Tests
09.11.2012, 07:28 Uhr
Im Test: HTC Windows Phone 8X
Noch vor Nokias Lumia 920 und Samsungs Ativ S gibt das HTC Windows Phone 8X seinen Einstand. Auch Microsoft-Chef Steve Ballmer besitzt bereits eines. Ob Sie deswegen blindlings zum HTC-Handy greifen können, verrät der PCtipp-Test.
Zumindest optisch beeindruckt das HTC-Smartphone. Das schlanke blaue Gehäuse (knapp 10 Millimeter dick) heimste auf der PCtipp-Redaktion viele Komplimente ein. Wahlweise ist es auch in Rot, Gelb oder dezentem Schwarz erhältlich. Trotz grossem 4,3-Zoll-Display (10,9 cm) wiegt das Handy mitsamt Akku nur 130 Gramm und fühlt sich leicht wie eine Feder an. Weniger gut gelungen sind die harten Kanten des Gehäuses. Dadurch liegt das HTC 8X nicht sehr bequem in der Hand. Zudem sind die Knöpfe für Kamera und Lautstärke auf der rechten Seite nicht optimal platziert; oft drückt man versehentlich darauf, wenn man das Smartphone in der rechten Hand hält. An der Verarbeitung lässt sich hingegen nichts bemängeln: Display und Gehäuse wirken wie aus einem Guss und sind sehr kratzbeständig, die Tasten wurden bündig eingearbeitet.
Einrichtung
Windows Phone 8 lässt sich genauso einfach einrichten wie ein iPhone oder Android-Gerät. Ein Assistent führt durch alle notwendigen Schritte. Nach wenigen Minuten ist das Smartphone startklar. Trotzdem hat das Windows-System einige unschöne Macken: Nach dem Umstellen der Sprache auf Deutsch ist ein Neustart des Handys nötig. WLAN-Zugangsdaten werden nicht automatisch während der Installation abgefragt; die Funkverbindung muss man später manuell via Einstellungs-Menü herstellen. Ausserdem schlägt Windows Phone 8 unzählige Male vor, irgendwelche Daten an Microsoft zu senden: Standort, Tastatureingaben, Suchverlauf etc. – natürlich alles zur Verbesserung, des Nutzererlebnisses. Zwar besteht stets die Möglichkeit, diese übermässige Geschwätzigkeit abzuschalten, dazu muss man aber jedes Mal die Option «Anpassen» anstelle der Standardinstallation wählen und die einzelnen Einträge deaktivieren.
Für Windows-Phone-Nutzer zwingend ist eine Windows-Live-ID. Nur damit lassen sich Apps im Windows Store herunterladen und Daten mit PC & Co. synchronisieren. Doch das ist bei iPhones und Android-Handys nicht anders.
Einrichtung
Windows Phone 8 lässt sich genauso einfach einrichten wie ein iPhone oder Android-Gerät. Ein Assistent führt durch alle notwendigen Schritte. Nach wenigen Minuten ist das Smartphone startklar. Trotzdem hat das Windows-System einige unschöne Macken: Nach dem Umstellen der Sprache auf Deutsch ist ein Neustart des Handys nötig. WLAN-Zugangsdaten werden nicht automatisch während der Installation abgefragt; die Funkverbindung muss man später manuell via Einstellungs-Menü herstellen. Ausserdem schlägt Windows Phone 8 unzählige Male vor, irgendwelche Daten an Microsoft zu senden: Standort, Tastatureingaben, Suchverlauf etc. – natürlich alles zur Verbesserung, des Nutzererlebnisses. Zwar besteht stets die Möglichkeit, diese übermässige Geschwätzigkeit abzuschalten, dazu muss man aber jedes Mal die Option «Anpassen» anstelle der Standardinstallation wählen und die einzelnen Einträge deaktivieren.
Für Windows-Phone-Nutzer zwingend ist eine Windows-Live-ID. Nur damit lassen sich Apps im Windows Store herunterladen und Daten mit PC & Co. synchronisieren. Doch das ist bei iPhones und Android-Handys nicht anders.
