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02.10.2014, 12:35 Uhr
Firefox wohl bald mit Tor
Mozilla soll den Anonymisierungsdienst Tor in eine künftige Version von Firefox integrieren.
Wie die Zeit berichtet, soll Mozilla an einer Integration von Tor in Firefox arbeiten. In einem Mailing an Tor-Entwickler schreibt der ausführende Direktor des Tor-Projekts, Andrew Lewman: «Ich habe mit einem Verkäufer gesprochen, der Tor gerne als seinem Private-Browsing-Modus verwenden möchte.» Lewman nennt zwar keine Namen, jedoch lässt sich aus der folgenden Aussage herauslesen, dass es sich dabei um Mozilla handelt. «Ihr Produkt deckt zwischen 10 und 20 Prozent des globalen Markts ab», schreibt Lewman. Bei dieser Reichweite liegt auch der Marktanteil von Mozillas Firefox.
Mit einer Tor-Integration in Firefox wäre eines der mächtigsten Privatsphäre-Tools plötzlich im Mainstream angekommen. Dort liegen auch die Bedenken der Mozilla-Entwickler. Wie Lewman schreibt, sorgen sich die Entwickler um die Leistung von Tor, wenn plötzlich massiv mehr Personen den Dienst nutzen. Deshalb soll Mozilla mit dem Tor-Projekt zusammenarbeiten, um Tor für Firefox auf den plötzlichen Nutzeransturm vorzubereiten.
Tor selbst will schon seit Längerem seine Nutzerbasis vergrössern. Unter anderem plante Lewman bereits einen Instant Messenger, einen Tor-Router und ein Tor-Betriebssystem für Mobilgeräte. Derzeit lässt sich Tor am einfachsten über das Tor-Browser-Bundle nutzen. Der Browser in diesem Bundle basiert, passenderweise, auf einer Firefox-Version.
Rote Flagge wird ausgebleicht
Sollte Tor tatsächlich den Sprung in den Mainstream schaffen, stellt das Geheimdienste vor diverse Probleme. Einerseits ist die Verschlüsselung von Tor nicht einfach zu knacken. Andererseits wird die Nutzung von Tor nicht mehr automatisch zu einer roten Flagge. Bisher konnten Geheimdienste davon ausgehen, dass ein Tor-Nutzer mit relativ hoher Wahrscheinlichkeit etwas im Schilde führte. Bei wenigen Nutzern konnte gut ein Mehraufwand betrieben werden, um doch etwas über die User herauszufinden. Nutzen plötzlich 2,8 Milliarden Firefox-Nutzer den Dienst, geht diese Taktik nicht mehr auf.
Weder Andrew Lewman noch Mozilla wollten sich zu dem Bericht äussern. Laut Lewmans Mail arbeite der Browserhersteller jedoch bereits an der Implementation von Tor in Firefox. Sollte das System in Tests den hohen Nutzerzahlen standhalten, dürfte eine offizielle Ankündigung nicht mehr allzu weit weg liegen.
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