Tests 11.12.2014, 12:28 Uhr

Sway: Das kann der PowerPoint-Killer

Microsoft hat Sway in die geschlossene Beta-Version entlassen. Wir haben den potenziellen PowerPoint-Killer ausprobiert.
PowerPoint ist der De-facto-Standard für Präsentationen. Die umfangreiche Software kann viel, ist aber vom Konzept her veraltet. Mit Sway will Microsoft eine einfache, moderne Alternative bieten, die stärker auf die Bedürfnisse des Durchschnittsnutzers eingeht.
Anders als PowerPoint läuft Sway im Browser und ist mit dem Cloud-Speicherdienst OneDrive verknüpft. Das hat den entscheidenden Vorteil, dass zur Präsentation keine spezielle Software installiert sein muss. Zum Präsentieren loggt man sich einfach per Browser in seinen Microsoft-Account ein, öffnet die Sway-Webseite und sucht die gewünschte Präsentation. Gespeichert werden die Sways ebenfalls online. Vergessene USB-Sticks sind also keine Ausrede mehr, um eine Präsentation sausen zu lassen.

Noch klar Beta

Bisher sind die Funktionen von Sway noch etwas spärlich, was bei einer Beta-Version jedoch kaum verwundert. Das Potenzial von Sway wird jedoch jedem Nutzer schnell klar. Die Web-App ist einfach zu bedienen und bringt viele frische Ideen mit sich. Statt sich auf feste Folien zu verlassen, arbeitet Sway mit flüssigen Scroll-Bewegungen. Die Präsentation ist nicht eine Serie von Blättern, sondern vielmehr eine endlose Schriftrolle, die mehr und mehr abgerollt wird. Derzeit kann die Schriftrolle entweder horizontal oder vertikal gescrollt werden. Für zukünftige Versionen sind weitere Möglichkeiten geplant.
Neben OneDrive zum Speichern der Sways nutzt Microsoft weitere Onlinedienste, die das Arbeiten mit Sway vereinfachen sollen. Möchte man beispielsweise ein Bild neben den Titel «Äquatorialguinea» setzen, zeigt Sway automatisch eine Bildersuche von Bing an und schlägt verschiedene Schlagwörter vor, die in die Suche eingefügt werden können. Hat man ein passendes Bild gefunden, fügt man es einfach per Klick in die Präsentation ein. Standardmässig sucht Sway übrigens nur nach Bildern, die lizenzfrei verfügbar sind. Natürlich können auch eigene Bilder vom PC verwendet werden.
Sway könnte sich zum veritablen PowerPoint-Killer mausern
Das Design der Präsentation lässt sich im Menü «Mood» einstellen. Dabei können das grundlegende Design, die Farben und die Orientierung der Präsentation eingestellt werden. Wer sich lieber überraschen lassen möchte, kann mit dem «Remix»-Knopf ein zufälliges Design auswählen lassen.
Sway ist derzeit nur mit einer Einladung verfügbar. Diese können Sie auf sway.com anfordern. Bereits erstellte Sways können Sie auch ohne Konto ansehen. Hier zum Beispiel unser Beispiel-Sway zum Thema Äquatorialguinea. Zum Release soll Sway übrigens plattformübergreifend nutzbar sein. In der mobilen Browserversion ist derzeit das Editieren von Sways noch nicht möglich. Allerdings können erstellte Sways angesehen und geteilt werden.
Die folgende Bildergalerie zeigt, wie Sie ein Sway erstellen.

