Ein Jahr nach Jobs: Apple unter Tim Cook
Cooks Note für das erste Jahr
Die Reaktionen von Marktbeobachtern zum einjährigen Jubiläum auf dem Apple-Chefsessel von Cook sind denn durchwegs positiv. Zwar geben die meisten zu bedenken, dass Cook sich grösstenteils in ein gemachtes Bett gelegt hat und einfach die Projekte, die Jobs aufgegleist hatte, weiter ausgeführt hat. Trotzdem haben gerade die letzten Wochen und Monate gezeigt, dass Cook auch in manchen Punkten hätte fehlgehen können, dies aber zu unterlassen wusste. «Ich bin sehr beeindruckt von Cook. Müsste ich einen CEO entwerfen, würde er wie er aussehen», sagt Robert Sutton, Professor für Ingenieurswesen an der Standford University, der bereits einiges über das Management im Silicon Valley geschrieben hat.
Sutton schreckte aber davor zurück, Cook eine Note für seine bisherige Amtszeit zu geben. Keine Bedenken hatte diesbezüglich der langjährige IDC-Analyst Bob O'Donnell. Er gibt dem Apple-CEO eine 5 bis 6. Die Note könnte sogar noch höher ausfallen, wenn er wüsste, was Cook in Sachen Produktevisionen in petto hat. Das werde sich erst in einigen Jahren weisen, so der Analyst.
Ob Tim Cook ähnliche Visionen entwickeln kann wie sein Vorgänger Steve Jobs, wird sich erst noch weisen
Den «CEO Steve Jobs» hat Cook also recht gut ersetzt. Die grosse Frage bleibt, ob er auch den «Visionär Steve Jobs» abgeben kann. In Anbetracht der laufenden Produktzyklen, müssen wir bei dieser Frage passen, zumindest die nächsten ein, zwei Jahre. Erst dann wird sich weisen, ob Cook die Produkteinnovation im gleichen Mass betreiben kann wie sein Vorgänger. Denn die derzeitigen Geräte stammen alle noch aus der Küche von Jobs.
Daneben wäre es selbst für einen charismatischen CEO wie Jobs schwierig geworden, über Jahre hinweg der Konkurrenz in einem Mass voraus zu sein, wie es Apple in den letzten Jahren war.
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