Tests 19.06.2019, 07:30 Uhr

Test: Skagen Holst Hybrid

Eine simple Hybrid-Smartwatch mit unauffälligem Design und schmalem Funktionsumfang.
Hybrid-Smartwatches sind ideal für alle, die moderne Funktionalität mit klassischem Äusseren verbinden möchten. Anstelle eines Displays, das ein Ziffernblatt anzeigt, wird ein physisches Ziffernblatt verbaut, das im Hintergrund von einem Rechner unterstützt wird. Das resultiert in einer «normal» aussehenden Uhr, die aber einige versteckte Tricks auf Lager hat.
Die Holst Hybrid ist kaum als Smartwatch erkennbar
Quelle: Skagen
Im Falle der Holst-Hybriduhr setzt Hersteller Skagen auf ein analoges Ziffernblatt. Die Uhr wird per Smartphone synchronisiert und zeigt – über drei Knöpfe steuerbar – diverse Daten an. Letzteres braucht aufgrund des fehlenden Displays ein wenig Kreativität. Skagen verwendet ein System aus aufgedruckten Zahlen und Zeigerbewegungen. Zum Beispiel: Rund um das Ziffernblatt sind die Zahlen 1 bis 31 aufgedruckt. Hat man eine der Tasten auf «Datum» eingestellt und drückt diese, springen die Zeiger der Uhr auf den aktuellen Tag. Zwischen 7 und 9 Uhr findet man die Zahlen 00, 25, 50, 75, und 100. Diese sind als Prozentwerte zu verstehen und können beispielsweise den aktuellen Fortschritt für das Schritte-Ziel am jeweiligen Tag angeben.
Mit der «Skagen Connected»-App lässt sich die Uhr nach Geschmack einstellen
Quelle: PCtipp
Die Idee, die Uhrzeiger als Anzeigewerkzeuge zu verwenden ist grundsätzlich schlau. Allerdings wirkt sie im Falle der Skagen Holst stellenweise ein wenig undurchdacht. So kann die Datumsanzeige nur den Tag, nicht aber den Monat anzeigen. Das ist zwar bei Uhren durchaus normal, hätte aber leicht eingebaut werden können, in dem der Minutenzeiger den Tag anzeigt, und der Stundenzeiger den Monat. Zudem ist die Platzierung der Tageszahlen rund um das Ziffernblatt etwas merkwürdig gewählt. Sie beginnt bei 9 Uhr mit der Zahl 1, und zählt dann durch bis 31 auf 7 Uhr. Da das Ziffernblatt sonst keinerlei Zahlenangaben hat, kann das stellenweise verwirrend sein. Die Zahlen sind nicht in Minutenabständen platziert, sondern weiter auseinander. So stehen von 12 Uhr bis 1 Uhr die Zahlen 10, 11, 12 und 13. Und zwischen 4 Uhr und 5 Uhr stehen 22, 23, 24 und 25. Das sorgt für mehr Verwirrung als nötig und hätte einfach vermieden werden können.
Am besten ist die Skagen Holst, wenn man diese Funktion einfach ignoriert und die Uhr als Uhr verwendet, die das Smartphone fernsteuern kann. Per App «Skagen Connected» (iOS / Android), lassen sich den drei Knöpfen an der Uhr nämlich diverse nützliche Funktionen hinzufügen. Sie können sogar Sets von drei Funktionen als Voreinstellungen speichern und so schnell zwischen verschiedenen Sets hin- und herwechseln.
Zu den praktischeren Funktionen gehören:
  • Die Alarmfunktion, bei der die Uhr zu einer bestimmten Zeit vibriert, lässt sich einfach an der Uhr einstellen und anzeigen.
  • Eine zweite Zeitzone für Vielreisende und Nutzer mit Freunden in der Ferne wird einfach per Tastendruck kurz angezeigt.
  • Telefon klingeln lassen. Besonders praktisch für alle, die Ihr Smartphone gerne verlegen.
  • Foto aufnehmen: für subtile Selbstportraits ohne den Stress eines Timers.
  • Musiksteuerung, wobei es sich hier um drei Tastenfunktionen handelt: Lautstärke hoch, Lautstärke runter und Steuerung. Die Steuerung kennt «Pause/Play» auf einem einzelnen Druck, «Überspringen» durch zweimaliges kurzes drücken und «Zurück» durch einen langen Druck.
  • Benachrichtigungen: Hier können diverse Einstellungen vorgenommen werden. Beispielsweise eine Vibration für Benachrichtigungen bestimmter Apps, oder eine Zeigeranzeige für bestimmte Kontakte. So sehen Sie direkt am Handgelenk, ob jemand Wichtiges anruft, oder nicht.
Abgesehen von der merkwürdigen Zahlenverteilung gibt es an der Optik der Skagen Holst nicht viel zu meckern. Die Uhr ist unauffällig und für eine Hybrid-Smartwatch erstaunlich kompakt. Einzig das etwas dickere Gehäuse verrät überhaupt, dass es sich nicht um eine reguläre Uhr handelt. Die Holst ist in zwei Farben und verschiedenen Armbändern erhältlich. Die von uns getestete Version mit Lederarmband ist dabei rund 20 Franken günstiger als die anderen Varianten.

Fazit

Skagen liefert mit der Holst eine unauffällige Hybrid-Smartwatch ab, die problemlos als reguläre Uhr durchgehen kann. In Sachen Funktionalität liefert die Holst die wichtigsten Dinge, zeigt aber auch einige Lücken auf. Fortgeschrittene Anwendungen wie Bezahlen per Uhr, GPS oder einen Pulssensor sind nicht vorhanden. Etwas irritierend ist auch die spezielle Nummerierung rund um das Ziffernblatt. Entsprechend eignet sich die Holst vor allem für Nutzer mit wenigen Ansprüchen, die einfach eine simple Uhr mit ein paar smarten Funktionen möchten. Für diesen Zweck ist die Skagen Holst eine sehr gute Wahl.

Testergebnis

Design, Verarbeitung, einfache Verwendung
unintuitive Beschriftung, etwas wenig Funktionalität

Details:  Titan-Gehäuse, Leder-Armband, Bluetooth, Vibrationsmotor, kompatibel mit Android und iOS

Preis:  Fr. 200.-

Infos: 
www.skagen.com/de-de/

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