Xbox One X: Microsofts 4K-Konsole im Test
Die Kehrseite der Medaille und Flüsterleise ...
Die Kehrseite der Medaille
Leider hat die neue Grafikpracht auch einen entscheidenden Nachteil. Denn aufgrund hochauflösender 4K-Texturen verschlingen viele Spiele in ihrer Xbox One X-Fassung riesige Datenmengen auf der Festplatte. Allein die Shooter «Gears of War 4» und «Halo 5: Guardians» sind jeweils über 100 GB gross. Die Rennsimulation «Forza 7» bringt es auf 95 GB und das Zeitreise-Abenteuer «Quantum Break» frisst in der Enhanced-Fassung gar 178 GB. Die 1 TB grosse Festplatte stösst daher schneller an ihre Grenzen, als einem lieb ist. Nicht zuletzt, weil nach dem erstmaligen Einrichten des Systems lediglich knapp 780 GB für neue Inhalte zur Verfügung stehen. Viele Fans stellen sich daher zu Recht die Frage, warum Microsoft die Konsole nicht von vornherein mit 2 TB Speicher anbietet. Immerhin: Bereits seit Längerem ist es Xbox-One-Nutzern möglich, zusätzlichen Festplattenspeicher mittels externer USB-3.0-Festplatten nachzurüsten. Vielspieler sollten dies unbedingt im Hinterkopf behalten und dann am besten gleich zu einer 2- bis 3-TB-Variante greifen, um auch für die Zukunft gerüstet zu sein. Wissenswert: Anders als bei Sonys PlayStation-Modellen ist ein Austausch der internen Platte durch den Benutzer offiziell nicht vorgesehen. Wer ihn trotzdem wagt, setzt seine Garantie aufs Spiel.
Mit den grossen Datenmengen geht ein weiteres Problem einher, das vor allem Spielern mit schwacher Internetanbindung hinlänglich bekannt sein dürfte. Konkreter formuliert: Mittlerweile ist es gang und gäbe, dass Spiele vollautomatisch neue Updates laden – und die umfassen (vor allem, wenn es sich um 4K-Texturen handelt) nicht selten Gigabyte-Mengen im 2-stelligen Bereich. Je nach Internetleitung kann es also oft Stunden dauern, bis sich ein Titel auf dem neuesten Stand befindet und letztendlich auch gespielt werden kann.
Nicht ausser Acht lassen sollte man zudem den Stromhunger des Geräts. Im Leerlauf zieht die Xbox One X knapp 50 Watt, spielt man eine 4K-Blu-ray ab, steigt der Wert auf circa 60 Watt und beim Daddeln aktueller 4K-Titel sind es zwischen 165 und 170 Watt. Die gute Nachricht: Aktuelle 4K-Gaming-PCs fressen trotzdem noch deutlich mehr Strom.
Flüsterleise Konsole
Selbst unter hoher Grafiklast arbeitet die Xbox One X flüsterleise. Während beispielsweise bei den Multi-Plattform-Titeln «Mittelerde: Schatten des Krieges» oder «Assassin’s Creed Origins» auf PS4 Pro recht schnell die Lüfter anspringen, um die Konsole entsprechend zu kühlen, ist hiervon auf der Xbox One X dank moderner Vapor-Chamber-Technologie nichts zu hören. Vorbildlich!
Weniger schön: Beim Abspielen einer UHD-Blu-ray steigt der Geräuschpegel hörbar an. Hauptgrund hierfür ist die Tatsache, dass UHD-Blu-rays deutlich schneller rotieren als Standard-Blu-rays. Dedizierte UHD-Player gleichen dieses Manko oft aus – der Xbox One X gelingt das jedoch nicht. Die Folge: Der Filmgenuss wird in der Regel von einem störenden Laufwerk-Surren begleitet, was nicht nur bekennende Hollywood-Enthusiasten früher oder später als störend empfinden.
Alternativ können Sie 4K-Inhalte natürlich auch über verschiedene Streaming-Dienste abrufen. Das klappt dann genauso leise wie das Abspielen von Games, erfordert im Gegenzug allerdings eine ausreichend schnelle Internetleitung. Platzhirsch Netflix zum Beispiel – die ihre App bereits für Xbox One X angepasst haben – empfiehlt für Ultra-HD-Content mindestens 25 MBit pro Sekunde.
Lesen Sie auf der nächsten Seite: Kaufen oder noch warten? Und: Fazit
Lesen Sie auf der nächsten Seite: Kaufen oder noch warten? Und: Fazit
Kommentare
Es sind keine Kommentare vorhanden.