Testcenter 29.08.2023, 08:15 Uhr

Nothing Phone (2) im PCtipp-Test

Nur das Nötigste, nicht mehr, aber auch nicht weniger – damit wirbt Nothing. PCtipp hat das Mittelklasse-Smartphone getestet.
Das Nothing Phone der zweiten Generation
(Quelle: Nothing)
Im Juli 2023 stellte das Team um Carl Pei das zweite Nothing-Smartphone vor. Sowohl die Ausstattung als auch der Preis sind höher als beim Vorgänger Nothing Phone (1) angesetzt. Nothing spannt in der DACH-Region mit Mobilezone zusammen. Beim Verkaufsstart diesen Sommer war es dort exklusiv zu kaufen. Die zweite Generation des Nothing Phone kostet in der Schweiz rund 700 Franken.
Das Testgerät kommt in Dunkelgrau und die transparente Rückseite des 6,7-Zoll-Smartphones ist halt schon ein lässiger Hingucker. Das Smartphone misst 16,21 × 7,64 × 0,86 cm (Vorgänger: 15,92 × 7,58 × 0,83 cm) und wiegt 201,2 Gramm (Vorgänger: 193,6g). Der erste Eindruck:

Spezifikationen

Das 6,7-Zoll-Handy (Vorgänger: 6,55") verfügt über ein OLED-Display (Auflösung: 2412 × 1080 Bildpunkte), welches vorne durch ein Corning-Gorilla-Glas-5 geschützt wird, auf der Rückseite durch ein Corning-Gorilla-Pillowed-Glass-5. Die maximale Helligkeit liegt beim Nothing Phone (2) bei 1000 Nits, das ist eine Verdoppelung zum Phone (2) (500 Nits).
Die Vorderseite des Nothing Phone (2) – unter der Haube läuft Nothing OS 2.0
Quelle: Nothing
Der Bildschirm bietet eine adaptive Refresh-Rate von bis zu 120 Hz und einen Haptic-Touch-Motor, zudem wurde ein 4700-mAh-Akku verbaut. Auf der Rückseite finden sich eine Doppelkamera mit zwei 50-Megapixel-Kameras mit einem Sony-IMX-890-Hauptsensor. Für Selfies gibt es eine 32-Mpx-Frontkamera. Angetrieben wird es von einem Snapdragon-8+-Gen-1-Prozessor mithilfe von 12 GB RAM. Fotos und Videos können Sie auf 256 GB internem Speicher ablegen. Auch ein Fingerabdruck-Sensor ist vorhanden. Unter der Haube läuft Nothing OS 2.0 (Android 13). Neu ist das Glyph-Interface, doch darauf kommen wir auf der Seite über die Software zurück. Mehr Spezifikationen finden Sie auf der Herstellerwebseite.

Lieferumfang und Inbetriebnahme

Lieferumfang in einer schicken weissen Box
Quelle: cma/PCtipp.ch
Das Nothing Phone (2) kommt in einer schicken weissen Schachtel. Darin sind nebst Handy eine kleine Sicherheits- und Garantieinfo, ein USB-C-Kabel und ein längliches SIM-Werkzeug.
Das SIM-Fach bietet für zwei SIM-Karten Platz (eine oben, eine unten)
Quelle: cma/PCtipp.ch
Aufgefallen: Bei der Dual-SIM geht Nothing eigene Wege. Statt wie von anderen Herstellern gewohnt, gibt es nicht zwei hintereinander liegende SIM-Fächer, sondern man steckt zum Beispiel oben SIM 1 rein, unterhalb platziert man SIM 2. Nice, da platzsparend im Inneren. Das SIM-Kartenfach findet sich übrigens unten, nicht wie oft auf der Seite.
Lassen Sie sich von diesem Start-Bildschirm nicht abschrecken, die Inbetriebnahme geht anschliessend sehr flüssig und wie gewohnt vonstatten
Quelle: cma/PCtipp.ch
Die Inbetriebnahme unterscheidet sich geringfügig von Handys anderer Hersteller. Das Start-Display erinnert an den BIOS-Bildschirm, wenn man per Tastenkombi sein altes Handy auf Werkseinstellungen zurücksetzen möchte. Aber ansonsten wird man flüssig durch die üblichen Einrichtungsschritte wie die Verbindungen (Mobilfunknetz und WLAN) gelotst.
Mit der Google-App kann man unkompliziert seine Apps und Daten vom alten Android-Handy zum neuen transferieren
Quelle: cma/PCtipp.ch
Und anschliessend kann man – wie gewohnt – anhand des alten Handys per Google-App das Nothing-Phone rasch einrichten (kabelgebunden oder kabellos).
Das Nothing Phone (2) ready to go
Quelle: cma/PCtipp.ch

Software

Unter der Haube läuft Nothing OS mit Android 13. Auch hier setzt Nothing auf «nur das Nötigste», also man hat auf manches Chichi verzichtet – was dem Speed zugutekommt und ein wenig an Android One von Nokia (HDM Global) erinnert.
Man kann direkt auf dem Startbildschirm auf Apps wie Wetter oder Nothing X zugreifen. Widgets kann man anpassen.

