Test: iMac 5K mit Retina-Display

Kaufempfehlung, Konfigurationsbeispiele & ...

Das Preiswunder von Cupertino

Bevor wir zur Konfiguration schreiten, sollten ein paar Worte über das Preisgefüge verloren werden. Der iMac 5K scheint auf den ersten Blick teuer. Doch hier kommt ein grosses Aber! 5K-Displays (ohne Computer) kosten heute fast gleich viel, wie der gesamte iMac 5K in der Grundausstattung. Dadurch relativiert sich der Preis wieder. Zurzeit erhalten Sie also einen vollwertigen Highend-iMac zum Preis eines Displays. Zudem ist der Kreis der Mitbewerber sehr überschaubar.
Ungefähr 2500 US-Dollar wird Dell für den angekündigten UltraSharp 27 Ultra HD 5K-Monitor verlangen. Dieser muss jedoch über zwei parallele DisplayPort-Anschlüsse mit dem Rechner verbunden werden, da einer für die 5K-Auflösung nicht reicht.
Kostet fast so viel wie ein iMac 5K: das 5K-Display von Dell
Quelle: Dell
Und das war’s für den Moment. Zurzeit erhalten Sie also einen vollwertigen Highend-iMac zum Preis eines Displays. Zwar werden die Preise für 4K-Displays fast täglich gesenkt, aber eben: 4K ist nicht 5K.
Ebenfalls ein 5K-Display, aber mit angehängtem High-End-Rechner
Quelle: Apple, Inc.

Empfehlung für die Konfiguration

Der iMac kostet in der Basiskonfiguration 2799 Franken. Dafür erhalten Sie:
  • 3,5 GHz Quad-Core Intel Core i5 (Turbo Boost bis zu 3,9 GHz)
  • 8 GB RAM (2x4 GB)
  • 1 TB Fusion Drive (Mischung aus Festplatte und SSD)
  • AMD Radeon R9 M290X mit 2 GB Videospeicher
Damit lässt sich arbeiten. Allerdings wird Sie dieses Gerät vermutlich über eine lange Zeit hinweg begleiten – und so lohnt es sich, mit der grossen Kelle anzurichten. Ausserdem darf nicht vergessen werden, dass die gewählte Konfiguration unveränderlich ist, vom Arbeitsspeicher abgesehen.
Der iMac 5K kann im Apple Store nach Belieben konfiguriert werden. Das sind unsere Empfehlungen:
CPU. Greifen Sie zum Quad-Core Intel Core i7 (+275 Franken). Der Geschwindigkeitsunterschied ist bei den meisten Anwendungen zwar kaum zu spüren. Doch der Leistungshunger der Anwendungen nimmt zu, und ausserdem steigert eine bessere CPU den Wiederverkaufswert.
Empfehlung für die CPU
Arbeitsspeicher. 8 GB sind heute zu wenig, wenn die Arbeit bei vielen offenen Programmen nicht ausgebremst werden soll. Bei der Verwendung von Photoshop oder Virtualisierern wie Parallels Desktop sind 16 GB Pflicht (+220 Franken). Die Preise für das Update sind ein wenig höher, als wenn die RAM-Riegel beim Discounter gekauft werden, doch dafür ist der iMac ab der ersten Minute betriebsbereit.
Empfehlung für den Arbeitsspeicher
Bei der 2x8-GB-Konfiguration bezahlen Sie lediglich den Aufpreis auf 16 GB (+220 Franken). Bei 4x8 GB schlägt der Aufpreis jedoch mit 660 Franken zu Buche. Zum Vergleich: Beim Discounter erhalten Sie diese Speichermenge für ca. 540 Franken.
Empfehlung: 2x8 GB bilden eine solide Grundlage. Dabei bleiben zwei Slots frei. Sollten diese 16 GB irgendwann nicht mehr reichen, können Sie später 2x8 GB hinzukaufen – und dann bestimmt zu günstigeren Preisen.
Videokarte. Ab Werk ist die AMD Radeon R9 M290X mit 2 GB RAM verbaut – eine High-End-Grafikkarte, die für die Verwendung in Notebooks konzipiert ist. Gegen Aufpreis (+275 Franken) wird stattdessen die grössere AMD Radeon R9 M295X mit 4 GB Speicher verbaut. Die grössere Karte lohnt sich nur, wenn aufwendige Videospiele genau Ihr Ding sind – ansonsten tut’s das «kleine» Modell.
Empfehlung für die Grafikkarte
Laufwerk. Vielleicht die schwierigste Entscheidung von allen. Wie erwähnt, kommt die Standard-Konfiguration mit dem 1.2 TB FusionDrive, einer Mischung aus Festplatte und SSD. In den meisten Fällen fahren Sie mit dieser Konfiguration ausgezeichnet – ausser, Sie arbeiten mit sehr grossen Dateien. Dazu gehört die Videoverarbeitung, aber auch Virtuelle Maschinen, in denen zum Beispiel Windows läuft.
Auf meinem Vorgänger mit FusionDrive wurde die ca. 50 GB grosse Datei mit der virtualisierten Windows-Umgebung stets auf dem Festplatten-Teil gespeichert. Das führte innerhalb der Windows-Umgebung zu signifikanten Leistungseinbussen. Dabei ist es nicht möglich, diese Datei auf den SSD-Teil zu zwingen. Ein solches Problem löst sich auch mit der 3-TB-Variante nicht (+165 Franken), weil der SSD-Teil bei diesem Laufwerk ebenfalls nur 128 GB gross ist.
Kniffelig: Die Wahl des richtigen Massenspeichers
Empfehlung: Wenn Sie in den meisten Fällen mit kleinen und mittelgrossen Dateien arbeiten, greifen Sie zum FusionDrive mit 1 TB oder 3 TB. Wenn Sie sich hingegen der Videoverarbeitung verschrieben haben oder fremde Betriebssysteme virtualisieren, kaufen Sie die grösste SSD-Ausführung, die Sie sich leisten können. Denken Sie auch daran, dass Sie der iMac 5K jahrelang begleiten wird. Der Schmerz über den Aufpreis ist bald vergessen – der Ärger über eine zu kleine SSD wird bis zur letzten Minute anhalten.
Die empfohlene (und hier getestete) Konfiguration kostet schlussendlich 4174 Franken. Der Löwenanteil des Aufpreises ist dem 1 TB grossen SSD-Speicher geschuldet (+880 Franken):
  • Quad-core Intel Core i7 Prozessor
  • 16 GB RAM
  • AMD Radeon R9 M290X
  • 1 TB SSD

