Apple, Twint: Mobile Payment ist (noch) Nische
Mehr Konkurrenz für Twint
Dem Schweizer Payment-Anbieter Twint drohen auf den ersten Blick heute weder starke Konkurrenz aus den USA noch aus Fernost. Bis anhin standen auch die einheimischen Banken mehrheitlich hinter ihrer eigenen Entwicklung und verweigerten den internationalen Anbietern die Gefolgschaft. Nach dem grünen Licht der Wettbewerbskommission Weko zur Fusion von Paymit und Twint können sich die hiesigen Finanzdienstleister vollkommen auf die «Schweizer Lösung» konzentrieren. Das Betreiberunternehmen kolportierte zuletzt Pläne, nach denen Twint zum Jahresendgeschäft mit den Funktionen beider Lösungen starten wird. Mobile Payment wird dann Peer to Peer, am POS und im Unternehmensgeschäft möglich sein. Weitere Features wie Bonuskarten und Gutscheine sollen folgen. Auf den ersten Blick eine komfortable Position. Allerdings: Die Konkurrenz schläft nicht. Sie kommt indes aus einer ganz anderen Sparte.
Für Mobile Payment brauchts nicht zwingend eine App, wie die Betreiber des chinesischen WeChat-Messengers beweisen: Über den Dienst buchen heute die rund 650 Millionen User regelmässig Billette, Kinokarten oder Mobilfunkguthaben. Die Bezahlfunktion im Messenger haben rund 420 Millionen Personen aktiviert. Ganz ohne eigene Bezahl-App senden die Benutzer ihren Freunden Geld per Textnachricht oder scannen QR-Codes.
Die Chinesen sind Vorbild für einen weiteren, potenziell mächtigen Player im Payment-Markt: Facebook hat in den USA und auch in Europa Banklizenzen beantragt. Der Media-Riese kann anschliessend den Milliarden seiner Messenger-Nutzer (Facebook Messenger und WhatsApp) eine Bezahlfunktion anbieten. Twint tut gut daran, neben der App alsbald auch einen Messenger-Bot zu lancieren. So könnte die Schweizer Lösung zu den fortschrittlichsten Anwendungen für Mobile Payment avancieren.
06.10.2016
06.10.2016
07.10.2016
07.10.2016