Tests
10.02.2011, 09:30 Uhr
Test: Sicherheits-Suiten 2011 (1/2)
Eine Schutz-Software für Windows-Computer ist Pflicht. Doch bei der Erkennung von Viren gibt es grosse Unterschiede. PCtipp vergleicht acht aktuelle Schädlingsbekämpfer.
Die getesteten Sicherheits-Suiten
* Avira Premium Security Suite 10
* BitDefender Internet Security 2011
* F-Secure Internet Security 2011
* G Data InternetSecurity 2011
* Kaspersky Internet Security 2011
* McAfee Internet Security 2011
* Panda Internet Security 2011
* Symantec Norton Internet Security 2011
* Avira Premium Security Suite 10
* BitDefender Internet Security 2011
* F-Secure Internet Security 2011
* G Data InternetSecurity 2011
* Kaspersky Internet Security 2011
* McAfee Internet Security 2011
* Panda Internet Security 2011
* Symantec Norton Internet Security 2011
Ohne einen Schutzschild können sich Windows-Computer innert Sekunden mit einem Schädling infizieren. Das Perfide daran: Heute ist ein Befall oft nicht auf den ersten Blick sichtbar. Die Schädlinge tauschen meist heimlich Daten mit dem Internet aus oder schleusen neue Malware auf das System. Deshalb ist eine gute Sicherheits-Suite das A und O für jeden Windows-Rechner. Sie schützt Ihren Computer unter anderem gegen Virenangriffe, Tastaturspione, Hackversuche und Phishing-Betrüger, die Login-Daten stehlen.
Ausser der Schädlingserkennungsrate sind für ...
Ausser der Schädlingserkennungsrate sind für ein Sicherheitsprogramm auch Bedienung, Tempo, Ressourcenverbrauch und Funktionsumfang wichtig. PCtipp hat acht aktuelle Sicherheits-Suiten in genau diesen Disziplinen getestet. Wir präsentieren Details zu den Produkten sowie die Testresultate als PDF zum Downloaden.
Hinweis: Im Testfeld fehlen mit Norman und Trend Micro zwei wichtige Virenschutzhersteller. Der Grund: Bis Redaktionsschluss lagen keine aktuellen Zahlen zu den Virenerkennungsraten von deren neuen Sicherheits-Suiten vor. Wir liefern jedoch Einzeltests zu diesen Produkten nach.
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So testet der PCtipp
So testet der PCtipp
Die Antivirenprogramme wurden auf einem Notebook mit aktuellem Windows 7 (32 Bit), Core-2-Duo-Prozessor und 2 GB Arbeitsspeicher getestet. Ausser der Virenerkennungsrate, die wir vom unabhängigen Labor www.av-test.org prüfen liessen, testeten wir den Ressourcenverbrauch, die Funktionalität und die Bedienung. Damit die Ergebnisse auch wirklich vergleichbar sind, setzten wir Windows nach jedem geprüften Sicherheitsprodukt per Systemwiederherstellungspunkt in den Ursprungszustand zurück.
Schnelle Installation
Sieben der acht Sicherheits-Suiten waren im Test in kurzer Zeit installiert und betriebsbereit. Einzig der McAfee-Schutz brauchte deutlich länger. Der Grund: Er lud bereits vor der Installation die neusten Updates für die Virensignaturen herunter. Der Nachteil: Der Download verlängert die Phase, in welcher der PC ohne Schutz ist.
Die anderen Virenjäger installierten die Antiviren-Updates entweder automatisch nach der Installation oder machten im Falle von G Data, Kaspersky und Panda darauf aufmerksam.
Besonders positiv sticht die BitDefender-Suite hervor: Während der Installation führte sie einen Schnellscan (Quickscan genannt) durch. So werden allfällige Schädlinge auf dem PC bereits bei der Installation des Produkts entdeckt.
Nervig
Nervig
Etwas nervig ist die Registration, ohne die sich die Programme von Avira, BitDefender, F-Secure und McAfee nicht installieren lassen. Unser Preistipp G Data InternetSecurity 2011 landete zwar problemlos auf der Festplatte, aber die nötigen Updates konnten erst nach einer Registrierung heruntergeladen werden. Panda erlaubt es, die Registrierung zu verschieben. Vorbildlich waren das Produkt von Kaspersky und die Symantec-Suite: Diese verlangen keine Registrierungsdaten von den Nutzern.
Behinderung
Wichtig: Es dürfen nie zwei Virenjäger gleichzeitig auf dem System installiert sein, da sich diese gegenseitig behindern. Ein gutes Sicherheitsprogramm weist Sie bei der Installation automatisch darauf hin und entfernt eine alte Sicherheits-Suite auf Wunsch. Im Test gelang dies den Produkten von Avira und Symantec jedoch nicht. Die beiden Hersteller verpassten dadurch die Chance, einen Missstand vom letztjährigen Vergleichstest aufzubessern. Anders ist es bei der Software von BitDefender, F-Secure und McAfee: Was vor einem Jahr noch nicht klappte, funktionierte dieses Mal perfekt. Sie löschen problemlos andere Antivirenprogramme.
