FH Münster
10.06.2020, 10:22 Uhr
Lese-App für Legastheniker
Die Zahlen schwanken, aber Schätzungen sprechen von mehreren Millionen Erwachsenen in Deutschland, die nicht oder kaum lesen und schreiben können.
Leonie Schäffer hat eine mobile Anwendung für Erwachsene mit Leseschwäche entwickelt.
(Quelle: FH Münster/Anne Holtkötter)
Mit diesem Thema hatte sich die Designstudentin Leonie Schäffer im ersten Mastersemester an der FH Münster in einem Grafikprojekt beschäftigt. Für ihre Abschlussarbeit entwickelte sie fluuit, ein App-Konzept für Erwachsene mit Legasthenie.
«Um Kinder und Jugendliche kümmern sich Schulen und Fachkräfte – Erwachsene sind oft nicht mehr in Förderprogrammen verankert», begründet Schäffer, warum sie dieses Thema so wichtig findet. Wie sich Betroffene fühlen und was sie sich wünschen, dafür hat Schäffer vier Gesprächspartner im Alter von 26 bis 56 interviewt. Sie waren sich einig: Lange Texte ermüden und entmutigen, es fehlen Erfolgserlebnisse und Feedbacks.
«Ich möchte Betroffene motivieren zu lesen und habe überlegt, wie das gut funktionieren kann: Ein Handy haben sie immer dabei, eine App ist leicht zu installieren. Bisher gibt es viele Vorlese-Apps, aber kaum Angebote, die Erwachsene adäquat im Lesen unterstützen», so Schäffer. Dies kann fluuit: Die Texte erfüllen die Kriterien für eine bessere Lesbarkeit. Denn die Regeln, die hinsichtlich Schriftart und Schriftgrad für Lesemedien gelten, funktionieren für eine legasthene Zielgruppe nur bedingt. Während für Lese-Texte oft Serifenschriften wie die Times bevorzugt werden, bedarf eine legasthenie-freundliche Gestaltung einer serifenlosen Schrift, die aber trotzdem grosse Unterschiede in den Buchstaben aufweist.
Autor(in)
Max
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