Tests 04.07.2019, 09:04 Uhr

Im Test: Bowers&Wilkins Formation Wedge

Der Formation Wedge ist der neuste Multiroom Speaker aus dem Hause Bowers&Wilkins. Ob das High-End-Gerät in allen Belangen überzeugt? PCtipp testet.
Das Spanngewebe glänzt silbern
Die High-Class-Audio-Manufaktur Bowers&Wilkins hat im Bereich Multiroom nachgerüstet: Mit der sogenannten Formation Suite, bestehend aus sechs verschiedenen Audio-Geräten, möchte man Sonos, Denon und Konsorten Konkurrenz machen. Eines der Kernstücke der Formation Suite ist der Formation Wedge. Den Namen Wedge hat er zweifelsohne seiner Form zu verdanken: schüsselförmig gewölbt auf der Vorderseite, glatt und nur leicht abgerundet hinten. Ihn Speaker zu nennen, ist eigentlich eine Untertreibung, es handelt sich mehr um ein Möbelstück, ein Designelement, das nicht zwingend auf den ersten Blick als technisches Gerät zu erkennen ist. Die Masse von 34 × 44 × 24 Zentimetern und 6,5 Kilogramm «Lebendgewicht» sprechen auch für eine feste Platzierung im Eigenheim, fernab jeglichen mobilen Gebrauchs – obwohl es technisch möglich wäre.
Die Rückseite ist in dezentem Weiss gehalten

Während die eine Seite in schlichtem Weiss gehalten ist, glänzt die Vorderseite sprichwörtlich: Sie ist nämlich mit einem (je nach Lichteinfluss) grauen bis silbernen Stoff bespannt, der das Innere des Gerätes schützt – dies ist trotz des modernen Designs ein Stück «Oldschool» und erinnert an eine Zeit, in denen die Boxen noch nicht mehrheitlich mit Alu- oder Kunststoffgittern eingefasst waren. Möchte man den Wedge dennoch fernab des Wohnzimmers verwenden, muss eine Steckdose vorhanden sein – ein kabelloser Betrieb ist nicht vorgesehen, entsprechend fehlt ein Akku.
Die Bedienelemente wie Play/Pause oder die Lautstärkeregelung befinden sich auf einer ebenfalls Wedge-förmigen, milchglasfarbenen Touchfläche auf der Oberseite des Geräts.
Lesen Sie auf der nächsten Seite: Einrichten schnell gemacht, aber ... und das digitale KKL

Einrichten schnell gemacht, aber ... und ...

Einrichten schnell gemacht, aber …

Die Touch-Bedienung ist elegant
Einrichten lässt sich der Wedge völlig problemlos mit der App, die Bowers&Wilkins Home heisst. Man startet die App, vergibt die notwendigen Berechtigungen und drückt anschliessend auf den Verbindungsknopf, der sich auf dem Formationslogo auf besagter Touch-Oberfläche befindet. Interessant: Kaum nähert sich der Finger den dort befindlichen Tasten, beginnen diese zu leuchten – noch bevor eine tatsächliche Berührung stattfindet. Hat die App den Wedge gefunden, wird das heimische WLAN ausgewählt, das Passwort eingegeben und der Speaker somit ins Netzwerk eingebunden. Vorsicht: 5-GHz-Netze werden nicht unterstützt! Wer den Speaker allerdings autonom verwenden will, beispielsweise mit einem Smartphone, kann die Verbindung auch über Bluetooth (aptX-HD-zertifiziert) herstellen. Danach werden zur Wiedergabe auch Spotify Connect oder AirPlay 2 unterstützt.
Einen USB-C-Port gibt es, nur leider nicht für externe Devices

Leider fehlen auch kabelgebundene Inputs – der USB-Type-C-Port auf der Rückseite ist für Firmware-Updates und dergleichen vorgesehen. Auch NFC wird nicht unterstützt. Nicht umhin kommen wir auch zu bemerken, dass der Funktionsumfang generell recht dünn ist: Assistant-Support, DAB-Funktion und sonstige Geschichten fehlen zur Gänze. Mutig, für einen Speaker dieser Preisklasse.

Das digitale KKL

Das «Interieur» des Formation Wedge besteht aus fünf Elementen: Je zwei Hoch- und Mitteltöner mit 40 Watt Leistung sind vorhanden sowie ein Subwoofer mit 80 Watt. Gepaart mit dem Gehäuse als Klangkörper wird damit eine breite und tiefe Dynamik in wirklich exzellenter Qualität und sehr sauberem Klang erzeugt. Ebenfalls haben uns die klaren und unverfälschten Höhen überzeugt. Die Lautstärkesteuerung haben wir uns ab 60 Prozent gar nicht weiter aufzudrehen getraut aus Angst vor baldiger Beendigung des Mietverhältnisses. Erstaunlicherweise hat B&W seine sonst typische warme Klangsignatur ein wenig geändert und setzt mehr auf Präzision, wie man es teilweise von Sennheiser kennt. Wers nicht so nüchtern mag, dem stellt die App aber einen Equalizer zur Verfügung, mit dem man nebst mehreren Bassstufen auch andere Eigenheiten der Musikwiedergabe nach Gusto verändern kann.
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Fazit und Bewertung

Fazit

Der Formation Wedge von Bowers&Wilkins ist musikalisch unumstritten. Ein fantastisches Klangbild mit mehr Neutralität als gewohnt – was aber nicht negativ ist. Die Verarbeitung ist edel und das Design teilt den Speaker klar einer gewissen Luxusklasse zu. Ein Tausendsassa ist der Wedge aber nicht gerade. Auf Assistant-Features zu verzichten ist eines, einen analogen Input (z.B. für den Gebrauch mit dem TV) haben wir aber vermisst. Wem das Gerät gefällt und wer es zur Ergänzung seines Multiroom-Systems benutzen will, dem sei unbedingt dazu geraten.

Testergebnis

Super Sound, chices Design, gute Verarbeitung
Arm an Features und Schnittstellen

Details:  Multiroom Speaker, fünf Speaker (zwei Hoch- und zwei Mitteltöner 40 W, ein Subwoofer 80 W), 96/24 Bit, WLAN, Bluetooth, AirPlay 2, Spotify Connect, Roon

Preis:  Fr. 1150.–

Infos: 
https://www.bowerswilkins.com

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