizit oft nach Puerto Rico, St. John und Konsorten reist, sollte sich Sunrise genauer zu Gemüte führen.



Kommentare
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Florian Bodoky
07.03.2019
Hallo extracool Merci fürs Feedback. Wir schreiben natürlich nirgends, dass das Roaming in der Schweiz abgeschafft wurde, wir schreiben lediglich, dass Schweizer Anbieter auf die Geschehnisse auf dem EU-Telekommarkt reagiert und neue Angebote lanciert haben – und vergleichen diese miteinander. Ebenfalls weisen wir ja auf die Datenbeschränkung und somit klar darauf hin, dass es sich nicht um eine Pauschale im eigentlichen Sinn handelt – auch auf versteckte Kosten in der Telefonie (z.B. aus dem Ausland in Drittländer) weisen wir hin. Viele Grüsse Florian Bodoky

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Poldi
10.03.2019
PCTipp schreibt: Nachdem EU-Bürger im europäischen Ausland gar keine Extrakosten mehr zu entrichten haben, war es nur eine Frage der Zeit, bis die hiesigen Anbieter nachziehen. Zu gross die Gefahr, dass sich Schweizer einfach eine Prepaid-Karte bei europäischen Anbietern kaufen. Hallo, was heisst hiesige Anbieter ziehen nach? Wenn ich in einem Vertrag Roamingkosten etwas günstiger einrechne und auch bezahle, wenn ich es gerade nicht brauche, wass ist den da nachgezogen. Poldi

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Spiri
11.03.2019
Neuer ABO-Typ Mega von M-Budget, ein bisschen Bschiss... Dieser Abo-Typ gaukelt dem Nichtgenauleser vor, dass man nun auch in den Ferien im Ausland Inklusivminuten hätte. Dem ist aber nicht so! Bei genauerem Lesen fällt auf, dass nur Telefonieren aus der Schweiz in ein anderes Land inklusiv ist. Das Abo lohnt sich nur, wenn ich aus der Schweiz häufig ins Ausland anrufe. Für die Ferien muss man auch bei diesem Abonnement die Optionen lösen, welche nach wie vor nach einem Monat verfallen. Dieses Verfallen finde ich richtigen Bschiss, die Beschreibung des Abos auf der M-Budget Webseite ein bisschen Bschiss. Freundliche Grüsse - Spiri