Tests 31.08.2016, 10:12 Uhr

Budget-Silberling: ZTE Blade V7 Lite im Test

Mit seinem dünnen Metallgehäuse und dem Fingerabdruckscanner kostet das ZTE Blade V7 Lite nur 189 Franken. Was es kann, erfahren Sie in unserem Test.
Den Markennamen ZTE kennt man bei uns noch fast genauso wenig wie etwa LeEco/LeTV. Doch die chinesische Smartphone-Schmiede gewinnt zusehends an Wachstum, auch in Europa. Seit ein paar Monaten sind schon einige Modelle von Entry bis High End bei uns über lokale Distributoren wie beispielsweise Brack.ch erhältlich. Wir haben das ZTE Blade V7 Lite getestet. Ein Einsteiger-Smartphone für 189 Franken, das nicht nur schick aussieht, sondern auch hervorragend verarbeitet ist. Auf den zweiten Blick werden aber durchaus ein paar Abstriche deutlich.
Noch mehr Billigkonkurrenz aus China: Sogar einen Fingerabdruckscanner hat ZTE beim Blade V7 Lite integriert
Quelle: PCtipp

Metallenes Leichtgewicht

Die rundum solide Verarbeitung mit edler Aluminiumrückseite gefällt. Der Kunststoff und das Metallrähmchen rund um das Smartphone vermitteln einen sehr edlen Eindruck. Mit 135 Gramm fühlt sich das 5-Zoll-Smartphone zudem sehr leicht an. Der farblich gut ausbalancierte Bildschirm punktet aber nicht mit der Full-HD-Auflösung. Im Alltagseinsatz fällt das nicht besonders ins Gewicht, dennoch trägt eine höhere Auflösung in der Regel nicht nur zu mehr Display-Schärfe, sondern auch zu einer leicht besseren Helligkeit bei.
Schwaches Zugpferd und zu blasses Display: Wer viele Apps braucht und dazu noch gerne draussen spielt, ist mit dem ZTE Blade V7 Lite falsch beraten
Quelle: PCtipp

Zu wenig Leistung für den Alltag

Der Grund, warum sich ZTE für ein sparsames Display entschieden hat, dürfte bei dem eher abgespeckten Prozessor zu suchen sein. Unter der Aluminiumhaube taktet nur eine Vierkern-MediaTek-CPU mit schlappen 1 GHz – zu langsam für heutige Smartphone-Verhältnisse. Bis Apps wie Facebook oder WhatsApp installiert sind, verstreichen Sekunden, in denen auf einem schnelleren Telefon sicher schon zwei Apps aus dem Play Store aufgesetzt wären. Die Twitter-App stürzte im Test sogar ständig ab und liess sich nicht richtig installieren.
Die Verarbeitung ist ZTE beim Blade V7 Lite in vielerlei Hinsicht gelungen
Quelle: PCtipp

Marshmallow mit Anpassungen

Die stark angepasste Zusatzoberfläche ähnelt ein wenig der Bedienoberfläche von Xiaomi. Schwach schneidet das Günstig-Handy trotzdem in den Benchmarks ab. Im Geekbench 3 kommt es lediglich auf ca. 370/1100 Punkte in der Single- bzw. Multicore-Leistung. Das ist wenig. Ein vergleichbar günstiges Chinesen-Smartphone wie das Huawei Honor 5X bringt es hier in der Multicore-Leistung auf das Dreifache. Zum Vergleich: Ein 460-Franken-High-End-Smartphone wie das Xiaomi Mi 5 überholt mit 1949 bzw. 4675 Punkten im Single- bzw. Multiscore-Test dagegen fast das Galaxy S6.
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Kamera, sonstige Ausstattung, Fazit

Mittelklasse-Kamera

Ein paar Einsparungen hat ZTE auch an den Kameras vorgenommen. Während die 8-Megapixel-Frontkamera Selfie-Süchtigen mit LED-Blitz tolerable Schnappschüsse ermöglicht, mangelt es den Fotos der Hauptkamera oft an Schärfe und Farben. Bei Tageslicht gelingen die Aufnahmen einigermassen. Der Autofokus reagiert trotzdem ein wenig träge. Allgemein haben wir für diesen Preis auch schon schlechtere Kameras gesehen.

Sonstige Ausstattung

Die Ausstattung per se ist ganz in Ordnung. Der gut zugängliche Zeigefingerabdruckscanner auf der Rückseite reagiert schnell auf Entriegelung. Die Lautsprecher geben akzeptablen Sound wieder und tönen nicht zu blechern bei hoher Lautstärke. Auch bei längerem Telefonieren bleibt die Sprachausgabe klar und ohne Nachhall. Kleines Extra: Das ZTE Blade V7 Lite ist Dual-SIM-fähig. Der linksseitliche SIM-Tray kann dabei wahlweise auch mit einer (Nano-)SIM-Karte und stattdessen mit einer zusätzlichen MicroSD-Karte (bis 32 GB) belegt werden. Der Akku ist mittelmässig stark (2500 Milliamperstunden). Dank der abgespeckten Hardware reicht das für den Smartphone-Alltag. Für Zusatz-Features wie Laden via QuickCharge 3.0, schnelleres AC-WLAN und NFC müsste man ein wenig tiefer in die Tasche greifen. Im LTE-Band konnten wir keine Einschränkungen ausmachen.
Das ZTE Blade V7 Lite ist für seinen Preis keine Mogelpackung, doch ein paar Abstriche bei Kamera und Leistung muss man hinnehmen

Fazit

Das ZTE Blade V7 Lite ist kein Überflieger, dafür ein edel verarbeitetes Budget-Gerät mit Abstrichen bei Kamera und Display. Für einen Aufpreis von ca. 100 Franken gibt es von ZTE auch eine Variante mit Full-HD-Display. Grübelt man über vergleichbare Budget-Alternativen, kann sich ein Abwägen zwischen dem Huawei Honor 5X und dem Lumia 650 lohnen. Das erschwingliche High-End-Segment fängt bei der chinesischen Konkurrenz zurzeit etwa beim erstklassigen Xiaomi Mi5 für ca. 460 Franken an. 
Das Testgerät wurde uns freundlicherweise von Brack.ch zur Verfügung gestellt. Zum Produktlink geht es hier.

Testergebnis

Verarbeitung, Fingerabdruckscanner, Preis
Prozessor, Hauptkamera, Bildschirm (Helligkeit)

Details:  5-Zoll-IPS-Touchscreen (1280 x 720 px), Android 6.0, Quad-Core-CPU (1 GHz), 2 GB RAM, 16 GB Speicher, Nano-SIM (Dual), MicroSD-Slot (bis 32 GB), Front- und Rear-Kamera (13 Mpx und 8 Mpx), WLAN N, LTE, 2500-mAh-Akku, 14,34 x 7,2 x 8,3 cm, Gewicht: 135 g

Preis:  Fr. 189.–

Infos: 
ztemobile.de/product/blade-v7-lite

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Autor(in) Simon Gröflin



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