Tests
15.12.2015, 10:31 Uhr
Im Test: Windows Lumia 950 mit Display Dock
Mit dem Lumia 950 unternimmt Microsoft einen neuerlichen Versuch, Boden gegenüber Android und iOS gutzumachen. Wie das gelingt, hat PCtipp für Sie untersucht.
Unboxing und Inbetriebnahme
Beim ersten Anfassen macht das Lumia einen guten Eindruck. Das Gerät fühlt sich wertig an, Display und Rückseite sind griffig und liegen gut in der Hand. Die Rückseite, obwohl aus Plastik, ist hart, lässt sich also nicht «eindrücken» und macht auch keine plastiktypischen Knarzgeräusche. Die entfernbare Rückverschalung sitzt fest auf dem Gerät – eine Feststellung, die sich beim Versuch ergab, diese zwecks Einsetzen der SIM-Karte zu entfernen. Einmal vom Gerät abgenommen, lässt sich die «plasticness» aber deutlich erfühlen.
Die Rückseite wird von der Kameralinse dominiert
Auf der Rückseite des Geräts dominiert die Zeisslinse der 20-Mpx-Kamera, die von einem metallenen, sich farblich abhebenden Ring umgeben ist. Ansonsten prangen auf der Rückseite der LED-Blitz und das Microsoft-Logo. Seitlich finden sich eine Lautstärkewippe und zwei Tasten für Kameraauslöser und On/Off-Funktion.
Für die SIM- und die ergänzende SD-Speicherkarte gibt es eine Schublade mit Federung, die beim Eindrücken der Karten diese wahlweise einsetzt oder wieder auswirft. Dazu muss vorgängig der 3000-mAh-Akku entfernt werden.
Nach dem Einschalten erfolgt das bekannte Setup ohne grössere Überraschungen. Auch beim Home-Display bleibt Microsoft der Kacheloptik treu: vertikal scrollen und punkto Position und Grösse stufenverstellbar. Diesbezüglich wurde beim Tester die Erwartung an eine grössere Überarbeitung des Menüs – etwa das Verteilen von Apps über mehrere Displayseiten – enttäuscht.
Performance, Display, Kamera
Es gibt nichts zu diskutieren: Das Lumia 950 ist ein Powerhouse. 3 Gigabyte Arbeitsspeicher, ein Hexa-Core-Prozessor mit 1,8 GHz Taktfrequenz und eine maximale Auflösung von 2560 x 1440 Pixeln (WQHD) sprechen für sich. Der Speicher von 32 Gigabyte kann mit SD-Karte auf bis zu 256 Gigabyte erweitert werden. Eine Pixeldichte von 564 ppi sorgt für sehr sanfte, fein gerasterte Farben. Auch das angekündigte «Sonnen-Einfalls-Feature» funktioniert gut – auch bei direktem Sonneneinfall ist das Display immer noch gut lesbar.
Das Display besteht den Licht-Einstrahlungs-Test
Die Kamera, am Beispielbild zu sehen, enttäuscht ebenfalls nicht. Ein satter, klarer Farbton ohne grosse Nachbearbeitung durch das Gerät. Dank ganzer drei LED-Lichter auf der Rückseite ist auch in der Dunkelheit eine hohe Bildqualität möglich.
Die bereits erwähnte Hardware macht sich im Performance-Test bemerkbar: Mit AnTuTu-Benchmark getestet, erreicht das Lumia rund 48'000 Punkte. Was wie eine mittelmässige Punktzahl aussieht, muss relativiert werden, denn ein Direktvergleich mit mobilen Betriebssystemen wie Android ist so nicht möglich.
Der Akku erzielt durchschnittliche Leistungen. Knapp 9 Stunden hält der Akku mit durchschnittlichen Einstellungen durch. Da hatte man sich mehr erhofft. Zudem erhitzt sich die Rückseite des Geräts bei intensiver Nutzung. Im Rahmen dieses Tests wurde darüber hinaus festgestellt, dass beim Telefonieren ein metallischer Hall die Gesprächsqualität beeinträchtigt.
Lesen Sie auf der nächsten Seite: Windows Hello, Continuum und Fazit
Windows Hello, Continuum und Fazit
Windows Hello
Auf einen Fingerabdrucksensor verzichtete Microsoft auch auf den neuen Geräten. Dafür wurde Windows Hello entwickelt. Dank eines Infrarot-Scanners ist es möglich, das Gerät anhand eines Iris-Scans zu entsperren. Zunächst ist eine Registrierung der betroffenen Augen notwendig. Anschliessend kann die Option aktiviert werden.
Die Iris-Erkennung funktionierte im Test gut, selbst bei unvorteilhaften Lichtverhältnissen und mit Brille. Einziger Makel: Man muss das Gerät sehr dicht vor das Gesicht halten, damit es rekognosziert wird.
Display Dock/Windows Continuum
Das mit grosser Spannung erwartete Feature ist Continuum. Mit einem Display Dock kann das Smartphone an den Bildschirm des Desktop-PCs angeschlossen werden und fungiert so als vollwertiger Computer. Das Gerät selbst wird mit USB-C angeschlossen, für Bildschirm und Peripherie gibt es weitere drei USB-Ports, einen HDMI- und einen Display-Port. Im Test funktionierte das auf Anhieb, auch die Peripherie, also Maus und Tastatur, liessen sich nach einigen Sekunden problemlos anschliessen. Wer keine Maus oder Tastatur hat, kann auch das Lumia als Eingabegerät nutzen. Die Office-Apps liessen sich so bequem auf dem grossen Bildschirm nutzen – an der breiten Unterstützung anderer Apps fehlt es allerdings noch.
Mit dem Display Dock lassen sich Office-Anwendungen auf dem PC-Bildschirm nutzen
Fazit
Microsoft macht mit dem Lumia 950 vieles richtig. Verarbeitung, Software, Features und auch der Display Dock sind stark und funktionieren problemlos und flüssig. Darüber hinaus ist die Kamera lobend zu erwähnen. Leider wird dies von Tonproblemen und mässiger Akkuleistung etwas getrübt. Darüber hinaus ist der Homescreen bzw. die App-Übersicht etwas unübersichtlich, wobei Lumia-Anhänger diesbezüglich Widerspruch einlegen würden. Fans des Windows Phones können bedenkenlos zugreifen.
Testergebnis
Hardware, Display, Kamera
Sprachqualität, Menü
Details: Hexa-Core-CPU mit 1,8 GHz, 3 GB RAM, 32 GB Nutzspeicher, WQHD-Display
Preis: ab Fr. 532.-
Infos:www.microsoft.com
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