Im Test
18.03.2020, 11:22 Uhr
UE Hyperboom
UE goes big. Und das ist durchaus wörtlich zu nehmen. PCtipp hat geprüft, was daraus wurde.
UE, Ultimate Ears – eine Firma, die wir trotz Übernahmen, Umzügen und Fusionen noch locker flockig «Schweizer Firma» nennen, lanciert die neuste Generation ihrer Booms. Und geht damit ganz neue Wege. Die Rede ist von der UE Hyperboom. Für diejenigen unter Ihnen, die mit jugendlichen Komparativen und Superlativen nicht so zurechtkommen: Hyper- ist offenbar besser als Super-, Mega- und Wonder-Boom. Wenn also die nächste BT-Box nicht Ultraboom heisst, will ich fortan Johann heissen.
Jedenfalls: die Hyperboom. Zunächst irritiert sie, wenn man sie aus ihrer Schachtel holt. UE bricht nämlich mit dem runden, zylinderförmigen Signaturebody vorheriger Modelle. Die Hyperboom hat eine quadratische Grundfläche mit abgerundeten Kanten. Und gross ist sie: 36,4 Zentimeter hoch und 19 Zentimeter breit (und logischerweise auch lang, was ich hier nur für diejenigen unter Ihnen erwähne, die sich beim Geometrieunterricht immer im Gerätetraum der Turnhalle versteckt haben). Es ist also klar, dass UE mit der Hyperboom in eine andere Richtung geht als mit den vorherigen, kleineren, portableren Speakern. Oder eben nirgends hingeht, weil sich die Hyperboom ja eher für den stationären Gebrauch eignet. Jetzt aber genug mit den Kalauern. 5,9 Kilo bringt der Speaker auf die Waage – trotz des wirklich praktischen und soliden Trageriemens dürfte schleppmässig trotzdem im Garten oder im nahegelegenen Schwimmbad Schluss sein. Apropos Schwimmbad: IPX4, so das Verdikt der Wasserfestigkeit. Heisst: spritzwassergeschützt ja, aber ohne Tauchgang.
Ohnehin ist der Speaker als lautstarke Musikquelle für die (etwas grössere) Gartenparty gedacht. In dezentem Schwarz gehalten, mit einem engmaschigen, robusten Kunststoff ummantelt und sogar ohne die sonst unvermeidliche Plus/Minus-Taste auf der Front ist er so gar nicht UE, so gar nicht poppig, sondern unauffällig. Perfekt dafür, ihn irgendwo in der Ecke zu platzieren, um sich mit Musik berieseln zu lassen. Dann kann man ihn nämlich auch an der Steckdose anschliessen und der rund 24 Stunden haltende Akku wird nicht belastet. Denn da geht was: Natürlich hält UE an einem gewissen Bass fest, dieser ist untrennbar mit dem Hersteller verbunden. Aber er ist nicht mehr so offensiv wie in vorherigen Geräten. Tatsächlich erlebten wir im Test einen sehr ausgewogenen Klang. Auch bei hoher Lautstärke (Vorsicht, Trommelfell!) und bei den Tiefen vermag er das Niveau zu halten – oft sind es ja die Tiefen, die bei tendenziell basslastigen Speakern den Hörgenuss vermiesen. Dieser Herausforderung hat sich die Hyperboom erfolgreich gestellt. Auch die Dynamik kommt nicht zu kurz. Die Breite der Klangvarianz vermag in Liedern in den richtigen Momenten Distanz oder Nähe zu vermitteln – und hält stets im Vordergrund, was auch im Vordergrund sein sollte – meistens die Stimme.
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