News 24.01.2018, 09:08 Uhr

Digitec schränkt Verkauf von Grafikkarten ein

Bei Digitec sind Nvidia-GTX-Grafikkarten seit Januar 2017 mehr als 20 Prozent teurer geworden. Auch nach dem Bitcoin-Sturz bestellen Firmen aus dem In- und Ausland beim Onlinehändler teils drei- bis vierstellige Stückzahlen.
Wer momentan beim Schweizer Onlinehändler Digitec eine Grafikkarte mit Technologie des Chip-Herstellers AMD bestellen will, muss ziemlich sicher mit langen Wartezeiten rechnen. Wenn der Händler auf seiner Website überhaupt Wartezeiten angibt, betragen diese in den meisten Fällen bis zu einem Monat. Etwas besser sieht die Lage bei Grafikkarten mit Nvidia-Technologie aus. Bei den sogenannten GTX-Modellen sind je nachdem noch einige wenige Stücke verfügbar.

«Gamer first»

Digitec will offenbar, dass das auch so bleibt. Denn auf Produktseiten von High-End-Grafikkarten – etwa jener der «GeForce GTX 1080 Windforce OC» des Herstellers Gigabyte – wird neuerdings noch vor den Spezifikationen folgender Verkaufshinweis angezeigt: «Angebot begrenzt auf zwei Stück pro Kunde und Firma. Aufgrund der aktuell grossen Nachfrage (Mining), haben wir eine Begrenzung Pro Artikel/Kunde eingeführt. Mehrfachbestellungen werden storniert.»
Mit diesem Verkaufshinweis wolle sich Digitec bei den Nvidia-Grafikkarten unter dem Motto «Gamer first» für seine Kundschaft aus der Gamer-Szene einsetzen, erklärt Unternehmenssprecher Alex Hämmerli auf Anfrage von PCtipp: «Im Interesse der Gamer haben wir uns dazu entschieden, pro Kunde maximal zwei Stück zu verkaufen. Sämtliche Bestellungen aus dem Ausland werden zudem storniert. Wir möchten statt Miner unsere Stammkunden bedienen, und zu denen zählen wir insbesondere auch die Gaming-Community.» Das Hauptinteresse des Onlinehändlers liege momentan auf den GTX-Karten, weil RX-Modelle sowieso nur schwer erhältlich seien. Denn der Hersteller AMD komme mit der Produktion nach wie vor nicht nach, erläutert Hämmerli.

Schürfer sind scharf auf Gamer-Grafikkarten

Wie Digitec auch im Verkaufshinweis schreibt, führt das Unternehmen die aussergewöhnlich hohe Nachfrage auf das Mining von Kryptowährungen zurück – wofür sich High-End-GPUs besonders gut eignen. Trotz den starken Kurseinbrüchen bei Bitcoin und Co. habe die Nachfrage nicht nachgelassen, sagt Hämmerli. Die Grafikkarten-Modelle «GTX 1070» und «GTX 1080» rangierten gar auf den Plätzen 12 respektive 14 der beliebtesten Suchbegriffe der letzten 30 Tage – laut Hämmerli tauchen die beiden Karten noch vor Begriffen wie «Switch», «Maus» oder «Macbook» auf.
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Kommentare
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Gaby Salvisberg
24.01.2018
Hallo maschwi Ich finde die geldgierigen Bitcoin-Miner viel bedenklicher. Die füllen ganze Zimmer mit Geräten, die nichts anderes tun, als riesige Mengen von Strom zwecks Mining zu verbraten. Da sind mir doch die Gamer lieber, die an einem PC mit einer Grafikkarte sitzen und sich etwas Spass gönnen. Die Gamer, die ich kenne, gehen übrigens ganz normal einer Arbeit oder einem Studium nach und spielen bloss hie und da in der Freizeit. Also weit entfernt von «nichts anderes zu tun haben als dauernd vor dem PC zu hocken». Gruss Gaby

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spitfire_ch
24.01.2018
es ist ja schon traurig dass es Leute gibt die nichts anderes zu tun haben als dauernd vor dem PC zu hocken und zu gamen. Wohin führt uns die Zukunft? Grüsse M. Schatzmann Ok, ich oute mich, ich bin einer dieser verkümmerten, traurigen Menschen die eine GTX 1080 tatsächlich nicht zum Minen sondern für ihren ursprünglichen Verwendungszweck - dem Gamen einsetzt. Mein höchst bedenklicher Tagesablauf: - etwas Frühsport - 9-10 Stunden arbeiten - Mit den Kindern spielen - Weiterbildung - Mit meiner Frau die Ruhe geniessen - Wenn ich anschliessend noch mag: 1-2 h etwas Unterhaltsames lesen und/oder gamen Klar, eine langsamere Karte hätte es prinzipiell auch getan, aber mein 9 jähriger PC hat das Zeitliche gesegnet und mein neuer PC sollte VR-ready sein, daher die 1080er. Ich entschuldige mich bei der Menschheit, ganz besonders bei so noblen Musterbürgern wie Herrn/Frau Schatzmann, für die Beschmutzung durch meine verachtenswürdige Existenz. Hochachtungsvoll H. Helfer, Ph.D. P.S. Gaby: vielen Dank für die Verteidigung :)

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Moe_S82
25.01.2018
Im Ernst? es ist ja schon traurig dass es Leute gibt die nichts anderes zu tun haben als dauernd vor dem PC zu hocken und zu gamen. Wohin führt uns die Zukunft? Grüsse M. Schatzmann Sie wissen aber schon das Spielen heutzutage zu einer art Sport gehört? Da machen gewisse Leute richtig Geld und müssen sehr viel Leistung erbringen. Das heisst körperlich und mental Fit sein. Keine Burger und Pommes rein stopfen. Aber mir ist schon klar das viele Anwender noch das Bild haben von einem verstörten kleinen Jungen der alleine im finsteren Zimmer sitzt und Ballerspiele zockt. Das finde ich sehr schade.

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maschwi
25.01.2018
Grafikkarte ein bisschen Ironie ist manchmal ganz gut... ich kenne eben jemand der ist noch in der Ausbildung, über 20 jährig, und sitzt in der Nacht dauernd am Gamen bis der Wecker läutet und seine Eltern zahlen immer noch seine dahintröpfende Ausbildung... was sie wegen dem Gesetz auch müssen... das tut manchmel weh zuzuschauen. Aber ich freue mich an den Zuschriften und sehe dass es noch viele vernünftige Leute gibt! Grüsse M. Schatzmann

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karnickel
27.01.2018
Da es diese Art Gamer schon seit mindestens 20 Jahren gibt, wissen wir halt bei den 24-h-Minern schlicht noch nicht, wie sehr sie der Gesellschaft in 10 Jahren schaden könnten. Vielleicht werden sie dann all ihr richtiges Geld verzockt habend in der dunklen Strassenecke hockend um ฿ 0,00000000000001 betteln?