Auf der nächsten Seite: Bedienung, Leistung und Ausstattung des Handys
Bedienung, Leistung und Ausstattung des Handys
Bedienung
Wie der Vorgänger Windows 7.5 setzt die Version 8 auf die typische Kacheloberfläche, die mittlerweile sogar im Windows-Betriebssystem für PCs Einzug gehalten hat. Diese lässt sich sehr einfach bedienen und reagiert flott. Auch wer bislang ein iPhone oder Android-Handy genutzt hat, findet sich in Windows Phone 8 rasch zurecht. Die Kacheln stehen für einzelne Anwendungen und lassen sich verschieben oder in der Grösse ändern, wenn man einige Sekunden mit dem Finger darauf drückt. Wischt der Nutzer nach links, wird ein zweiter Bildschirm eingeblendet, der ans altbekannte Windows-Startmenü erinnert. Auf ihm sind alle installierten Apps aufgelistet. Diese können nach einem längeren Fingertipp an die Kacheloberfläche geheftet werden. Und genau hier leidet Windows Phone 8: Weder die Apps im Startmenü noch die Kacheln lassen sich in Ordner einsortieren. Wer viele Apps installiert, muss sich bald einmal durch einen ellenlangen Bildschirm scrollen. Ein weiteres Manko: Das HTC-Smartphone lässt sich nur von Personen mit grossen Pranken einhändig bedienen. Alle anderen müssen das Gerät vor allem beim Tippen von SMS zweihändig halten.
Eine Besonderheit sind die Live-Kacheln: Diese zeigen beispielsweise Informationen zu Facebook-Kontakten, zu neu eingetroffenen E-Mails oder eine Diashow der geschossenen Fotos. Die Kacheln werden laufend via Internet aktualisiert. Das ist nützlich, kann aber auch nerven, wenn die Kontakte-App zum Beispiel im Sekundentakt neue Bilder einblendet. Abschalten lässt sich die Funktion leider nicht. Zumindest haben wir eine entsprechende Option nicht entdeckt.
Leistung und Ausstattung
Im Windows Phone 8X arbeitet ein Zweikernprozessor von Qualcomm mit 1,5 GHz Taktfrequenz. Ein solcher ist heute bei höherwertigen Smartphones Standard. Mit an Bord ist ausserdem 1 GB RAM. Beides gibt dem HTC-Handy genügend Schub: Apps starten sofort und laufen ohne zu Ruckeln. Das Gerät fährt – wenn nötig – auch sehr schnell herunter und wieder hoch. Das bestätigt ebenfalls ein Performancetest mit Benchmark Free. Die App prüft unter anderem Prozessor- und Speichergeschwindigkeit und vergleicht diese mit diversen Windows-Phone-7-Geräten. Laut Test spielt das HTC-Gerät punkto Leistung ganz vorne mit.
Wie der Vorgänger Windows 7.5 setzt die Version 8 auf die typische Kacheloberfläche, die mittlerweile sogar im Windows-Betriebssystem für PCs Einzug gehalten hat. Diese lässt sich sehr einfach bedienen und reagiert flott. Auch wer bislang ein iPhone oder Android-Handy genutzt hat, findet sich in Windows Phone 8 rasch zurecht. Die Kacheln stehen für einzelne Anwendungen und lassen sich verschieben oder in der Grösse ändern, wenn man einige Sekunden mit dem Finger darauf drückt. Wischt der Nutzer nach links, wird ein zweiter Bildschirm eingeblendet, der ans altbekannte Windows-Startmenü erinnert. Auf ihm sind alle installierten Apps aufgelistet. Diese können nach einem längeren Fingertipp an die Kacheloberfläche geheftet werden. Und genau hier leidet Windows Phone 8: Weder die Apps im Startmenü noch die Kacheln lassen sich in Ordner einsortieren. Wer viele Apps installiert, muss sich bald einmal durch einen ellenlangen Bildschirm scrollen. Ein weiteres Manko: Das HTC-Smartphone lässt sich nur von Personen mit grossen Pranken einhändig bedienen. Alle anderen müssen das Gerät vor allem beim Tippen von SMS zweihändig halten.
Eine Besonderheit sind die Live-Kacheln: Diese zeigen beispielsweise Informationen zu Facebook-Kontakten, zu neu eingetroffenen E-Mails oder eine Diashow der geschossenen Fotos. Die Kacheln werden laufend via Internet aktualisiert. Das ist nützlich, kann aber auch nerven, wenn die Kontakte-App zum Beispiel im Sekundentakt neue Bilder einblendet. Abschalten lässt sich die Funktion leider nicht. Zumindest haben wir eine entsprechende Option nicht entdeckt.
