Kommentar 06.10.2006, 10:45 Uhr

Das Freitagsbit: Umzugsprobleme

Die WWKolumne
Wehe dem, der umziehen will. Der ganze Putz- und Packstress hat nicht nur meine Kolumnenkreativität lahmgelegt, sondern auch meinen Festnetzanschluss. Selber Schuld. Warum war ich nur so naiv zu glauben, das Portieren von Telefonnummern zu einem der neuen, schicken VoIP-Anbieter klappe im Zeitalter von superduper IT-Infrastruktur praktisch vollautomatisch.
"Ihre Nummer wird am 13. Oktober portiert", heisst bei der Hotline lapidar. Zwei Wochen nach dem Zügeltermin. Dass ich portieren will, weiss der Anbieter seit Ende August. Und: Ich habs verpasst, am Swisscom-Anschluss eine Rufumleitung zu legen. Dass ich das hätte tun sollen, weiss ich seit gestern, dank einem freundlichen Begrüssungsbrief, der Tage nach meinem Umzug im Briefkasten liegt. Wozu bloss habe ich eine Vollmacht unterschrieben?
Es scheint, als arbeite die Administration meines neuen Anbieters mit Steintafeln. Oder wie der Verwalter der Krankenkasse Turbenthal. Mit Bundesordner und Karteikasten. Vielleicht ist das Portieren einer Nummer auch anstrengender als der Transport meines Hausrates in die neue Wohnung: Liegen die Nummern-Leichen in Beton eingegossen auf dem Grund des Zürisees?
Ich war auf jeden Fall schneller als mein Anbieter.
Das Fräulein der Swisscom-Hotline grinst durch die Leitung, als ich ihr mein Leid klage. Und schaltet flugs die alte Nummer an meinem neuen Wohnort auf. Fünf Minuten und mein Anschluss läuft wieder.
Das ist Kundenbindung.



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