Bewegungssteuerung Leap Motion im Fuchteltest
Angestrengte Luftakrobatik
Angestrengte Luftakrobatik
Soweit die Theorie. In der Praxis ist einiges an Übung nötig, um einigermassen sicher und schnell zu navigieren. Dann aber geht das Navigieren, zumindest auf der Kacheloberfläche von Windows 8 und in Apps, relativ gut von der Hand. Alle wichtigen Bedienelemente sind über Gesten erreichbar. Und dennoch: Das Herumfuchteln in der Luft kann ganz schön anstrengend sein. Vor allem gilt dies, weil die Gesten, insbesondere, was das Anklicken von Schaltflächen oder Icons betrifft, doch einiges an Präzision erfordern. Was auf der Modern-UI-Oberfläche von Windows 8 noch funktioniert, wird im Desktop dann endgültig zur Qual. Nein, im Windows-Explorer navigieren oder Dateien verschieben, das möchte man wirklich nicht mit Leap Motion machen. Aber dafür ist es auch nicht gedacht. Die Entwickler sehen Leap Motion viel mehr als Ergänzung zu den klassischen Eingabegeräten.
Und als solche hat das Gadget durchaus seinen Reiz. Am besten geeignet schien uns Leap Motion, um beispielsweise im Internet zu surfen. Ein mögliches Anwendungsszenario sieht etwa so aus: Notebook auf dem Couchtisch, wir auf dem Sofa, Leap Motion Controller neben uns auf dem Sofa. In entspannter Haltung mit einem Fingerzeig durch Webseiten blättern, das hat schon was.
Auch in einzelnen Apps haben wir Spasspotenzial geortet. Beispielsweise im Spiel «Boom Ball», einer Art dreidimensionalen Version des Spieleklassikers «BrickBreaker», bei dem wir mit einem Ball farbige Blöcke zerstören und den Ball dabei mit einem «Schläger» im Spiel halten müssen. Dabei bewegen wir den Schläger mit blossem Finger und müssen Reaktionsschnelligkeit beweisen. In anderen Spielen funktioniert die Steuerung aber mehr schlecht als recht. In Cut the Rope beispielsweise sollte man eigentlich nur Seile mit dem Finger durchschneiden, doch weil dies oft erst beim x-ten Anlauf gelingt, will kein Spass dabei aufkommen.
Auch in anderen Anwendungen erweist sich die Bewegungssteuerung zum Teil als sehr, sagen wir mal, anspruchsvoll. Google Earth unterstützt Leap Motion zwar theoretisch von Haus aus, jedoch ist es uns nicht gelungen, mit den Händen auch nur halbwegs die Kontrolle über den Erdball zu erlangen – die Steuerung reagiert viel zu sensibel und es war uns unmöglich, gezielt zu einem bestimmten Punkt zu navigieren. Nach einigen Minuten erfolgloser Versuche, die Steuerung zu zähmen, haben wir es entnervt aufgegeben.
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