Nikon Z 8 im Testcenter

Bedienung & Ausstattung

Wie schon bei der Z 9 ähnelt auch bei der Z 8 der Körperbau stark den bekannten Nikon-Spiegelreflex-Kameras. Das ergibt auch Sinn, denn anders als bei den gezielt kompakteren DSLM-Modellen hat man hier ja Platz, da das Innere mit High-End-Technik vollgepackt ist. Mit 910 Gramm ist die Z 8 kein Leichtgewicht, aber doch ein gutes Stück leichter als die Z 9 mit ihren stattlichen 1340 Gramm. Ein typisches Bedienelement der Spiegelreflex-Spitzenmodelle ist etwa die Vierertaste auf der Oberseite links neben dem Sucher – also dort, wo sonst häufig ein Modus-Rad angebracht ist. Die Modus-Auswahl ist in den vier Tasten genauso drin, wie der Weissabgleich, der Auslösemodus, und die Bracket-Einstellungen. Gerade Letztere sind für mich als Bracketing-Enthusiast ein wahrer Segen.
Die Oberseite der Z 8 ist typisch für eine Profi-Nikon
Quelle: Nikon
Auch die sonstigen Bedienelemente sind für bestehende Nikon-Nutzer intuitiv zu verstehen. Als ehemaliger Nikon-Nutzer (von 2011 bis 2017), habe ich mich sofort wohlgefühlt und sowohl bei den Buttons als auch im Menü praktisch alles ohne grosse Mühe gefunden. Für Umsteiger gibt es die üblichen Eigenheiten, an die man sich gewöhnen muss, wie die bereits erwähnte Vierertaste. Die Tasten selbst sind gut, aber nicht mehr. Einige der Tasten fühlen sich eher schwammig an, und das Steuerkreuz reagiert nur schwerfällig. Ein Grossteil davon dürfte dem starken Witterungsschutz geschuldet sein. Vielleicht schwingt hier aber auch noch ein Stück DSLR-Vergangenheit mit. Dank des Touch-Displays und eines Joysticks braucht man das Steuerkreuz aber nur selten und kann es theoretisch sogar komplett ignorieren. Spannend: Die Tasten der Z 8 sind beleuchtet, was beim Fotografieren im Dunkeln enorm helfen kann.
Das 3,2-Zoll-Display auf der Rückseite ist an sich nicht besonders spannend. Auflösung, Touch-Features und Helligkeit sind alle top und vergleichbar mit der Konkurrenz. Relevant für Content-Ersteller mag noch sein, dass sich das Display der Z 8 nicht nach vorn drehen lässt. Vielmehr ist es auf einer zweiachsigen Halterung montiert, worauf man das Display neigen kann. Aufgrund ihres Gewichtes wäre die Z 8 aber sowieso höchstens für gut trainierte Fitness-Vlogger interessant. Unterstützt wird das Display auf der Rückseite von einem kleinen LCD auf der Oberseite der Kamera. Hier zeigt Nikon wie gewohnt die wichtigsten Einstellungswerte an, damit man diese aus jedem Winkel im Auge hat.
Auch die Rückseite der Z 8 ist für Nikon-Nutzer sofort vertraut
Quelle: Nikon
Etwas mehr zu reden gibt der Sucher. Dieser ist mit 3,69 Mpx eher niedrig auflösend für diese Preisklasse. Allerdings ist er auch gross und schnell genug, dass man die Auflösung schnell gar nicht mehr bemerkt. Es stellt sich sogar die Frage, ob höher auflösende Sucher überhaupt nötig sind. Schliesslich schaut man sich darauf ja nicht stundenlang Fotos an, sondern braucht ihn primär eher kurzzeitig zur Komposition.
Bei den Anschlüssen geht Nikon zu 90 % gewohnte Wege, mit einer bemerkenswerten Abweichung. Da wären zunächst die üblichen Anschlüsse für Mikrofon, Kopfhörer, HDMI (Typ-A) und die Fernsteuerung. Dazu kommen aber zwei USB-C-Anschlüsse. Einer davon kann zum Laden der Kamera, respektive den Strombetrieb verwendet werden. Der zweite USB-Anschluss kann dann gleichzeitig als Datenanschluss verwendet werden. Das ist hauptsächlich für Studio-Fotografen interessant, da sie gleichzeitig die Kamera am Strom anschliessen, und mit einem Rechner verbinden können.
Strom ist bei der Z 8 ohnehin ein Thema. Die Kamera verwendet die altbekannten EN-EL15c-Akkus, deren Bauform bei Nikon schon seit vielen Jahren zum Einsatz kommt. Damit ist die Z 8 auch mit älteren Akkus (EN-EL15 oder EN-EL15b) kompatibel, allerdings mit weniger Laufzeit. Diese ist auch mit den neuen EN-EL15c nicht überwältigend. Laut CIPA-Rating schafft die Z 8 rund 340 Bilder pro Akkuladung. In der Praxis sind diese Werte in der Regel deutlich höher und eher als Minimalwertung zu verstehen. 340 Bilder sind nicht schlecht und reichen für den üblichen Gebrauch locker aus, liegen aber auch deutlich hinter den besten Modellen zurück. Sony schafft hier stellenweise über 500 Bilder pro Ladung. Die direkte Konkurrenz von Canon liegt auf dem gleichen Niveau wie Nikon.
Das kippbare Display ist nichts für Selfies, aber praktisch für alles andere
Quelle: Nikon
Bei den Speicherkarten gibt es ebenfalls noch ein wenig zu diskutieren. Nikon verbaut zwei Kartenslots, davon einen für superschnelle CFexpress-Karten (Typ B) und einen für SD-Karten. Damit holt Nikon einerseits so viele Nutzer wie möglich ab, verunmöglicht aber auch gewisse Setups. Es ist unter anderem nicht möglich, Daten komplett zwischen zwei Speicherkarten zu spiegeln, da die SD-Karte mit den anspruchsvolleren Aufnahmemodi nicht mithalten kann. Es ist jedoch gut möglich, dass dann auch der Prozessor der Z 8 langsam an Grenzen stossen würde, und dies sowieso keine Option wäre.



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