Neues Glyph-Interface

Die Lichter auf der Rückseite sind nicht nur cool, sondern mehr als eine Spielerei. Das aktuelle Modell hat ein neues Glyph-Interface erhalten. Sie können jedem Kontakt- oder Benachrichtigungstyp unterschiedliche Licht- und Tonsequenzen zuordnen. So wissen Sie sofort, ob eine Nachricht bzw. ein Anruf dringend ist.
Das neue Glyph-Interface
Quelle: cma/PCtipp.ch

Display, Akkulaufzeit, Speed und Kameras

Das 6,7-Zoll-Handy erhielt ein OLED-Display (Auflösung: 2412 × 1080 Bildpunkte). Das Display hinterlässt einen ordentlichen Eindruck, bei der Konkurrenz haben wir aber schon Besseres gesehen, was Farbenlebendigkeit angeht. Während des Arbeitens fiel das Display jedoch nicht negativ auf. Ausser, dass es stark spiegelt. Im Freien war es bei Sonnenschein zunächst nicht abzulesen. Nach Anpassung der Helligkeit wurde das besser, doch es strengte die Augen dennoch an. Beim Filmeschauen fiel auf, dass die Farbqualität okay ist, aber noch besser sein könnte.
Der Speed im Alltag, sowohl bei der Arbeit als auch in der Freizeit, war erfreulich. Die Akkulaufzeit betrug trotz Musikhören und Filmestreaming (beides ca. zwei Stunden) ungefähr eineinhalb Tage – ein guter Wert. Das Koppeln von Bluetooth-Kopfhörern war kein Problem, bei der Audioqualität von Anrufen gab es nichts zu bemängeln.

Kameras

Redaktionshund Cody beim Chillen im Home Office
Quelle: cma/PCtipp,ch

Normale Nahaufnahme mit Bokeh-Effekt
Quelle: cma/PCtipp.ch
Auf der transparenten Rückseite finden sich eine Doppelkamera mit zwei 50-Megapixel-Kameras mit einem Sony-IMX-890-Hauptsensor. Für Selfies gibt es eine 32-Mpx-Frontkamera. Die Kameras lieferten eine solide Leistung ab, allerdings bieten andere Hersteller in dieser Preisklasse bessere Objektive und mehr Möglichkeiten in der Handy-App.
Nahaufnahmen bieten einen schönen Bokeh-Effekt. Erwähnenswert ist die Funktion Super-Makro, die sich unter den Zusatzoptionen in der Kamera-App findet. Auch bei Landschaftsaufnahmen und generell bei Tageslicht konnte das Nothing Phone (2) überzeugen.
Nahaufnahme mit der «Super-Makro»-Einstellung in der App
Quelle: cma/PCtipp.ch
Die Kamera-App des Nothing Phone (2)
Quelle: Screenshot/PCtipp.ch

Verfügbarkeit, Preise und Fazit

Das Nothing Phone (2) ist seit dem 21. Juli 2023 schweizweit erhältlich. Beim Hersteller Nothing ist das Nothing Phone (2) für 699 Franken zu haben, Mobilezone will Fr. 699.95. Im Schweizer Onlinehandel hat die Autorin das Gerät allerdings Ende August 2023 ab Fr. 668.90 gesehen. Das Handy ist in Dark Grey und White und entweder mit 12 GB RAM und 256 GB Speicher oder mit 512 GB internem Speicher verfügbar (Letzteres kostet beim Hersteller Fr. 799.–).

Fazit

Im Vergleich zum ersten Modell des Nothing Phone erhielt das Phone 2 ein paar Hardware-Upgrades. Die Software-Oberfläche hat sehr gefallen, ebenso der Speed, auch die programmierbaren Elemente auf der Rückseite. Die Akkulaufzeit ist mit eineinhalb Tagen ebenfalls positiv zu erwähnen. Abzug gibts für die Kameras, welche für ein Mittelklasse-Handy – im Vergleich zu anderen Herstellern – jetzt nicht ganz auf der Höhe sind. Wer jedoch nicht speziellen Wert auf die Kameras legt, erhält hier ein sehr gutes Mittelklassephone zu einem vernünftigen Preis.

Testergebnis

tolle Software, Akkulaufzeit, Speed, programmierbare Lichter auf der Rückseite, Preis/Leistung
Kameras, Display im Freien bei Sonne schwer zu erkennen, kein eSIM-Support

Details:  Nothing Phone (2), 6,7&quot;-OLED-Display, kein eSIM-Support, Grau, 5G, 12 GB RAM, Snapdragon-8+-Gen-1-CPU, 256 GB interner Speicher, Fingerabdruck-Sensor, Kameras: Dual-Kamera auf der Rückseite mit je 50 Mpx mit Sony-IMX-890-Hauptsensor, Frontcam: 32-Mpx-Linse, OS: Nothing OS 2.0.2 (Android 13), Masse: 16,21 × 7,64 × 0,86 cm, Gewicht: 201,2 g<br /> <br />

Preis:  Fr. 699.– (Nothing-Shop)

Infos: 



Kommentare
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kenny8165
29.08.2023
Tönt soweit gut, aber im Preisvergleich hält der Name Nothing nicht gerade, was er verspricht. Ich musste mir vor einigen Monaten notfallmässig ein neues Gerät kaufen (das andere war zu Bruch gegangen) und habe mir für das Samsung A54 entschieden. Kostet 399.- bei 128 GB und 450.- bei 256 GB. Hat ausser dem kontaktlosen Laden alles drin, was auch die S-Serie hat. Und nur um etwas weniger "unnötige" Apps auf dem Gerät zu haben, wäre ich keinesfalls bereit, fast den doppelten Preis zu zahlen. Uebrigens, die Helligkeit am A54 ist auch in der Sonne top und man kann zum eSim auch noch eine zweite Simkarte benützen, oder alternativ eine SD-Speicherkarte mit bis zu 512 GB.

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POGO 1104
30.08.2023
Naja, ohne eSIM ist anno 2023 ein NoGo....