Test: Das kann die Xbox One
Spiele und Fazit
Die Spiele
Einen Vorwurf müssen sich PlayStation 4 und Xbox One zum Start gleichermassen gefallen lassen: Das Spiele-Line-up fällt zum Start ziemlich mager aus. Die Xbox-Exklusiv-Titel Forza Motorsport 5, Dead Rising 3 sowie Ryse: Son of Rome werden ergänzt durch einige hochkarätige Multiplattformspiele wie Assassin’s Creed 4, Fifa 2014, Call of Duty: Ghosts oder Need for Speed: Rivals. Ansonsten aber gibt das Lineup nicht allzu viel her, es sei denn Sie sind ein grosser Fan von Basketball-Spielen oder Zoo-Simulationen.
Wir haben uns zum Launch die beiden Action-Kracher Battlefield 4 sowie Ryse: Son of Rome geholt und bereits ausgiebig gezockt. Bei Ryse handelt es sich um ein ausgesprochen brutales Spiel, bei dem wir in die Rolle des römischen Soldaten Marius schlüpfen und gegen britannische Barbaren ins Feld ziehen. Am Ende müssen wir sogar Rom vor dem eigenen Kaiser Nero retten. Das Spiel wurde von den meisten Medien ziemlich scharf kritisiert und als stupid und unfertig betitelt. Uns hat das Schnetzeln allerdings sehr viel Spass gemacht. Die Grafik ist schlicht phänomenal, da sind sich auch die Kritiker einig. Ob das alte Rom oder die nebelverhangenen, verwunschenen Wälder Britanniens, all das ist wunderbar atmosphärisch und lebendig inszeniert. Und was die Mimik der Figuren in den Zwischensequenzen betrifft, haben wir noch kaum was besseres gesehen. Das Kampfsystem ist grundsätzlich simpel, erfordert aber durchaus taktisches Vorgehen. Und ja, es schaut einfach saucool aus. Die Story mag kein Meisterwerk sein, konnte uns aber während der nur etwa sechs bis sieben Stunden dauernden Kampagne durchaus fesseln.
Gut gefallen hat uns bei Ryse auch die Integration der Sprachsteuerung. An manchen, vordefinierten Stellen, können wir beispielsweise unsere Bogenschützen zum Angriff befehligen. Das funktioniert auch im hektischen Schlachtengetümmel wunderbar und und verstärkt das Gefühl, ein römischer Soldat zu sein, noch zusätzlich.
Zu Battlefield 4 gibt es eigentlich nicht viel zu sagen - Battlefield, wie seine zahlreichen Fans es seit Jahren lieben. Wer auf epische Mehrspielerschlachten zu Land, zu Wasser und in der Luft mit bis zu 64 Spielern auf riesigen Arealen steht, muss hier zugreifen. Von Abstürzen, Bugs oder sonstigen Problemen wurden wir übrigens verschont. Auch in Battlefield lassen sich einige Kommandos, z.B. das Anfordern von Munition oder einem Sanitäter, über Sprachbefehle auslösen.
Nebst dem grandiosen Mehrspielermodus hat Battlefield 4 auch eine Solo-Kampagne zu bieten, die bombastisch inszeniert ist und viel Abwechslung zu bieten hat. Die Grafik ist hervorragend und Next-Gen-würdig, auch wenn das Spiel auf aktuellen High-End-PCs noch ein gutes Stück besser ausschaut. Auch auf der PlayStation 4 dürfte Battlefield 4 (minimal) besser ausschauen, weil es dort in einer nativen Auflösung von 1600 x 900 (900p) läuft, auf der Xbox One hingegen nur in 720p (1280 x 720) und dann auf Full-HD hochskaliert wird. Im Gefecht sind diese Unterschiede aber zu vernachlässigen und wie gesagt, auch auf der Xbox One sehen die weitläufigen Kriegsschauplätze fantastisch aus.
Fazit
Die Xbox One ist eine würdige Next-Gen-Konsole. Bedienung, Kinect und Controller funktionieren hervorragend und dank der schnellen Performance lässt sich wesentlich flüssiger zwischen Spielen und Apps wechseln als beim Vorgänger. Was grafisch trotz der gegenüber der PlayStation 4 geringeren Leistung möglich ist, zeigen Spiele wie Ryse: Son of Rome eindrücklich. Dabei darf man bei Konsolen traditionell davon ausgehen, dass das volle Potential der Hardware aufgrund der Eigenheiten der Programmierung erst Jahre später ausgeschöpft wird.
Die versprochene Unterhaltungszentrale ist die Xbox One in der Schweiz noch nicht, dafür fehlen noch zu viele Funktionen. Wer aber primär eine Spielkonsole will und findet, dass acht Jahre Wartezeit seit der letzten Generation genug sind, kann auch jetzt schon bedenkenlos zugreifen (sofern er eine der raren Import-Konsolen ergattern kann). Wer sich hingegen noch bis zum Schweizer Marktstart gedulden kann, macht auch nichts falsch. Dann wird nämlich auch das noch magere Spiele-Lineup um die eine oder andere Perle reicher sein.
Auf eine Wertung verzichten wir an dieser Stelle aufgrund der noch nicht offiziellen Verfügbarkeit in der Schweiz und den damit verbunden fehlenden Funktionen.
28.11.2013
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01.01.2014