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Der Schutz ist nicht gleich gut
Der Schutz ist nicht bei allen gleich gut
Alle getesteten Produkte sichern den PC gegen Viren, Spyware, Massenmails (Spam) und Hackerattacken ab. Zudem erkennen sie Phishing-Versuche – also betrügerische Webseiten, die zum Beispiel eine Bankwebseite nachahmen, um an die Login-Daten der Anwender zu kommen.
Allerdings ist die Qualität des Schutzes nicht bei jedem Programm gleich gut, wie die Resultate des unabhängigen Testlabors AV Test zeigen. In mehreren Tests zu drei verschiedenen Zeitpunkten des Jahres 2010 (Juli, August, September) schnitten die Produkte des Herstellers Symantec mit durchschnittlich 94,4 Prozent am besten ab. Nur knapp dahinter platziert sich Kaspersky (93,74 Prozent). Die anderen Hersteller erreichen die 90-Prozent-Marke nicht. An dritter Stelle liegt der Virenschutz von Panda mit einer Erkennungsrate von 88,42 Prozent. Das Schlusslicht bildet die McAfee Internet Security 2011 mit nur 71,74 Prozent.
Vier Messwerte
Diese grossen Unterschiede kommen zustande, weil www.av-test.org insgesamt vier verschiedene Messwerte ermittelt. Im Erkennen von bekannter und weitverbreiteter Malware erreichen alle Testkandidaten eine Erkennungsrate von 100 Prozent. Hier hat also kein einziges Programm Probleme. Auch beim Entdecken von zwei bis drei Monate alter Schad-Software sind die Ergebnisse allesamt sehr gut - den schlechtesten Wert erreicht Symantec Norton Internet Security 2011 mit immer noch ausgezeichneten 96 Prozent.
Anders sieht es beim Erkennen ganz neuer Schädlinge ...
Anders sieht es beim Erkennen ganz neuer Schädlinge aus. Hier gibt es grosse Diskrepanzen zwischen den Testkandidaten. Während McAfee nur 62,3 Prozent aller neuen Schädlinge erwischte, schwingt Symantec mit 95,6 Prozent oben aus. Noch mehr unterscheiden sich die Virenjäger beim Blocken von Schädlingen bei oder nach deren Ausführung: Den Industriedurchschnitt von 50 Prozent übertreffen nur Kaspersky (90 Prozent) und Symantec (85 Prozent) deutlich. McAfee liegt mit 25 Prozent wieder weit unter dem Durchschnitt. Die anderen Sicherheits-Suiten können mit Ergebnissen zwischen 50 und 65 Prozent aufwarten.
Der Durchschnitt aus diesen vier Disziplinen führt zur Virenerkennungsrate wobeidie Symantec-Suite die Nase vorne hat.
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Der Durchschnitt aus diesen vier Disziplinen führt ...
Viele Funktionen
Ausser den erwähnten Schutzmechanismen bieten alle Programme eine Kinderschutzfunktion, die es Eltern ermöglicht, das Surfverhalten ihrer Sprösslinge zu kontrollieren und allenfalls einzuschränken. Zudem umfassen die Programme von Avira, McAfee, Panda und Symantec eine Backup-Funktion zum Sichern der wichtigsten Daten.
Falls die Schutzprogramme doch einmal versagen und ein Schädling auf Ihrem PC landen sollte, enthalten die Virenjäger von Avira, BitDefender, F-Secure, G Data und Kaspersky eine Rettungs-CD. Sie hilft Ihrem Rechner wieder auf die Beine, wenn gar nichts mehr geht. Diese nützliche Funktion fehlt leider bei den Sicherheits-Suiten von McAfee, Panda und Symantec.
Zusätzlich zu den Sicherheitsmodulen warten die Hersteller mit nützlichen Extras auf: Besonders erwähnenswert ist die «sichere Umgebung» von Kaspersky Internet Security 2011. Per Mausklick lässt sich ein virtuelles Betriebssystem starten, in dem Anwender potenziell gefährliche Software installieren und ausprobieren können. Falls es sich um einen Virus handelt, passiert dem produktiven Windows-System nichts.
Um gegen Spyware vorzubeugen, die Tastatureingaben ...
Um gegen Spyware vorzubeugen, die Tastatureingaben aufzeichnet, implementierten die Hersteller Kaspersky und Panda eine virtuelle Tastatur. Darüber geben Anwender beispielsweise das Passwort fürs E-Banking-Login ein, ohne dass es aufgezeichnet werden kann.
Achtung: Die virtuelle Tastatur schützt Sie nicht vor Phishing-Versuchen, weil die Cyberkriminellen dabei das Passwort nicht bei der Eingabe, sondern beim Übermitteln via Internet abfangen. Gegen diese Art des Passwortklauens bieten alle Hersteller einen Phishing-Schutz. Zusätzlich hat Kaspersky die Möglichkeit integriert, die Links innerhalb einer Webseite per Mausklick auf Bedrohungen zu überprüfen.
Security-Suiten im Test: Teil 2
Im zweiten Teil unseres Security-Suiten-Tests (morgen, 11. Februar 2011) widmen wir uns der Ressourcenbelastung, der Schnelligkeit der Programme sowie den Oberflächen. Zudem stellen wir unsere beiden Testsieger vor und stellen ein Ausführliches Dokument aller Testergebnisse bereit.
Autor(in)
Reto
Vogt
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