Logitech G Fits im Test

Anwendung und Ausstattung

Die Stärke der G Fits liegt dann auch nicht unbedingt im stationären Gebrauch, sondern in der Flexibilität. Anders als die meisten True-Wireless-Earbuds können die G Fits nicht nur Bluetooth, sondern auch die deutlich schnellere Funkverbindung Lightspeed, die Logitech auch sonst für ihre kabellose Gaming-Peripherie verwendet. Diese Verbindung bietet deutlich weniger Latenz und ist gerade für Anwendungen mit Input, primär Gaming, ideal. Allerdings funktioniert Lightspeed nur mit einem USB-Dongle. Dieser wird als USB-A-Dongle mit einem USB-C-Adapter geliefert. Meiner Meinung nach würde eine umgekehrte Konfiguration besser funktionieren: also ein USB-C-Dongle mit einem USB-A-Adapter. Denn: Der USB-A-Stecker dürfte vor allem am Desktop-PC der Anschluss der Wahl sein, da diese dort breit verfügbar sind. Braucht man am Desktop den zusätzlichen Adapter, stört das auch nicht gross. Schliesslich ist der Desktop schon ordentlich gross und bleibt hauptsächlich stationär. Laptops und andere Mobilgeräte setzen heutzutage mehr auf USB-C, weshalb dort USB-A-Steckplätze rar geworden sind. Da der Dongle aber mit USB-A daherkommt, braucht man jetzt den Adapter und verlängert den Dongle um fast das Doppelte. Die Konstruktion ragt dann schön prekär über den Oberschenkel hinaus. Aber bleiben wir doch positiv: Dass Logitech überhaupt einen Adapter mitliefert, ist schon nicht mehr selbstverständlich. Ebenfalls nichts auszusetzen gibt es beim Dongle, was die Verbindung angeht. Dongle einstecken, Fits aus der Ladeschale nehmen, läuft.
Dongle und Adapter (unten links) sind nicht gerade kompakt
Quelle: Logitech
Etwas hakeliger wird es bei der Bluetooth-Verbindung. Wobei dort hauptsächlich die G-Fits-App etwas merkwürdig ist. Die Kopfhörer an sich lassen sich schnell und einfach verbinden. Allerdings weigert sich die Fits-App regelmässig, die Verbindung zu erkennen. Ein paarmal Bluetooth ein- und ausschalten löst das Problem kurzfristig. Auf längere Zeit muss Logitech da aber nachbessern, sollte das ein weiter verbreitetes Problem sein. Sobald sich die Fits-App und die Fits-Kopfhörer aber vertragen, erhält man einige nützliche Optionen, mit denen man die Kopfhörer noch weiter anpassen kann. Praktisch für Gamer: Bei der Bluetooth-Verbindung lässt sich ein spezieller Gaming-Modus aktivieren, der die Latenz verringert. Via Mobile darf man sogar am Equalizer der G Fits schrauben. Dafür bietet Logitech einige nützliche Presets an, wobei das relativ flache Standardprofil ein solider Allrounder ist. Zum Sound der G Fits gleich noch mehr. Am PC gibt es leider keine grossen Einstellungsmöglichkeiten. Lediglich die Lautstärke des Mikrofons kann angepasst werden.
Schön einfach ist der Wechsel zwischen Bluetooth und Funkverbindung. Dafür tippen Sie einfach dreimal kurz auf die pillenförmige Aussenseite der Kopfhörer. Diese bestätigen den Wechsel mit einem kurzen Jingle. Wie bei praktisch allen In-Ear-Kopfhörern werden diese Tippkombinationen für die gesamte Steuerung verwendet. Schön ist dabei, dass man die genauen Funktionen in der Smartphone-App einstellen kann. Beispielsweise einmal rechts tippen, um zu überspringen, zweimal links tippen, um Musik zu pausieren. Die Standardeinstellungen sind dabei zwischen Funkverbindung und Bluetooth unterschiedlich. Erstere sind mehr auf Kommunikation beim Gaming ausgelegt, Zweitere auf Musikhören.
Das Tragecase der G Fits macht eine gute Figur
Quelle: Logitech
Das ist dann auch das zentrale Verkaufsargument der G Fits. Sie funktionieren bei Tag als auditiver Begleiter und bei Nacht als Gaming-Headset. Und das sogar, ohne die Tragenden sofort als Gamer™ zu outen. Die G Fits sind dezent genug, um sogar für Businesszwecke durchzugehen. Der Akku hält mit rund zehn Stunden Musik (Bluetooth) oder 6,5 Stunden Gaming (Funk) ordentlich lang durch. So lange sollte man Earbuds ohnehin nicht ohne Unterbruch im Ohr haben. Mit der Ladeschale wird die totale Laufzeit etwa verdoppelt. Hier hilft es Logitech, dass die G Fits kein aktives Noise-Cancelling haben. Das lässt die eher lange Akkulaufzeit erst zu. Und: Die starke Abdichtung der Fits filtert schon ordentlich viele Aussengeräusche heraus. Funktional gesehen schafft Logitech den Spagat zwischen Lifestyle-Kopfhörer und Gaming-Headset ganz gut. Doch wie steht es mit dem Klang?



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