Online-Dating 23.12.2020, 17:02 Uhr

Dating-Apps: Mehr Nutzung, wenig Umsatz

Immer mehr Anwender verzichten in Zeiten der Pandemie auf real stattfindende Treffen. Trotz der gestiegenen Nutzung von Dating-Apps wie Tinder und Co in der Corona-Zeit, bleibt das Geschäft damit hinter den Erwartungen zurück.
(Quelle: Tinder)
So konnte die hinter den beliebten Apps Tinder, Hinge und PlentyOfFish stehende Match Group die verstärkte Nutzung nicht in dem Mass in Gewinne ummünzen wie gedacht. Der durchschnittliche Umsatz pro Benutzer blieb unverändert, weil Benutzer weniger geneigt waren, Premium-Funktionen zu kaufen. Denn viele Dates konnten pandemiebedingt nicht stattfinden.

Pro Tag 1,5 Mio. aktive Nutzer

Laut Apptopia-Daten vom November dieses Jahres haben die Top-20-Dating-Apps täglich 1,5 Mio. aktive Nutzer gewonnen. Ehe der pandemiebedingte Boom einsetzte, war die Nutzerzahl der Dating-Apps zuletzt ständig geschrumpft. Auch ist es zu einer veränderten Nutzung gekommen. "Es gibt ein Bewusstsein für nachhaltigeres Dating", sagt Lisa Fischbach von der Dating-Plattform ElitePartner in Hamburg. "Es gibt mehr Vorbereitung, mehr genaues Hinschauen und dann das Treffen."
 Das alte Modell "viele Kontakte und viele Treffen" ist in der Krise inzwischen gewichen. Viele sind laut Fischbach vorsichtiger geworden. Die Dating-Partner würden durch Corona genauer geprüft, die Profile länger und genauer angeschaut, Gespräche intensiver geführt. Laut Elitepartner verzichten bereits 57 Prozent der Nutzer von Dating-Apps auf echte Treffen.

Tinder meldet "Swipe-Rekord"

Video-Chats auf der App Bumble stiegen in den Anfängen der Pandemie um 93 Prozent, während die durchschnittliche Gesprächsdauer auf Tinder nur um bis zu 30 Prozent zunahm. Ende März meldete Tinder einen "Swipe-Rekord": Nie wurde öfter durch die verschiedenen Partnervorschläge gewischt. Bis in den Herbst sei die Zahl zweistellig gewachsen. Auch die Online-Kontaktbörse OkCupid  meldete für den Zeitraum Januar bis Februar einen 188-prozentigen Anstieg der Nutzung.



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