Intel SSD 750 im Test: So schnell kann SSD sein
Vorteile von NVMe und Fazit
Vorteile von NVMe
Allgemein hat NVMe gegenüber bisherigen PCI-Express-Lösungen den Vorteil hoher Parallelität und kurzer Latenzen. Statt einer einzigen Befehlssequenz mit maximal 32 Befehlen sind hier bis zu 64'000 Befehlssätze à 64'000 Befehle möglich. Auf dem SSD-Laufwerk haben Intel und Micron 32 Speichersteine in 20-Nanometer-Fertigung angebracht. Der Controller kann zudem beim 400-GB-Laufwerk auf einen 1 GB grossen Cache zurückgreifen (bei der grösseren 1,2-TB-Variante sind es 2 GB).
Stabil – bei richtiger Positionierung
Intels NVMe 750 ist jedoch eindeutig das schnellste SSD-Laufwerk, das wir je auf unserer Teststation in Betrieb hatten. Der AS-SSD-Benchmark bestätigt die Datenblattgeschwindigkeit: Im Schreiben erreicht das Laufwerk rund 2,3 GB/s und beim Lesen etwa 1,3 GB/s. Auffällig ist aber, dass die Messungen zwischendurch wieder ein wenig schwanken. Während zum kalten Rechnerstart noch diese Höchstwerte angezeigt wurden, verzeichnete derselbe Benchmark nach einem achtstündigen Arbeitstag etwa 300 MB weniger beim Schreiben und Lesen.
Bis wir feststellen, dass das Laufwerk offensichtlich zu heiss hat, um die hohen Top-Werte beizubehalten. Um dem Schnellspeicher optimale Kühlleistung zu bieten, sollte man ihn daher nicht gleich unterhalb einer fetten Grafikkarte und zwischen einem weiteren PCI-Express-Speicher einbauen, sondern wirklich darauf achten, dass genug Abstand zwischen weiterer Peripherie vorhanden ist.
Interessanterweise zeigte demgegenüber ein anderes Benchmark-Tool (Crystal Benchmark) immer stabile Werte. Aber damit entsprechen die Werte ungefähr Intels Leistungsversprechung. Das Kopieren eines 70-GB-Ordners vom Kingston-SSD-Laufwerk HyperX Predator zum NVMe-SSD von Intel dauerte 1 Minute und 22 Sekunden. Umgekehrt dauerte der Vorgang auch nur 1 Minute und 15 Sekunden. Von und zu einem SATA-3-Laufwerk wie Samsung 840 Evo dauerts in beide Richtungen etwa 2 Minuten.
Fazit
Die Intel 750 ist aktuell der schnellste SSD-Speicher für Endkunden, setzt aber High-End-Hardware voraus. Die 400-GB-Variante ist, was Verarbeitung, Garantie und Leistungsumfang anbelangt, zu einem Strassenpreis von 399 Franken noch knapp vertretbar, auch wenn dieser etwas niedriger sein dürfte. Nicht-kompatible Plattformen müssen mit PCI-Express-2.0-Laufwerken wie Kingstons HyperX Predator Vorlieb nehmen, was aber für einen «Gelegenheits-Extrem-Anwender» (z.B. für Filmschnitt und Import sehr grosser Datenmengen) bei Weitem ausreicht, denn die Anfragetiefe wird kaum erreicht.
Weniger zu empfehlen sind SATA-Verbünde (z.B. RAID 0) mit SSDs. Das kann zwar günstig sein – wenn aber der Onboard-Controller billig ist, geht schnell ein Laufwerk kaputt. Bei letzterem Szenario empfiehlt sich allenfalls der Kauf einer zusätzlichen RAID-Controller-Karte.
Das Testsample wurde uns freundlicherweise von Digitec.ch zur Verfügung gestellt.
Testergebnis
Durchsatz (Geschwindigkeit), Garantie
Preis, (nur auf High-End-Systemen nutzbar)
Details: PCI Express 3.0 (x4), NVMe-Protokoll, MLC-Flash (20 nm), Kapazität: 400 GB, Intel-Controller, Lesen: 2200 MB/s, Schreiben: 1200 MB/s, Garantie: 5 Jahre Bring-In
Preis: Fr. 395.-
Infos:www.intel.com
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Autor(in)
Simon
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