Sphärische Erinnerungen: Ricoh Theta S im Test

Videotest und Fazit

Umständlicher Upload auf Facebook

Beim Upload auf Facebook nervt eine weitere Einschränkung. Anstatt das sphärische Bild auf Facebook direkt hochzuladen, wird das Foto jedes Mal zuerst auf der Ricoh-Webseite platziert. Auf Facebook wird dann nur jeweils ein Link angezeigt, der auf die Ricoh-Plattform weiterleitet. Wenig verständlich für uns, warum dieser Umweg gewählt wurde.
Bei der App nervt, dass man nicht direkt Bilder auf Facebook und Twitter hochladen kann
Quelle: Google Play Store
Stellt man das Bild vom Kameraspeicher direkt auf Facebook, wird die Aufnahme als sphärisches Bild vom sozialen Netzwerk (wie auch von Flickr) richtig erkannt. Die Ricoh kann sogar in 360 Grad auf YouTube einen Livestream übermitteln, allerdings auch nur über Umwege mit einer Software auf dem PC und einem verbundenen HDMI-Kabel. Das hat man in der Natur draussen nicht immer dabei. Für einen Preis von Fr. 399.– liefert die Ricoh Theta S dank grosszügiger Linsenöffnung (f/2.0) und bei Zuhilfenahme der App mehr als akzeptable Bilder. Bei Aufnahmen mit wenig Licht ist eine sehr ruhige Haltung zu empfehlen, um matschige Bewegungsunschärfen zu vermeiden. Abstriche hinnehmen muss man bei der Videoqualität, die kein schärferes Nativformat als Full HD (bei 30 Bildern pro Sekunde) zulässt.
Auch hierzu ein Beispielvideo: Mit der linken Maustaste ziehen Sie von einem Winkel zu einem anderen, in der mobilen Ansicht können Sie das Smartphone schwenken, um den Blickwinkel zu verändern.
Kurzvideos mit der Hand gelingen zu unserem Erstaunen meist verwackelungsarm.

Umrechnen bei Upload auf YouTube

Die eigentliche Übertragung zwischen Kamera und Smartphone geht recht flott, kann aber wie bei anderen 360-Grad-Kameras bei einigen 100 MB Videodaten schon einmal bis zu zehn Minuten dauern. Am einfachsten klappt der Upload von Schnappschüssen und Videoclips direkt ab Kameraspeicher. Am besten kopiert man dazu zuerst die Inhalte auf die Festplatte, weil der Zugriff auf den langsamen Flash-Speicher wie bei anderen 360-Grad-Kameras etwas langsam ist.
Beim Upload auf YouTube muss das MP4-Video zuvor mit einem Tool des Herstellers in ein passendes Format umgewandelt werden
Quelle: PCtipp
Für die Umrechnung und Zusammensetzung der beiden Videohälften muss man vor dem Upload auf YouTube ein kleines Gratisprogramm des Herstellers zur Hand nehmen. Alle Programme von Ricoh kann man auf der Herstellerseite herunterladen. Die Konvertierung einer ca. 150 MB grossen MP4-Datei ist auf einem schnellen PC (Core i7) in weniger als einer Minute erledigt. Danach können Sie das Video bei YouTube hochladen.

Fazit

Die Ricoh Theta S ist vom Konzept und Design her eine der ersten praktischen 360-Grad-Kameras. Die Fotos und Videos kommen gut. Die Veröffentlichung von Aufnahmen auf Facebook, YouTube und Twitter ist aber umständlich. Das fängt schon damit an, dass man zuerst auf die Ricoh-Plattform muss, um Bilder und Videos auf Facebook hochzuladen. Auf schwächeren Mittelklasse-Smartphones funktioniert die App eventuell nicht zuverlässig.
Das Testgerät wurde uns freundlicherweise von Brack zur Verfügung gestellt. Zum Produktlink geht es hier.

Testergebnis

Top-Verarbeitung, akzeptable Bilder und Videos
Schwaches WLAN-Signal, Social-Media-Fähigkeit

Details:  2 x 12-Mpx-Sensoren, 360-Grad-Videos in Full HD (30 fps), 360-Grad-Fotos mit 12 Px (JPEG, MP4-Format), f/2.0, 125 Gramm, Micro-USB, HDMI, Apps für iOS, Android und Windows Phone (kostenpflichtig)

Preis:  Fr. 399.–

Infos: 
www.brack.ch

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Autor(in) Simon Gröflin



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