Küchendiener 19.03.2020, 13:06 Uhr

Test: Vorwerk Thermomix TM6

An dieser Küchenmaschine scheiden sich die Geister. Doch zum Glück kennen wir die ganze Wahrheit.
Die Thermomix-Küchenmaschine
Dieses Gerät kann zu hitzigen Diskussionen führen!
(Quelle: Vorwerk)
Der Thermomix von Vorwerk darf zurecht als Legende unter den Küchenmaschinen bezeichnet werden. Das lässt sich auch daran erkennen, dass sich Fans und Gegner bei jeder Gelegenheit an die Gurgel gehen. Unsere Einschätzung folgt am Schluss. Doch zuerst gibt es Eckdaten und dann einen Praxisbericht.

Der Aufbau

Den Thermomix TM 6 von Vorwerk könnte man als eine universelle Küchenmaschine einstufen – und genauso gut könnte man ein iPhone auch «Telefon» schimpfen, das trifft es etwa genauso gut.
Das Gerät besteht aus der Grundeinheit mit Motor und Display. Darin befindet sich immer der Mixtopf mit seinem Messer, der vom unverzichtbaren Deckel verschlossen wird. Wenn er fehlt, verweigert das Gerät seinen Dienst. Alle Teile mit Ausnahme des Gerätes selbst lassen sich im Geschirrspüler reinigen – und sie füllen ihn mit Leichtigkeit.

Lieferumfang

Der Lieferumfang ist beinahe komplett. Hier eine Übersicht aus dem Handbuch, die auch die Flexibilität erahnen lässt. Besonderes Augenmerk verdient dabei der Varoma-Aufsatz (Nummer 10 bis 12): Mit ihm werden zum Beispiel Fisch und Gemüse gleichzeitig auf zwei Ebenen gegart, während im Gareinsatz (Nummer 9) der Reis verweichlicht. Diese Flexibilität muss erst einmal verinnerlicht werden – und dann eröffnen sich ganz neue Möglichkeiten.
Beim Lieferumfang fehlt es an (fast) nichts
Quelle: Vorwerk
Für den Thermomix gibt es kaum Zubehör, das sich bestellen lässt. Alles Wichtige gehört zum Lieferumfang, mit einer Ausnahme: Die Messerabdeckung («Welle») ist äusserst hilfreich, wenn Sous-Vide gekocht wird, zu Deutsch «Vakuumgaren». Dann sorgt die Abdeckung dafür, dass der Beutel mit dem Fleisch nicht durch das Messer verletzt wird. Die Messerabdeckung gibt es für Fr. 24.90 im Online-Shop.

Hansdampf in allen Gassen

Beim ersten Kontakt beeindruckt die erschlagende Vielfalt der Funktionen. Mit dem Thermomix lässt sich anbraten, kochen, temperieren (auf 1 Grad genau), garen, wiegen (auf 1 Gramm genau), hacken, kneten und noch ein paar andere Dinge erledigen. Dabei geht das Gerät ziemlich raffiniert ans Werk, etwa beim Messer: Dreht es sich nach rechts, hackt es alles kurz und klein – dreht es sich hingegen langsam nach links, arbeitet die stumpfe Seite und knetet den Teig.
Jeder Kochvorgang wird durch drei Parameter bestimmt, die auf dem farbigen Touchdisplay zusammengestellt werden: der Zeit, der Temperatur und dem Tempo des Messers. Läuft das Messer kalt auf der höchsten Stufe, wird aus schnödem Kristallzucker feiner Puderzucker. Läuft es hingegen eine Stunde lang auf Stufe 1 bei 53 Grad warmem Wasser, ist die Grundlage für ein saftiges Sous-Vide-Rindssteak geschaffen. Und so weiter.
Eine Hand am Drehknopf der VTM6
Diese drei Parameter definieren den Kochvorgang
Quelle: PCtipp / ze
Nur manchmal zeigt das Konzept kleine Schwächen. So röstet der Thermomix TM6 zwar Zwiebeln, doch für grössere Objekte ist der Boden des Mixtopfes viel zu schmal. Deshalb wird in den Rezepten Fleisch oft gegart; dabei wäre es oft einfacher und schmackhafter, wenn es einfach in die Bratpfanne geworfen würde. Hier ist kulinarische Eigenverantwortung gefragt.
So viel zum Gerät. Doch das ist nicht einmal die halbe Miete. Richtig clever wird es, wenn der Thermomix über Wi-Fi ins Internet gelassen wird und auf die Rezeptdatenbank zugreift.



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