Tests
14.09.2019, 12:01 Uhr
Test: Gaming-Monitor Asus Rog Strix XG49VQ
Extrem breit: Mit einem Seitenverhältnis von 32:9 will Asus mit dem Rog Strix XG49VQ den Gamer-Markt aufmischen. Ob dies gelingt, zeigt der PCtipp-Test.
Keine Frage: Der Gaming-Monitor Asus Rog Strix XG49VQ ist ein echter Hingucker, und das hat gleich mehrere Gründe. Erstens, weil der Monitor über ein aussergewöhnliches Breite-zu-Höhe-Seitenverhältnis von 32:9 verfügt. Zweitens, weil er durch seine grosse Spannweite von 49 Zoll (Bilddiagonale: 124,5 cm) nicht nur wuchtig wirkt, sondern auch aufgrund der Grösse den Hauptteil vieler normal grosser Tische in Beschlag nehmen dürfte. Und drittens, weil der VA-Schirm (Vertical Alignment) nicht plan, sondern konkav nach innen gewölbt ist.
Einer der Hauptvorteile des 32:9-Formats: Es ermöglicht in Games auch ein grösseres Sichtfeld, wodurch sich der Anwender etwas integrierter in der Spielewelt findet. Aktuelle Spiele wie Ego-Shooter bis hin zu Rennspiele bieten dafür meist auch solch eine Auflösung an. Vorteile gibt es aber auch in Strategiespielen (z.B. Die Siedler, Civilization etc.), da man dadurch schlicht eine bessere Übersicht über das Feld oder die Landkarte bekommt.
Die Gretchenfrage, wie gut sich der Rog-Monitor tatsächlich für Gamer eignet, lässt sich allerdings nicht nur mit diesen äusseren Eigenschaften beantworten. Genauso entscheidend sind die inneren Werte wie etwa die Qualität der implementierten HDR-Funktion oder auch der sogenannte Input-Lag. Damit ist die Eingangsverzögerung gemeint, die den Zeitabstand misst, in dem das Videosignal am Monitor ankommt und dem Moment, wenn das Bild tatsächlich erst auf dem Monitor erscheint. Um eben Verzögerungen zu vermeiden und quasi mit seinem Kontrahenten zeitlich auf Augenhöhe zu spielen, ist ein möglichst kleiner Input-Lag so wichtig. Nicht weniger bedeutend sind zudem auch eine hohe Blickwinkelunabhängigkeit bis hin zu einer kurzen Reaktionszeit des Bildschirms.
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Die Inbetriebnahme
Die Inbetriebnahme
Der XG49VQ lässt sich notfalls zwar auch allein aufstellen. Besser geht dies aber zu zweit – gerade wegen der Grösse. Das komplette Gerät besteht dabei aus drei grossen Teilen: dem Standfuss, dem Standrohr und dem Bildschirm. Zum Aufstellen wird zuerst das Rohr in den Standfuss hineingeschoben und festgemacht. Danach kann das gewölbte Panel in eine Art runde Scheibe, die direkt auf dem oberen Ende des Rohrs sitzt, seitlich von oben hineingeschoben werden. Im letzten Schritt werden nun noch vier einzelne Schrauben, die an dieser Scheibe sitzen, mit dem Bildschirm festgezogen. Dadurch sitzt das Panel erst sicher und fest. Bewegen lässt sich der Bildschirm nach unten und oben und er kann nach vorn und hinten gekippt werden. Selbst seitliches Drehen geht flüssig und nahezu stufenlos mit nur einer Hand. Und ganz wichtig: Fuss, Rohr und Panel sind eine echte Einheit, die dem Monitor eine prima Stabilität verleihen.
Kurz zur weiteren Ausstattung: Rückseitig und unter einer abnehmbaren Blende versteckt, die im Test allerdings etwas locker sass, besitzt der Monitor zwei HDMI-2.0-Ports und eine DisplayPort-Buchse (Version 1.2). Dort befinden sich auch gleich drei USB-3.0-Ports, um externe Geräte wie einen Drucker oder Datenträger anzuschliessen. Zusätzlich verfügt der Bildschirm noch über eine Audio-Out-Buchse. Die Stromversorgung findet über ein externes Netzgerät statt. Sämtliche Kabel lassen sich dabei in einem Kabelschacht zusammenfassen und nach aussen führen. Nicht geizig: In unserer Geräteverpackung lag je ein HDMI- und DisplayPort-Kabel zum Anschluss bereits bei. Die Leistungsaufnahme im Betrieb liegt laut unseren Messungen bei durchschnittlich 45 Watt. Ebenso schön: Asus gibt auf den Monitor, der für einen Strassenpreis von 1199 Franken den Besitzer wechselt, eine dreijährige Bring-In-Garantie.
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Der Test
Der Test
Zuerst zum Panel selbst: Der matte VA-Bildschirm, dessen Krümmungsradius bei 1800R (= 1800 Millimeter) liegt, hat eine Auflösung von 3840 × 1080 Bildpunkten. Mit dieser Auflösung und der Bilddiagonale ergibt sich eine Pixeldichte von ca. 81,4 Pixel pro Zoll. Das ist unterm Strich nicht wirklich üppig. In der Praxis leiden darunter Grafiken, Striche, feine Linien und selbst Text, da mit diesem ppi-Wert dünne Linien/Zeichen aufgeweicht ausschauen.