Leistung und Ausstattung
Im Windows Phone 8X arbeitet ein Zweikernprozessor von Qualcomm mit 1,5 GHz Taktfrequenz. Ein solcher ist heute bei höherwertigen Smartphones Standard. Mit an Bord ist ausserdem 1 GB RAM. Beides gibt dem HTC-Handy genügend Schub: Apps starten sofort und laufen ohne zu Ruckeln. Das Gerät fährt – wenn nötig – auch sehr schnell herunter und wieder hoch. Das bestätigt ebenfalls ein Performancetest mit Benchmark Free. Die App prüft unter anderem Prozessor- und Speichergeschwindigkeit und vergleicht diese mit diversen Windows-Phone-7-Geräten. Laut Test spielt das HTC-Gerät punkto Leistung ganz vorne mit.
Weniger gut schneidet das Telefon im Webbrowsertest Peacekeeper ab. Dieser testet das Tempo beim Surfen, Gucken von Webvideos, Onlineshopping etc. Hier erreichte der Internet Explorer nur 335 Punkte und liegt damit gegenüber anderen Smartphone-Webbrowsern weit hinten. Das merkten wir jedoch in der Praxis beim Surfen via WLAN kaum. Die Webseiten wurde alle schnell geladen, dasselbe gilt für YouTube-Videos.
Bei der weiteren Ausstattung bietet das HTC-Handy aktuellen Standard: 16 GB Speicher, das schnelle WLAN-N, Bluetooth, GPS, NFC-Chip für bargeldlose Zahlungen, 8-MPX-Rückkamera und 2-MPX-Frontkamera. Ein Steckplatz für Speicherkarten und die neue Mobilfunktechnik LTE fehlen hingegen. Für die SIM-Karte wird übrigens der Micro-Standard verwendet.
Ob die leistungsstarken Komponenten, das grosse Display oder die sich stets aktualisierenden Live-Kacheln dafür verantwortlich sind: Dem Akku des HTC-Smartphones geht relativ rasch der Schnauf aus. Nach drei bis vier Stunden moderaten Gebrauchs waren in unserem Test bereits über 60 Prozent der Energie verpufft.
Ob die leistungsstarken Komponenten, das grosse Display oder die sich stets aktualisierenden Live-Kacheln dafür verantwortlich sind: Dem Akku des HTC-Smartphones geht relativ rasch der Schnauf aus. Nach drei bis vier Stunden moderaten Gebrauchs waren in unserem Test bereits über 60 Prozent der Energie verpufft.
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Display, Musik, Kamera, Apps und Fazit
Display
Als Bildschirm ist ein sogenanntes Super LC-Display verbaut. Dieses löst mit hohen 1280 x 720 Pixeln auf. Das ist mehr als im aktuellen iPhone 5 (1136 x 640 Pixel). Die Anzeige ist scharf, Fotos werden in brillanten, knackigen Farben dargestellt. Trotz geringerer Auflösung dünkte uns im Vergleich das Display des iPhones aber einen Tick schärfer, sogar das eines älteren iPhone 4S mit 960 x 640 Pixeln. Was negativ auffiel: Störende Fingerabdrücke verunstalten schon nach kurzem Gebrauch das Display.
Kamera und Musik
Die Foto-App bietet eine ganze Reihe von Einstellungen: So lassen sich beim Knipsen diverse Effekte anwenden und auch Optionen wie Weissabgleich, Belichtung, Kontrast oder ISO-Wert regeln. Zudem ist ein LED-Blitz integriert. Die Rückkamera das HTC-Handys schiesst für ein Smartphone ziemlich gute Fotos, kommt aber zum Beispiel nicht an die hervorragende Qualität des Nokia Lumia 920 heran. Die Farben wirken etwas flau, bei schlechten Lichtverhältnissen ist das Rauschen jedoch erfreulich gering.
Als Bildschirm ist ein sogenanntes Super LC-Display verbaut. Dieses löst mit hohen 1280 x 720 Pixeln auf. Das ist mehr als im aktuellen iPhone 5 (1136 x 640 Pixel). Die Anzeige ist scharf, Fotos werden in brillanten, knackigen Farben dargestellt. Trotz geringerer Auflösung dünkte uns im Vergleich das Display des iPhones aber einen Tick schärfer, sogar das eines älteren iPhone 4S mit 960 x 640 Pixeln. Was negativ auffiel: Störende Fingerabdrücke verunstalten schon nach kurzem Gebrauch das Display.
