Tests 18.05.2017, 09:00 Uhr

Test: HP Spectre x360 13,3 (2017)

HP legt seine Spectre-Reihe neu auf und hat so einiges aus den Vorgängermodellen gelernt.
Nach dem x360 mit 15,6-Zoll-Display bekommt auch das kleinere Spectre ein Update. Das Spectre x360 13,3 Zoll wurde äusserlich gründlich überarbeitet und mehr auf Nutzwert statt Optik getrimmt. Eine gute Entscheidung. So nutzt die Tastatur neu die gesamte Breite des Geräts und ist so angenehmer zu bedienen. Die Lautsprecher wurden dafür von der Seite entfernt und als Balken über den Tasten angebracht. Überarbeitet wurde auch das Scharnier, das nicht mehr nach hinten absteht, sondern schön in das Gehäuse integriert wurde. Auch die unglücklich platzierten USB-Anschlüsse wurden von der Rückseite entfernt und neu an der Seite angebracht. Ansonsten orientiert sich das Spectre x360 hauptsächlich am kantigen Erscheinungsbild seines grösseren Bruders.
Optisch gibt es auch bei diesem Spectre nichts auszusetzen
Aus einigen Fehlern des Vorgängers hat HP gelernt: Neu gibt es neben den zwei USB-C-Anschlüssen auch wieder einen USB-A-Anschluss. USB-C gehört die Zukunft, ganz klar. Aber einen einzelnen USB-A-Stecker sollte man aktuell schon noch verbauen. Auch wenn dieser, wie im Falle des Spectre x360, die gesamte Dicke des Geräts benötigt. Wie schon beim Vorgängermodell wird einer der beiden USB-C-Anschlüsse zum Aufladen des Spectres verwendet.
Die Tastatur ist für Schweizer Gewohnheiten merkwürdig angeordnet
Wie bereits erwähnt, hat die Tastatur ein wenig mehr Platz erhalten. Dieser macht sich an zwei Orten bemerkbar: Die Tasten sind leicht weiter auseinander platziert, was das Tippen deutlich angenehmer macht. Zudem gibt es am rechten Rand eine neue Spalte Tasten, welche die Befehle «Home», «Page up», «Page down», «End», «Delete» sowie die Pfeiltaste nach rechts beherbergen. Die Leiste braucht einiges an Eingewöhnungszeit. Hauptsächlich nicht einmal wegen der ungewöhnlichen Anordnung der Tasten, sondern mehr wegen ihrer Präsenz am rechten Rand. Wer aus Gewohnheit blind die Backspace- oder Enter-Taste vom Rand der Tastatur her sucht, drückt wohl öfter mal etwas Falsches. Gewohnheitssache, aber gerade für die Leute mühsam, die das Spectre als Zweitgerät verwenden möchten.
Zudem ist das Tastenlayout nicht zu 100 Prozent ein Schweizer Modell. Der Bereich um die Enter-Taste ist eine EU-Variante, die an das Schweizer Layout angepasst wurde. Die spitzen Klammern <> wurden sogar komplett von links nach rechts verschoben. Besser macht es das Touchpad. Die Überempfindlichkeit des Vorgängers konnte ausgemerzt werden, das angenehme Gefühl bleibt erhalten. Mit soliden Klicks und einer guten Grösse ein rundum gelungenes Touchpad.
Benutzt eigentlich irgendjemand diese Position von Convertibles?
Unter dem ansprechenden Äusseren verbirgt sich genug Leistung für Büroarbeiten aller Art. Dafür sorgen ein flinker Intel i7-7500U mit 2,7 GHz und etwas hoch angesetzte 16 GB RAM. Für CPU-intensive Arbeiten ist das Spectre x360 somit bestens gerüstet. Knapp wird es jedoch schnell bei der Grafikleistung. Ein dedizierter Grafikprozessor ist nicht verbaut und somit muss man sich mit dem integrierten Intel HD Graphics 620 begnügen. Für einfache Aufgaben reicht dieser schon, stösst aber schnell an seine Grenzen. Eine Gaming-Kiste ist das Spectre x360 wahrlich nicht. Die von HP beworbene Akkulaufzeit kann mit starken Einschränkungen und sehr leichten Arbeiten schon erreicht werden, wirklich realistisch ist sie aber nicht. Bei uns hielt das Spectre unter durchschnittlicher Last rund neun Stunden durch.
Was den Mangel an Grafikleistung etwas akuter macht ist die hohe Display-Auflösung des x360. 3840 x 2160, auch bekannt als 4K, bringt das x360 auf nur 13,3 Zoll Bildschirmdiagonale. Über den Sinn einer derart hohen Auflösung auf 13,3 Zoll kann man sich streiten. Windows hat kein Problem damit. Ältere Software stellenweise schon. Aber dafür gibt es ja die Bildschirmlupe.
Im Tablet-Modus macht das Spectre vor allem mit Stift Sinn
Schön anzusehen ist das Touch-Display auf jeden Fall. IPS-Panels enttäuschen selten und das ändert sich auch beim Spectre x360 nicht. Getrübt wird das Display höchstens durch die stark spiegelnde Oberfläche, was die Nutzung des Geräts im Freien deutlich einschränkt. Als reines Tablet kann sich das Spectre x360 nur mässig empfehlen. Das liegt weniger am Gerät selbst, sondern mehr an der Bauform. Mit einer fest verbauten Tastatur am Rücken entsteht schlicht nicht das gleiche Tablet-Gefühl wie bei abnehmbaren Modellen. Gegen die Verwendung als Notebook mit Touch und einer theoretischen Option zum Tablet spricht hingegen nichts.
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