Besser: Die Bildwiederholrate des XG49VQ wird auf hohe 144 Hz spezifiziert, was gerade fürs Gaming sehr wichtig ist und damit eine flüssige Bildwiedergabe erlaubt. Um die 144 Hz allerdings auch tatsächlich auszureizen, muss der Monitor zwangsläufig über den vorhandenen DisplayPort (Version 1.2) angeschlossen werden, da HDMI 2.0 maximal «nur» 120 Hz zulässt. Das «OSD» (On-Screen-Display = Konfigurationsmenü des Bildschirms) wird übrigens über einen beweglichen Knopf gesteuert, der sich auf der Unterseite des schwarzen Rahmens des Monitors befindet.
Asus gibt die Reaktionszeit des Panels mit schnellen 4 Millisekunden (Grau-zu-Grau-Wert) an. Um jedoch in der Praxis eventuelle Ruckler auszugleichen, bietet der Hersteller im OSD-Menü insgesamt fünf Stufen an, um die entsprechenden Pixel, die für den Bildschirmaufbau nötig sind, mit einer höheren Spannung anzusteuern. Das Einstellen der höchsten, fünften Stufe in diesem als «OD» (Kürzel für engl. «Overdrive») bezeichneten Modus war im Videotest auch notwendig. Erst dann verschwanden Nachzieheffekte (mit kleinem Saum) bei sich schnell bewegenden Objekten auf dem Schirm.
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Bildqualität und Fazit
Bildqualität
Mit einer gemessenen Blickwinkelunabhängigkeit von 150/155 Grad (horizontal/vertikal) zeigt sich der Bildschirm hier zwar noch von seiner guten Seite. Allerdings besitzt der Monitor gerade wegen der Wölbung ein für die VA-Technologie eher begrenzten Blickwinkel. Deshalb sollten sich Anwender möglichst zentral vor den Schirm setzen, um auch wirklich von der Bildstabilität zu profitieren. Zudem neigt der XG49VQ, je nach Sitzposition, wegen der konkaven Bauform zu mehr oder weniger grossen Reflexionen – trotz des reflexionsarmen Displays. Weitere Eigenheiten, die der Monitor besitzt, sind seine DisplayHDR-400-Zertifizierung («HDR» steht für High Dynamic Range), um einen optimalen Farbraum und hohen Kontrast im Betrieb wiederzugeben.
Dabei implementiert Asus im OSD-Menü gleich eine Reihe spezieller HDR-Modi. So finden sich dort Einstellungen wie «Spiele» oder auch «Videos». Weiteres wichtiges Feature ist die integrierte FreeSync-2-HDR-Technologie, die für eine geringe Latenzzeit, eine bessere Helligkeit und einen stabileren Kontrast steht. In der Praxis sorgt diese Funktion dafür, sofern sie mit der Anwendung respektive dem Spiel auch harmoniert, dass der erwähnte Input-Lag sowohl bei der Wiedergabe von Standard- als auch von HDR-Inhalten möglichst gering gehalten wird. Das Kontrastverhältnis gibt Asus mit 3000:1 an, die Helligkeit liegt bei bis zu 450 Candela pro Quadratmeter. Bei unseren Messungen bescheinigen wir dem Gerät eine gute bis sehr gute Homogenität – und zwar über die gesamte Fläche. Die stärksten Abweichungen bezüglich der Helligkeit haben wir links oben und links unten gemessen: Hier liegt die Differenz bei 5 respektive 8 Prozent.
Fazit
Mit dem Rog Strix XG49VQ adressiert Asus die Spieler. Die Rechnung geht im PCtipp-Test grösstenteils auch auf. Der Monitor verfügt dazu über viele gute Funktionen und ein tolles Bild, das ihn besonders als Gamer-Schirm reizvoll macht. Allerdings, auch das sei erwähnt, dürfte gerade das gewölbte Panel nicht jedermanns Sache sein. Vor allem, wenn ein möglichst hoher Blickwinkel und geringe Reflexion über das gesamte Bild gewünscht sind. Hier bleibt dem Interessierten wohl nichts anderes übrig, als sich direkt vor Ort beim Händler von den Qualitäten des Curved-Monitors selbst ein Bild zu machen.
Testergebnis
Design, Bildqualität, Kontrast, Helligkeit, Gaming-fähig, Garantie, geringe Leistungsaufnahme, Preis
Etwas knapper Blickwinkel, neigt zu Reflexionen
Details: Gaming-Monitor (32:9), Curved, 49 Zoll (3840 × 1080), 1800R, 144 Hz, DisplayHDR-400-Zertifizierung, 450 Candela pro Quadratmeter, 3000:1, FreeSync 2 (AMD), 2 × HDMI 2.0, DisplayPort 1.2, 3 × USB 3.0, Audio-Out, 3 Jahre Garantie
Preis: Fr. 1199.–
Infos:www.brack.ch
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