Bildergalerie
Zum Titel empfiehlt sich ein gutes Bild. Sway kann automatisch im Internet nach passenden Bildern suchen. Über den Pfeil neben «Suggested» können Sie auch andere Quellen für Bilddateien verwenden




Kommentare
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Midori
21.01.2015
Es wurde kürzlich vermeldet dass der Cloud -Speicher (trotz Passwortschutz!) regelmässig von Programmen durchwühlt werde, die angeblich nur Kinderpornografie absuchen. Dazu kann man auch einfach die Datenschutzerklärungen von OneDrive lesen... Dauernd diese Darstellung vom "bösen Unternehmen", das alles geheim und heimlich betreiben soll geht mir auf den Sack - weil es schlichtweg nicht geheim ist. Kannst du dir vorstellen, wie Regierungen und v. a. Menschenrechtler reagieren würde, wenn MS und Co. solche Programme nicht zulassen würden? Sie würden als diejenigen Unternehmen gelten, die Verbrechern Schutz gewähren. Ähnlich wie die Vorwürfe gegenüber der Schweiz auf Grund des Bankgeheimnisses. Ich möchte die Praktiken von MS und Co. nicht verteidigen, aber ich sehe nicht primär sie als Schuldige. Den Grossen wird stets sehr genau auf die Finger geschaut (was sicherlich seine Berechtigung hat) und solche "Sanktionen" können dort erheblich leichter durchgeboxt werden. Es ist aus meiner Sicht unwahrscheinlich dass die Datenspionage in den USA vor Wirtschaftsspionage halt macht und "nur" Verbrecherjagd betrieben wird. Nun, bei Privatpersonen wird kaum jemand ein Interesse haben, Daten anzuschauen. Anders sieht das natürlich bei Unternehmen aus. Aber Unternehmer, welche auf Dienste wie OneDrive, Dropbox etc. als primären, zentralen Speicher setzen, ist nicht mehr zu helfen. Da sollte man schon selbst etwas aufsetzen und Geld in die Hand nehmen. Als KMU braucht man ja nicht gerade einen Megaserverraum. Insofern muss man sicherlich abwarten, inwiefern Sway für Unternehmen sinnvoll ist.

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aandima
21.01.2015
"Aber Unternehmer, welche auf Dienste wie OneDrive, Dropbox etc. als primären, zentralen Speicher setzen, ist nicht mehr zu helfen." Eben hörte ich das auch SAP immer mehr voll auf die externe Cloud für ihre Kunden setzt. Es geht nicht darum ob jemandem nicht mehr zu helfen ist wenn er auf die externe Cloud zugreift, wenn verschiedene gewichtige Anbieter gar nichts mehr anderes im Angebot führen. Denken Sie an die Creative Cloud von Adobe. Es gibt Firmen die benötigen die Creative Cloud, auch wenn das gefährlich geworden ist. Viel nützlicher wäre wenn die Politiker endlich VOLL hinter Kryptografie stehen und jeglichen Missbrauch streng bestrafen (ohne wenn und aber) . Da dies nicht der Fall ist tippe ich auf Umsatzeinbussen der IT -Industrie, oder mindestens auf Schwierigkeiten und Einbussen um nützliche Internet -Technolgien zu verkaufen.

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Midori
21.01.2015
Es geht nicht darum ob jemandem nicht mehr zu helfen ist wenn er auf die externe Cloud zugreift, wenn verschiedene gewichtige Anbieter gar nichts mehr anderes im Angebot führen. Denken Sie an die Creative Cloud von Adobe. Einverstanden. Aber das ist aus meiner ein anderes Thema. Ich habe nur von Online Speicher gesprochen, bei dem es um Datenaustausch geht. Und das lässt sich mit NAS/Server genauso gut lösen. Und damit ich jetzt nicht als Fahne im Wind dastehe, verweise ich auf meinen letzten Satz im vorherigen Beitrag ;-)

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aandima
22.01.2015
Mit dieser Version der Geschichte bin ich einverstanden. Für mich steht und fällt das "Online-Powerpoint" Sway mit der Möglichkeit das System im eigenen Netzwerk installieren zu können, mindestens auf einem Windows Server. Ganz zufrieden wäre ich aber wenn ich Sway auf meinem lokalen "Synology" - NAS installieren könnte.