Tests
27.11.2018, 09:07 Uhr
Test: Apple iPad Pro (2018)
Nur iOS 12 kann es noch zurückhalten.
Das diesjährige iPad Pro markiert den grössten Fortschritt seit der Einführung des Retina-Displays im Jahr 2012. Die Neuerungen tangieren praktisch jeden Aspekt: Das Gehäuse ist kantig, die Anschlüsse wurden weggelassen, die markante Home-Taste mit Fingerscanner ist verschwunden. Doch die grösste Veränderung bringt die Abkehr vom Lightning-Anschluss, hin zu USB-C.
Display und Face ID
Das 120-Hz-Display ist nun mit runden Ecken bestückt, so wie zuvor im iPhone Xs (Test), im iPhone XR (Test) und in der Apple Watch Series 4 (Test) Neu ist auch die Funktion «Tap to wake», die das Display beim Antippen aktiviert. Sie ist schon deshalb nötig, weil die Home-Taste verschwunden ist; stattdessen wird das iPad Pro mit dem Gesichtsscanner Face ID entsperrt, der sich bereits in den letzten iPhones bewährt hat.
Dabei ist die Face ID im iPad Pro noch besser als jene in den iPhones, denn sie funktioniert auch im Querformat. Seit iOS 12 ist es ausserdem möglich, ein zweites «alternatives Erscheinungsbild» einzulesen – was wohl fast immer darauf hinausläuft, dass man seinem Partner den Zugang vereinfacht. Praktisch: Ist das iPad Pro mit einer Tastatur verbunden, wird es durch Drücken der Leertaste entriegelt; ein zweites Drücken ruft den Home-Bildschirm auf.
Die Kameras
Eher kurios mutet es an, dass die hintere Kamera schlechter geworden ist. Sie löst zwar wie im Vorjahr mit 12 Mpx auf, doch ihr fehlt jetzt der Bildstabilisator. Das klingt nicht gerade toll; andererseits werden die meisten Anwender diese Kamera in erster Linie als Werkzeug zur Dokumentation verwenden.
Die vordere FaceTime-Kamera wird hingegen durch die TrueDepth-Kamera aufgewertet, die für die Face ID nötig ist. Entsprechend ist es auch auf dem iPad möglich, den Hintergrund bei Selfies in der Unschärfe versinken zu lassen oder das eigene Gesicht als Avatar zu gestalten und in Videochats zu verwenden:
Ton
Die vier Lautsprecher klingen deutlich besser als im Vorgänger. Die Stereowirkung wird automatisch austariert, je nachdem, wie das iPad gehalten wird. Die räumliche Wirkung ist für ein Tablet hervorragend, die Bässe überraschend kräftig. Zusammen mit einer App wie Infuse wird der mobile Filmkonsum auf ein neues Level angehoben.
Hingegen ist die Klinkenbuchse verschwunden. Sie hätte bei den dünnen Rändern keinen Platz gehabt. Und selbst wenn: Apple ist mit diesem Thema bei den Mobilgeräten längst durch.
Doch die grösste Veränderung kommt mit dem neuen USB-C-Anschluss, der die Möglichkeiten fast schon dramatisch erweitert und das iPad Pro vom letzten Jahr einsam hinter sich zurücklässt.
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