Kamera und Musik
Die Foto-App bietet eine ganze Reihe von Einstellungen: So lassen sich beim Knipsen diverse Effekte anwenden und auch Optionen wie Weissabgleich, Belichtung, Kontrast oder ISO-Wert regeln. Zudem ist ein LED-Blitz integriert. Die Rückkamera das HTC-Handys schiesst für ein Smartphone ziemlich gute Fotos, kommt aber zum Beispiel nicht an die hervorragende Qualität des Nokia Lumia 920 heran. Die Farben wirken etwas flau, bei schlechten Lichtverhältnissen ist das Rauschen jedoch erfreulich gering.
Die Kamera lässt sich übrigens auch per Taste auslösen. Das ist jedoch wenig empfehlenswert. Beim Drücken bewegt sich das Gerät leicht nach unten, was vor allem bei schlechtem Licht zu Verwacklern führt.
Für die Musikwiedergabe hat HTC die «Beats Audio»-Technik integriert, die von den Soundspezialisten Beats Electronics stammt. Davon merkt man jedoch nur beim Hören über Kopfhörer etwas. Die Lautsprecher unterstützen die Technik nicht und klingen wie bei den meisten Handys blechern. Ausserdem brauchts für vollen Musikgenuss gute Kopfhörer; die mitgelieferten In-Ear-Ohrhörer sind nur Mittelmass und verstärken vor allem den Bass. Mit hochwertigen Ohrstöpseln weiss das Windows Phone 8X musikalisch aber wirklich zu überzeugen. Apropos Sound: Sehr gut hat uns die Sprachqualität beim Telefonieren gefallen. Stimmen klingen sehr klar und deutlich.
Apps
Ein Smartphone steht und fällt mit dem App-Angebot. Zwar kann Windows Phone 8 nicht mit Software-Fülle von Android und iOS mithalten, dennoch tummeln sich auch hier zu jedem erdenklichen Einsatzgebiet Anwendungen. Auch viele Klassiker wie SBB, Search.ch, Angry Birds oder Cut The Rope sind vertreten. Darüber hinaus sind Microsofts Word und Excel an Bord, die man bei der Konkurrenz vergeblich sucht.
Fazit
Das HTC Windows Phone 8X ist ein gutes, aber kein aussergewöhnliches Smartphone. Ausstattung, Leistung und Betriebssystem bieten das, was man von heutigen Geräten in dieser Preisklasse gewöhnt ist, haben aber alle auch kleinere Mankos. Gegenüber der Konkurrenz fällt das Handy vor allem aufgrund des bunten Designs auf.
Für die Musikwiedergabe hat HTC die «Beats Audio»-Technik integriert, die von den Soundspezialisten Beats Electronics stammt. Davon merkt man jedoch nur beim Hören über Kopfhörer etwas. Die Lautsprecher unterstützen die Technik nicht und klingen wie bei den meisten Handys blechern. Ausserdem brauchts für vollen Musikgenuss gute Kopfhörer; die mitgelieferten In-Ear-Ohrhörer sind nur Mittelmass und verstärken vor allem den Bass. Mit hochwertigen Ohrstöpseln weiss das Windows Phone 8X musikalisch aber wirklich zu überzeugen. Apropos Sound: Sehr gut hat uns die Sprachqualität beim Telefonieren gefallen. Stimmen klingen sehr klar und deutlich.
Apps
Ein Smartphone steht und fällt mit dem App-Angebot. Zwar kann Windows Phone 8 nicht mit Software-Fülle von Android und iOS mithalten, dennoch tummeln sich auch hier zu jedem erdenklichen Einsatzgebiet Anwendungen. Auch viele Klassiker wie SBB, Search.ch, Angry Birds oder Cut The Rope sind vertreten. Darüber hinaus sind Microsofts Word und Excel an Bord, die man bei der Konkurrenz vergeblich sucht.
Fazit
Das HTC Windows Phone 8X ist ein gutes, aber kein aussergewöhnliches Smartphone. Ausstattung, Leistung und Betriebssystem bieten das, was man von heutigen Geräten in dieser Preisklasse gewöhnt ist, haben aber alle auch kleinere Mankos. Gegenüber der Konkurrenz fällt das Handy vor allem aufgrund des bunten Designs auf.
Testergebnis
Design, Bildschirm, Leistung, Kamera
Kantiges Gehäuse, Position der Knöpfe, Akkulaufzeit
Details: 4,3-Zoll-Display (1280 x 720 Pixel), 16 GB Speicher, 1 GB RAM, Zweikernprozessor (1,5 GHz), NFC, WLAN-N, Bluetooth, 8-Mpx-Rückkamera, 2-Mpx-Frontkamera, Windows Phone 8, 130 g
Preis: 649 Franken
Infos:www.htc.com/de/
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