Sony ZV-E1 im Test
Objektiv Sony FE 20 mm ƒ/1.8 G
Wie versprochen noch ein paar Worte zum Objektiv, mit dem wir die ZV-E1 getestet haben. Dabei handelt es sich um das FE 20 mm ƒ/1.8 G, das Sony uns mitgeschickt hat. Ein Kit ist bisher in dieser Form nicht erschienen. Beide Geräte zusammen würden aber etwas über 3000 Franken kosten. Für Vlogging ist das FE 20 mm ƒ/1.8 eine sehr interessante Wahl. Anders als die meisten Kit-Objektive, die vor allem maximale Flexibilität auf Kosten von Qualität feiern, handelt es sich hier um einen Spezialisten. Die 20 mm sind weit genug, um sich selbst problemlos zu filmen, und mit der maximalen Blendenöffnung von ƒ/1.8 sind nicht nur Aufnahmen im Dunkeln machbar, sondern auch wunderschöne Bokeh-Effekte (verschwommener Hintergrund). Allerdings fehlt dem Objektiv die Flexibilität eines Zoom-Objektives.
Da kommt es darauf an, welche Inhalte Sie erstellen möchten. Als einfache Walkaround-Kamera, mit der Sie einfach auf das nächste Subjekt draufhalten möchten, ist das Objektiv nicht ideal. Mit einer Festbrennweite muss man immer ein wenig mehr für den perfekten Shot tun als mit einem Zoom-Objektiv. Dafür bekommt man bessere Footage. Einerseits wegen der einfacheren Optik, andererseits weil einen das Objektiv dazu zwingt, sich mehr Gedanken zu machen. Somit eignet sich das FE 20 mm ƒ/1.8 vor allem für Vlogger mit einer cineastischen Ader.
Das Objektiv ist perfekt für starke Selbstaufnahmen und spektakuläre B-Roll, wenn man sich ein wenig Mühe gibt. Das steht zu einem gewissen Grad im Gegensatz zur ZV-E1, die Content-Erstellern die Arbeit vereinfachen möchte. In dieser Kombo wird nur der technische Aspekt des Filmens vereinfacht. Artistisch muss man sich selbst darum kümmern. Wer lediglich die Umgebung abbilden möchte, wählt lieber ein Zoom-Objektiv. Wer sich aber auf eine etwas künstlerische Reise begeben möchte, liegt mit dem FE 20 mm ƒ/1.8 goldrichtig.
Tipp: Probieren Sie bei Festbrennweiten unbedingt ein paar Modelle aus. Nicht jede Brennweite hat den richtigen Look für Ihren Geschmack oder die richtige Weite für Ihre Armlänge.
Technisch und qualitativ gibt es am FE 20 mm ƒ/1.8 rein gar nichts zu rütteln. Das Objektiv ist stark verarbeitet, und liefert ausgezeichnete Bildqualität für Videos und auch Fotos. Der schön klickende und absolut beschriftete Blendenring ist in der Bedienung eine besondere Freude. Für Vlogging ist das Gewicht an der oberen Grenze. Die Bildqualität ist das aber Wert.
Fazit
Die ZV-E1 ist eine Vlogging-Kamera für Feinschmecker. Die Kamera vereint ein simpel gehaltenes Bedienungskonzept mit hoher Bildqualität, einem kompakten Body und speziell auf Vlogger und Content-Ersteller zugeschnittene Features. Das meiste davon klappt bestens. Abstriche gibt es vor allem bei der Bedienung. Vor allem erfahrene Nutzer müssen zu oft auf Menüs zugreifen, um an spezifische Features zu kommen. Wer lieber einmal einstellt und sich dann aufs Filmen konzentriert, ist hier aber genau richtig und erhält beste Filmqualität in einem erstaunlich kompakten Format. Mit einem guten Objektiv davor ist die ZV-E1 eine ausgezeichnete Kamera, nicht nur für Vlogger, sondern für eine breite Auswahl an Content-Erstellern. Ja, Vloggen geht auch günstiger, aber kaum schöner.
Testergebnis
Kompaktheit, Autofokus, Akkulaufzeit
Bedienung
Details: 12.1 Mpx Vollformat-Sensor, IBIS, ISO 80-102'400 (nativ), 4K/120p (4:2:2 10bit, bis 600Mbps, mit FW-Update), FHD/240p, Touch-LCD, USB-C, HDMI Typ D, 2 × 3,5 mm Audio (Mic + Kopfhörer), 1 × SD, 483 g (mit Akku und SD-Karte)
Preis: Fr. 2390.- (nur Gehäuse), Fr. 867.- (getestetes Objektiv)
Infos:
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