Tests 30.12.2011, 07:15 Uhr

Test: Abby FineReader 11 Professional

Wer schnell arbeitet, macht mehr Fehler. So ist es auch beim neuen Schwarz-Weiss-Modus der Texterkennung Abbyy FineReader 11 Professional.
Die Software erkennt damit Texte zwar noch flinker, produziert aber auch etwa ein Drittel mehr Fehler. Der Hersteller macht daraus keinen Hehl: Wer ein schnelleres Einlesen wünsche, müsse mit mehr Nacharbeit rechnen. Deshalb ist nicht der Turbo-Modus voreingestellt, sondern die Standardfunktion.
Die Standarderkennung enttäuscht im Vergleich mit der Vorgängerversion: Die Software verwechselte im Test zum Beispiel ein grosses I mit einem kleinen l, ein f mit einem t oder setzte randlose Tabellen als Textkästen um, wobei Zeilen verrutschten. Die Texterkennung in einem perspektivisch verzerrten Foto eines Datenblatts verweigerte das Programm; stattdessen wurde das ganze Foto in die Ergebnisdatei eingebettet. Die Vorversion hat ein besseres Resultat geliefert.
Fraktur wird bei der Erkennung in lateinische Schrift geändert
Abgesehen von den erwähnten Erkennungsproblemen leistet FineReader 11 aber Beachtliches: Gefallen hat das Auslesen mehrsprachiger Dokumente, bei der auch Akzente im Französischen durchgehend korrekt übernommen wurden. Auf sauber eingescannten Fax-Dokumenten identifizierte die Anwendung den Text sowie die Fussnotenmarkierung hundertprozentig. Beeindrucken kann das Tool beim Verarbeiten von Fraktur: Nur ca. zehn Prozent der Zeichen waren falsch.
Fazit: Der Schwarz-Weiss-Modus ist kein Gewinn, Abbyy FineReader 11 Professional ist sowieso schon schnell. Zudem bringt Version 11 keinen Fortschritt zum Vorgänger.

Testergebnis

Tempo, gute Erkennung
Aktivierung, Fotoerkennung

Details:  Schneller Schwarz-Weiss-Modus, E-Books erstellen, inkl. PDF Transformer 3

Preis:  Fr. 119.–

Infos: 
www.digitec.ch

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