Test: Vorwerk Thermomix TM6
Ist das überhaupt noch kochen?
So viel sei verraten: Ich habe den Thermomix gegen den Widerstand meiner Frau bestellt. Als begeisterte (und sehr talentierte) Köchin befürchtete sie, dass der Reiz am Kochen verlorengeht, weil sie zum Handlanger der Maschine degradiert wird. Doch es kam ganz anders.
Man könnte das Kochen mit dem Thermomix mit naheliegenden Adjektiven bepflastern: schneller, vielseitiger, effizienter, praktischer, vielleicht sogar langweiliger … aber aus unserer Sicht ist das Kochen vor allem sehr entspannend geworden. Und so stehen wir häufiger zu zweit in der Küche und schnippeln irgendwelches Zeugs, das später auf Kommando eingeworfen wird. In der Zwischenzeit geht die Maschine ihrer Arbeit nach. Nichts kann anbrennen. Nichts verkocht. Die Temperatur ist stets korrekt. Gehackt wird im richtigen Tempo. Keine Pfanne muss beobachtet werden. Es ist in jeder Hinsicht befreiend!
Kurz, die «Arbeit» mit dem Thermomix fühlt sich immer noch wie Kochen an – einfach ohne die stressigen Aspekte. Und meine sehr viel bessere Hälfte ist unterdessen von ihrer neuen Küchenhilfe äusserst angetan.
Schöner kann eine «Anleitung» nicht sein: Das 280-seitige Buch zeigt einige Rezepte, aber vor allem unzählige Tipps zur richtigen Bedienung
Quelle: PCtipp / ze
Ein weiterer Nebeneffekt besteht darin, dass unser Speiseplan deutlich abwechslungsreicher geworden ist. Am Abend fehlt oft die Energie, um sich in ein Kochbuch zu vertiefen und zu versuchen, einem Rezept zu folgen. «Schnippeln & Einwerfen» funktioniert jedoch immer – egal, wie anstrengend der Tag war. Und an Rezepten herrscht wahrlich kein Mangel.
Nebengeräusche
Es gibt kaum etwas, was dem Thermomix angekreidet werden kann, ausser vielleicht die Geräuschentwicklung bei niedriger Stufe. Dass das Gerät beim hochtourigen Mahlen fast durch die Decke geht, sei ihm verziehen – denn solche Vorgänge dauern meistens nur wenige Sekunden. Das Geräusch auf der untersten Stufe ist zwar deutlich leiser, füllt aber problemlos die Küche, etwa beim stundenlangen Sous-Vide-Garen. Abhilfe: Musik ein wenig lauter stellen.
In der App wiederum wäre es schön, wenn man eigene Notizen anbringen könnte. Nach unseren Erfahrungen wird in den Rezepten (zu) sparsam mit Salz umgegangen – und diese Korrekturen würden wir gerne für die zukünftige Verwendung festhalten. Noch besser wäre es allerdings, wenn die geführten Rezepte gleich angepasst werden könnten.
Und schliesslich sollte man den Drehregler anders belegen können. Wird er während dem Kochen betätigt, verändert er sofort die Geschwindigkeit des Messers; viel praktischer wäre es, wenn man mit diesem Regler auch durch das Rezept blättern könnte, statt mit den fettigen/klebrigen/teigverschmierten Fingern das Display zu bedienen.
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