Test: Apple HomePod mini
Pfeiler von HomeKit
Damit wäre alles über den Ton und die Bedienung gesagt. Aber damit ist die Geschichte noch nicht zu Ende. Der HomePod mini ist ein wichtiger Bestandteil des Smarthomes, wie es sich Apple vorstellt.
HomeKit-Zentrale. Einmal aktiviert, bietet sich der HomePod mini automatisch als HomeKit-Zentrale an, wie es schon sein grosser Bruder getan hat. Das heisst, er kann das Zuhause steuern, wenn Ereignisse draussen stattfinden. Wenn sich also Herrchen mit dem Auto in einem bestimmten Radius nähert, sorgt der HomePod mini dafür, dass das Garagentor hochgefahren wird. Diese Funktion könnte auch ein Apple TV oder der alte HomePod übernehmen. Es spielt aber keine Rolle, welches Gerät die Aufgabe übernimmt und es gibt auch keine Einstellungen dazu. Es funktioniert einfach.
Audio. Jeder HomePod mini wird einem Raum zugeordnet und anschliessend mit einem Kommando wie «Spiele Rock im Büro» aktiviert. Oder «Spiele Musik in der Küche und im Schlafzimmer». Wird einer der betroffenen HomePods abgeschaltet («Stopp!») verstummen auch die anderen Mitglieder der Gruppe. Dessen ungeachtet ist es auch möglich, eine beliebige Tonquelle über AirPlay an mehrere Geräte auszugeben: Lautsprecher, TVs, Receiver … alles, was sich im heimischen Netz so herumtreibt.
Wecker. Der HomePod mini ist natürlich auch ein Wecker. Dazu könnte ein Weckton verwendet werden oder Apples einzige autorisierte Radiostation für die Schweiz. Am schönsten weckt es sich jedoch mit einer eigenen Playlist, die in Apple Music zusammengestellt worden ist.
iPhone finden. Mit «Pinge mein iPhone an» wird das iPhone lokalisiert und ein Ton abgespielt, bis es entriegelt ist – vorausgesetzt, das Gerät befindet sich im selben Netzwerk.
Intercom
Das Intercom ist eine der neueren Funktionen, mit der die Kommunikation zwischen Zimmern und Etagen vereinfacht wird – und die kann auf der ganzen Linie überzeugen.
Um alle im Haus zu Tisch zu bitten, könnte der Befehl lauten: «Sag’ allen: Essen ist fertig!». Oder ein wenig konkreter: «Intercom mit Kinderzimmer: Entweder gibt’s da oben gleich Ruhe oder ich hetze euch die verdammte Katze auf den Hals!»
In beiden Fällen wird nach dem Kommando einfach die eigene Stimme übertragen, halt so wie bei einer Gegensprechanlage.
Das Beste aber: Der Dienst funktioniert auch von ausserhalb. So kündigen Sie Ihr Kommen an, indem via iPhone eine Sprachnachricht an alle oder an bestimmte Räume abgesetzt wird. Nach wenigen Sekunden sind alle informiert. In den Einstellungen für das Zuhause werden jene Personen definiert, die sich mit Intercom verständigen dürfen. Das funktioniert übrigens auch mit dem grossen HomePod.
Das Kreuz mit Spotify
Das Problem mit Spotify wird zu einem Problem mit dem HomePod mini: Spotify lässt sich nicht direkt aufrufen oder gar mit Siri steuern. Das ist allerdings nicht Apple, sondern der Verweigerungshaltung von Spotify geschuldet. Apple bietet eine offene Schnittstelle (API) an, die von jeder Drittanbieter-App genutzt werden kann, bis hin zur Steuerung durch Siri. Was Spotify hier also abzieht, grenzt an Sabotage an ihrer eigenen Klientel und könnte für manche Grund genug sein, den Musikdienst zu wechseln.
Stattdessen gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder wird das iPhone an den HomePod mini gehalten, um die Audiowiedergabe umzuleiten. Oder der HomePod mini wird innerhalb der Spotify-App als Ausgabeziel für AirPlay 2 angewählt.
Hingegen ist es nicht möglich, eine Wiedergabeliste von Spotify als Wecker für den HomePod mini zu verwenden. Und diese Kröte ist nicht leicht zu schlucken.
11.04.2021
29.03.2022