Windows 10 für die Hosentasche: Intel Compute Stick im Test
Inbetriebnahme
Inbetriebnahme
In unserem Test hat der Compute Stick zwar an einem sechs Jahre alten LG-TV problemlos gestartet, aber sobald Multimedia-Inhalte wiedergegeben werden, verabschiedet sich der Kleinstcomputer. Denn im Betrieb braucht der Mini-PC mindestens die dreifache Leistung einer USB-2.0-Buchse, was im konkreten Fall etwa 6,9 Watt entspricht. Etwas ungünstig platziert ist der kleine seitliche Einschaltknopf. Wer da einmal versehentlich auf diesen Knopf drückt und den Computer gleichzeitig am aktiven HDMI-Port einstöpselt, riskiert Fehlfunktionen oder eine Beschädigung der Hardware.
Die eigentliche Konfiguration ist denkbar einfach: Ist der Stick angeschlossen, startet man den Intel-Mini-PC per Power-Taste und man wird über den angepassten Installationsassistenten durch die Windows-8.1-Installation geleitet. Das dauert wenige Minuten.
Keine High-End-Hardware
Zur Leistung: Unter dem Cinebench R15 skalierte der OpenGL-Index bei 5,29 Punkten. Während den Rendering-Szenen war doch ein leises Surren wahrzunehmen und der Stick wird recht heiss.
Bei der reinen CPU-Leistung verzeichnete der allgemeine Benchmark 1.06 Punkte. Den Test durchlief der Stick in etwa 8 Minuten. Das alles entspricht mehr oder weniger der Leistung, die man von einem Atom-Bay-Trail dieser Art auch erwarten darf. Für Power-Office-Anwender, die immer sehr viele Browser-Tabs offen haben, dürften es schon 4 GB RAM sein. Immerhin: Programme und Betriebssystem werden durch den Flash-Speicher erstaunlich schnell geladen. Spiele wie Half Life 2 soll man besser erst gar nicht erst probieren wollen: Das geht noch mit knapp 15-20 Frames auf 720p. Der Benchmark zeigt auch, dass der verbaute Atom-Chip einem etwa sechs Jahre alten i7-Prozessor um das Fünffache unterlegen ist.
Nachfolger in Aussicht
Die Frage bleibt: Werden sich solche Mini-Computer langfristig überhaupt etablieren, während sich immer mehr Bastelplatinen wie Raspberry Pi und davon fixfertige Mini-Rechner auf dem Markt finden? Da müssten langfristig noch kompaktere und leistungsfähigere Lösungen kommen. Diese Vorzeichen stehen jedoch gut: Glaubt man aktuellen Gerüchten von Digitimes, wird Intel schon im September eine wesentliche leistungsstärkere Neuauflage mit Core-M-Prozessor, HDMI 2.0 und 64 GB Speicher rausbringen.
Fazit
Wer gerne in der Stube streamt und schon ein kleines Media Center sein Eigen nennt, braucht den Intel Compute Stick nicht unbedingt. Wer gerne YouTube-Inhalte schaut, greift besser zum mittlerweile 33 Franken günstigen Google Chromecast. Von der Multimedia-Leistung her wäre ein Anwender mit einem kompakten Intel NUC Barebone besser bedient. Was Intel jedoch mit dem Compute Stick für knapp 160 Franken verspricht, geht hinsichtlich Gesamtausstattung in Ordnung.
Das Testsample wurde uns freundlicherweise von Digitec zur Verfügung gestellt.
Testergebnis
Prinzip, Inbetriebnahme
Keine 4K-Unterstützung, Low-End-Leistung
Details: Windows 8.1, Atom Z3735F (4 x 1.33GHz), 2 GB RAM, 32 GB Speicher, Intel Graphics, 1 x HDMI 1.4, 1 x USB 2.0, Cardreader (microSDHC), WLAN 802.11b/g/n, Bluetooth 4.0, 10,3 x 1,2 x 3,7 cm; Garantie: 36 Monate Bring-In
Preis: Fr. 158.-
Infos:www.intel.com/content/www/us/en/compute-stick/intel-compute-stick.html
Leserwertung
Jetzt abstimmen!
Was halten Sie vom Produkt?
Was halten Sie vom Produkt?
Autor(in)
Simon
Gröflin
Kommentare
Es sind keine Kommentare vorhanden.