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09.05.2018, 09:09 Uhr
«Hey Google, ruf mal beim Coiffeur an!»
Künstliche Intelligenz und noch einmal künstliche Intelligenz. Und Android P. Diese Neuerungen hat Google an seiner Entwicklerkonferenz vorgestellt.
Ganz im Fokus von Googles Entwicklerkonferenz in Mountain View stand einmal mehr die künstliche Intelligenz. Wie Apple betonte auch Google-Chef Sundar Pichai gleich zu Beginn der diesjährigen «Google I/O» in diesem Zusammenhang etwa die Bedeutung neuer Software-Partnerschaften mit grossen Spitälern. Aber nach einer langen Ausholphase mit interessanten Beispielen wie Sprachfetzenanalyse und Iris-Scans zur frühzeitigen Krankheitsdiagnostik gab es dann noch auch einige spannende Software-Neuigkeiten.
Machine Learning – auch bei Gmail
Ein Kernprodukt für Google sei in diesem Jahr vor allem Gmail gewesen, dem kürzlich eine grössere Design-Renovation zuteil wurde, wobei wir ja eigentlich schon länger nichts mehr von Inbox gehört haben. Um die Bedeutung des neuen Gmails zu unterstreichen, gab es noch ein Software-Zückerchen. So soll nun, während man tippt, mit dem Feature Smart Compose, zumindest in Englisch, die künstliche Intelligenz auch dezent bei der Wortvorhersage helfen.
Google Fotos mit automatischen Belichtungen
Ein anderes Produkt, an dem Google mit schlauen Fähigkeiten nachbessert, ist Google Fotos. AI-Systeme sollen die Smartphone-User bald mehr darin unterstützen, automatisch die Helligkeit in unterbelichteten Aufnahmen anzupassen oder gar Schwarz-Weiss-Fotos zu kolorieren. Besonders spannend: Abfotografierte Texte wird der Fotodienst demnächst bei häufiger Suche als Dokumente identifizieren und daher direkt als PDF abspeichern können.
Google Assistant erhält sechs neue Stimmen
Beim Google Assistant sei der Fortschritt ziemlich gross. Laut dem Suchmaschinenkonzern ist der schlaue Gehilfe weltweit schon auf über 500 Millionen Geräten verbreitet und kommuniziere nunmehr mit 5000 Smart-Home-Geräten, obwohl diese Zahl ein wenig hoch gegriffen scheint. Natürliche Aussprache habe man sich dazu sehr zu Herzen genommen. Für sechs neue Google-Assistant-Stimmen etwa wurden beispielsweise nicht neue Sprecher in ein Tonstudio geholt, sondern, natürlich ebenfalls mit ein bisschen Machine Learning, viele Kombinationen von Studioaufnahmen am Computer zusammengeschustert, die automatisch mit KI geformt und vervollständigt wurden.
Natürlichere KI-Sprache
Allgemein soll Googles Software-Schlaumeier bei längeren kontextbasierten Dialogen und multiplen Fragen nicht mehr ständig mit «Hey Google» neu zu einer Aktion bzw. Antwort aufgefordert werden. Auch Essen bestellen über Starbucks wird zumindest in den USA schon möglich. Und die Interaktion soll dabei nicht zu kurz kommen, zum Beispiel, wenn man während der Autofahrt und der Nutzung von Google Maps nach Liedern sucht, denn der Google Assistant wird auch enger mit Googles Kartendienst verzahnt. Etwas gespenstisch wirkt da noch ein Feature mit automatisierten Anrufen, um beispielsweise Ladenöffnungszeiten abzuklappern.
Das hat in der Live-Demo sehr natürlich geklungen. Sogar zu Einschüben wie «Hmm ...» ist der Google Assistent demnach in der Lage. Die Google-Stimme kann dann beispielsweise auch mit dem Coiffeur reden, um einen Termin abzumachen. Wie gut das wirklich funktioniert, und ob man dann nicht eine Kahlkopfrasur statt eines Kurzhaarschnitts erhält, wird noch zu überprüfen sein.
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Autor(in)
Simon
Gröflin
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