Fazit

Der iMac 5K kennt zurzeit keine Konkurrenz. Das ändert sich frühestens, wenn 5K-Displays deutlich günstiger werden. Doch selbst wenn die Preise fallen, müssen die PCs in der Lage sein, solche Pixelgiganten mit vertretbarem Aufwand anzusteuern. Und so liegt die Vermutung nahe, dass der iMac 5K noch länger das einzige Mitglied in einem sehr exklusiven Club bleiben wird.
Jenseits der sterilen Technik wird der iMac 5K vom ersten Moment an zur Wohlfühlzone. Das einzigartige Display, der geräuschlose Betrieb und das zeitlose Design sorgen für ein Gefühl von Luxus. Stellen Sie sich vor, wie Sie sich in der First-Class-Lounge am Flughafen im Sessel fläzen. «Noch ein Gläschen Sekt?» «Aber gerne!» Dabei spielt es keine Rolle, ob sich das Gros der Arbeit um Office-Anwendungen, Texte, Videos oder die Bildverarbeitung dreht. Das 5K-Display ist ein Gewinn, und Gewinne mögen wir alle.
Schade nur, dass die sofortige Gewöhnung an diesen Komfort dazu führt, dass Sie mit anderen Displays nicht mehr glücklich werden.

Testergebnis

Display, Design, Tempo, Verarbeitung, im Normalbetrieb geräuschlos, mitgelieferte Software
Teilweise ruckartige Animationen durch das System (OS X 10.10 Yosemite), zurzeit unbefriedigende Windows-Darstellung in virtualisierten Umgebungen

Details:  Intel Core i7 Quad Core, Auflösung 5120x2880, 16 GB RAM, 1 TB SSD, 4x USB 3.0, 2x Thunderbolt 2/DisplayPort 1.2, WLAN 801.11ac

Preis:  4174 Franken

Infos: 
www.apple.com/chde/imac-with-retina/

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Kommentare
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Midori
21.11.2014
Hui, was für ein Test! Habe zwar nach wie vor eine gewisse Skepsis gegenüber Testberichten von Klaus Zellweger, aber einzelne Punkte lassen auch mich beinahe "vergeifern". Hoffe, dass die iMacs Druck auf andere Hersteller machen und der Trend von hochauflösenden Panels endlich auch auf externe Monitore überschlägt; habe die <100-dpi-Monitore satt. Bin froh, dass ich vor 2 Jahren zu einem 22-Zöller mit 1920*1200 Pixel gegriffen habe. Immerhin 103 dpi... Besser (im Sinne von Pixeldichte vs. Arbeitsfläche) ging's damals [zu vernünftigen Preisen] nicht. Aber dass man die Festplatte/SSD nicht tauschen kann finde ich schwach, ja fast schon bedenklich.

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Nebuk
21.11.2014
Es ist ja nicht so, dass die Panel oder die Auflösung das einzige Problem wäre. Was bringen dir 300 ppi auf einem 27" Ultra HD Monitor, wenn du keine Hardware hast welche die Pixel anständig befeuern? Der Grossteil der Hardware (jede aktuelle?) ist bei UHD heute noch komplett überfordert, wenn man ein Spiel in der Auflösung und maximalen oder nur hohe Details spielen will. Das ist nämlich der Grund warum ich mir nicht mal einen Monitore mit lediglich einer WQHD (2560 x 1440) Auflösung zulege - das wären bei einem 24" Monitor übrigens 122 ppi. Meine Grafikkarte (GTX 570) hätte keine Chance, meine alten Spiele in angemässener Weise zu bepowern. Von UHD möchte nicht mal anfangen... Ich werd mich aber dieses Jahr noch von meinem alten 22" FullHD und noch sehr viel älteren 17" Monitoren (TN Panels) trennen und mir zwei 24 Zöller mit IPS Panel kaufen. Leider keine Auflösung jenseits von FullHD. Anders wäre es mir auch lieber :(

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Midori
22.11.2014
Klar, aber bei Games brauche ich wiederum keine 300 dpi. Es geht mir v. a. um Schriften und Symbole. Ohne anständige Skalierung ist es aber ohnehin keine Augenweide. Und solange HDCP 2.2 nicht grossflächig eingesetzt wird, werde ich persönlich ohnehin von einem Kauf eines hochauflösenden Bildschirms absehen. IPS kann ich wärmstens empfehlen; habe damals den Eizo S2243W gekauft und bin sehr zufrieden damit. Gewinnt zwar keinen Designpreis (etwa 8 cm Tiefe), aber was solls.